Heranwachsende bewegen sich in einem Umfeld verschiedenster institutioneller Einflüsse von der Familie über die Schule bis hin zur Ausbildungsstätte. Wie sich diese auf ihre gesundheitliche Entwicklung auswirken, erforscht die BTU Cottbus-Senftenberg in einem groß angelegten Projekt gemeinsam mit weiteren renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
on der Geburt bis ins Erwachsenenalter unterliegt die menschliche Entwicklung Mechanismen, die sich auf die Gesundheit auswirken. Das Zusammenspiel zwischen der Gesundheit junger Menschen und den institutionellen Kontexten, in denen sie leben und handeln, untersucht Prof. Jacob Spallek im Fachgebiet Gesundheitswissenschaften in einer neuen Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Unter Leitung des Medizinsoziologen Prof. Dr. Matthias Richter von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg arbeitet er gemeinsam mit Forschern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Universität Heidelberg, des Robert-Koch-Instituts Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München an dem Grundlagenprojekt »Institutionelle Kontexte, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten bei jungen Menschen«.
In Teilprojekten analysieren die Forscher die für die Sozialisation der Kinder entscheidenden Bereiche wie Familie, Kindergarten, Schule, Hochschule und Ausbildungsstätte. Dem Gesundheitssystem ordnen sie ebenfalls eine Schlüsselrolle für die gesunde Entwicklung zu. Das Themenspektrum reicht von der Lebenssituation und Zusammensetzung der Familie über die Geschlechteraufteilung im Kindergarten oder der Schule, die Klassengröße, dem Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund bis hin zur Anzahl der Lehrkräfte. Auch die baulichen Aspekte wie die Ausstattung der Einrichtungen bis hin zur Quantität und Qualität der Kontakte mit dem Gesundheitssystem haben einen Einfluss. Wie Institutionen die Gesundheit junger Menschen fördern und die Effekte sozialer Benachteiligungen vermindern oder verstärken können und welche Verbesserungsmöglichkeiten es dabei gibt, steht im Mittelpunkt des Projekts.
»Es freut uns sehr, dass wir als Teil dieser hochkarätigen Forschergruppe einen Beitrag zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten bei Kindern leisten können«, sagt Prof. Jacob Spallek vom Fachgebiet Gesundheitswissenschaften. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Stephanie Hoffmann erforscht er die Rolle der Familie. »Die Förderung durch die DFG ist eine Anerkennung der Forschungskompetenz der Gesundheitswissenschaften am Standort Senftenberg«.
Die DFG-Forschungsgruppe leistet einen substanziellen Beitrag zur Implementierung einer interdisziplinären Perspektive auf gesundheitliche Ungleichheiten über den Lebenslauf an der Schnittstelle von Soziologie, Sozialepidemiologie und Public Health. Die Forschungsgruppe wird über drei Jahre gefördert.