Verschiedene Strom- und Gasanbieter in Deutschland haben eine Preiserhöhung im Privatkundenbereich für 2019 angekündigt. Der Strompreis steigt durchschnittlich um einen Cent pro Kilowattstunde. Von 2017 zu 2018 waren die Preise stabil geblieben. Der Gaspreis steigt durchschnittlich um 9,5 Prozent. Auf Nachfrage bei den Stadtwerken Cottbus heißt es, dass keine Preisanhebungen in den Wahltarifen geplant sind. Auch enviaM plant keine Preiserhöhungen, zumindest im Strombereich.
Als Grund nannten die Stadtwerke Cottbus die Beschaffungs- und Preisstruktur des Unternehmens, die so angelegt ist, dass sie im Privatkundenbereich Schwankungen bis zu einem bestimmten Anteil zugunsten von langjähriger Preisstabilität ausgleichen kann, unter anderem auch solange die dafür zu Grunde liegenden Annahmen für Steuern und Abgaben wie geplant eintreten.
EnviaM Vorstandsmitglied Andreas Auerbach sagte: „Obwohl die Beschaffungskosten für Strom auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen sind, können wir die Strompreise dank sinkender Umlagen und Netzentgelte 2019 stabil halten“.
Strom- und Gaskunden, die von Preiserhöhungen betroffen sind, haben die Möglichkeit ein Sonderkündigungsrecht wahrzunehmen.
Gründe für die Preiserhöhungen anderer Anbieter sind die gestiegenen Großhandelspreise. Sie werden für Strom an der Strombörse in Leipzig gehandelt. Mit aktuell 5 Cent pro kWh liegen diese so hoch wie zuletzt vor sieben Jahren.
Dagegen ist die EEG-Umlage im zweiten Jahr in Folge gesunken. 2017 lag sie noch bei 6,880 Cent/kWh, 2018 bei 6,792 Cent/kWh und 2019 liegt sie bei 6,405 Cent/kWh.
Der für Ostdeutschland zuständige Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz plant, die durchschnittlichen Netzentgelte um 23 Prozent zu senken. Bei den übrigen drei Netzbetreibern TransnetBW, Tennet und Amprion sollen die Gebühren zwischen sechs und 16 Prozent sinken. Die endgültigen Netzengelte für 2019 werden Ende des Jahres bekanntgegeben.
„Als die Großhandelspreise vor einigen Jahren in den Keller gegangen sind, haben sich die Versorger geweigert, die Vorteile an ihre Kunden weiterzugeben. Das ist damals mit langfristigen Lieferverträgen zu höheren Preisen begründet worden und muss nun auch bei der umgekehrten Entwicklung gelten.“ sagt Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Die Gaspreise sollen 2019 bei einigen Anbietern im Schnitt um 7,7 Prozent steigen. Hier sind höhere Einfuhrpreise für Erdgas, die in den letzten zwei Jahren um 40 Prozent gestiegen sind. In Brandenburg steigen die Preise durchschnittlich um 9.5%.