Mit einer Festveranstaltung feierte die Großgemeinde Kolkwitz am Freitag, den 5. Oktober, den Zusammenschluss von 17 Orten vor 25 Jahren. Seit den Kommunalwahlen am 5. Dezember 1993 gehen Kolkwitz, Gulben, Dahlitz, Zahsow, Krieschow, Kackrow, Brotkowitz, Wiesendorf, Hänchen, Glinzig, Limberg, Eichow, Klein Gaglow, Papitz, Kunersdorf, Milkersdorf und Babow einen gemeinsamen Weg. Ein erfolgreicher Weg, wie der Bürgermeister Karsten Schreiber in der Gaststätte „Zur Eisenbahn“ zu den Gästen sagt.
So rief er die Realisierung vieler Großprojekte in Erinnerung. Eines davon ist der Bau des Kolkwitzcenters im Jahr 1997, welches sowohl Ortsansässigen als auch überregionalen Vereinen zur Verfügung steht. Zudem war die Ausweisung von Gewerbegebieten die richtige Investition in die Zukunft. Unterstützung erhielt die Gemeinde hier von der Wirtschaftsförderung Wildemann. „Von den weitsichtigen Investitionen damals profitieren wir bis heute“, freut sich der Bürgermeister. So können Vorhaben realisiert werden, die für andere Kommunen der Region nicht machbar sind. „Das kann und sollte uns auch stolz machen“, findet der Rathauschef. Auf den Lorbeeren will sich die Gemeinde aber nicht ausruhen. Der eingeschlagene positive Weg soll weitergeführt werden, um die Großgemeinde Stück für Stück schöner und lebenswerter zu machen. Die Bürger der Ortsteile sind Teil des Ganzen und sorgen täglich für das Gemeinschaftsgefühl, betont Karsten Schreiber.
Eine besondere Ehrung erfuhren auf der Festveranstaltung Bürger, die sich in den 25 Jahren besonders, oft im Ehrenamt, für die Gemeinde engagiert haben. Eine Urkunde für besondere Verdienste erhielt der Bürgermeister Fritz Handrow, der 27 Jahre an der Spitze der Gemeinde stand. Für ihre langjährige Tätigkeit als Vorsitzende der Gemeindevertretersitzung werden Hans-Georg Zubiks und Andreas Petzold geehrt. Für ihre Orte haben sich der Limberger Jürgen Schiemenz und der Krieschower Klaus Bramke ganz besonders eingesetzt. Genauso wie Rainer Roblick aus Eichow, Joachim Oertel aus Kackrow und Manfred Jentsch aus Kolkwitz. Gerhard Zilz wird für seine Arbeit rund um die Kolkwitzer Ortsgeschichte geehrt.
Zur Historie: Bereits zu DDR-Zeiten gab es Gemeinsamkeiten. So wurde die Buchung und Abrechnung der Finanzen analog der Ämterbildung heute durchgeführt. Damals waren es die selbstständigen Kolkwitz mit den Ortseilen Dahlitz, Gulben und Zahsow, die Gemeinde Krieschow mit den Ortsteilen Kackrow, Brotkowitz und Wiesendorf, die Gemeinden Hänchen, Glinzig, Limberg und Eichow. Ab 1991 kamen dann auf eigenen Wunsch die Gemeinden Papitz mit dem Ortsteil Kunersdorf, Milkersdorf, Babow und Klein Gaglow dazu. Zu dieser Zeit gab es bereits regelmäßige Treffen der Bürgermeister der einzelnen Ortsteile. Dabei wurde festgestellt, dass der Verwaltungsaufwand abrechnungstechnisch zu groß war. Die Idee eines Haushaltsplanes für alle Ortsteile wurde ins Leben gerufen. Es gab viele Vorteile. Einsparung der Personalkosten, bessere Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben und vor allem, es konnten Fördermittel beantragt werden. Denn kleinere Gemeinden hätten den benötigten Eigenanteil schwer aufbringen können. So kam es bereits 1991 zur Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft. Zu diesem Zeitpunkt waren noch nicht alle Ortsteile dabei, zeigten aber an dieser Gemeinschaft Interesse. Ein Paragraph in der Brandenburgischen Ämterverfassung und Amtsordnung zur Bildung von Ämtern gab den entscheidenden Anstoß. Dieser erlaubte die Bildung von Großgemeinden. Der Kolkwitzer Bürgermeister führte schwierige Verhandlungen mit den Ortsteilen. Als sich dann auch Krieschow 1992 zur Bildung einer Großgemeinde durchringen konnte, ging alles recht schnell. Am 19. August wurde eine öffentlich, rechtliche Vereinbarung zur Bildung und Arbeitsweise der Großgemeinde Kolkwitz abgeschlossen. Es sollte aber noch bis zur Kommunalwahl am 5. Dezember 1993 andauern. Mit dieser Wahl entstand die Großgemeinde Kolkwitz auf rechtlicher und juristischer Grundlage. Sie setzte sich aus elf ehemaligen Gemeinden und insgesamt 17 Ortsteilen auf einer Fläche von 103 Quadratkilometern mit 7682 Einwohnern zusammen. Gleichzeitig wurde eine Gemeindevertretung mit 19 Mitgliedern einschließlich Bürgermeister gebildet. Gemeindevorsteher wurde Andreas Petzold und Bürgermeister Fritz Handrow.
Fotos: Gemeinde Kolkwitz