Überrascht und von großem Unverständnis begleitet hat der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch einen Medienbericht zur Kenntnis genommen, wonach in Potsdam der erste Spatenstich für eine neue Zentrale der Bundespolizei gesetzt worden ist.
Holger Kelch: „Trotz aller erdenklichen Ankündigungen zum Strukturwandel in der Lausitz werden anderswo reale Fakten geschaffen.“ Das lässt nur den Schluss zu: Bund und Land Brandenburg lassen die Lausitz hängen, so Kelch. „Wenn das die Antwort von Bund und Land auf den bereits laufenden Strukturwandel der Lausitz ist, dann mache ich mir ernsthafte Sorgen um die Region und die Demokratie in dieser Region.“ Die Politik verliere in der Region so weiter an Glaubwürdigkeit, anstatt neues Vertrauen aufzubauen.
In dem Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten heißt es, der Bau koste 73 Millionen Euro. Die neue Zentrale werde zusammen mit weiteren Gebäuden ca. 1800 Arbeitsplätze bieten. Etwa 500 Jobs sollen neu hinzukommen.
Gleichzeitig droht der Lausitz durch einen unkoordinierten Kohleausstieg der Verlust von 8000 direkten und noch deutlich mehr indirekten Jobs, für die es bislang keinen Ersatz gibt.
Vor Kurzem kritiserte er bereits die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus dem Cottbuser Bahnausbesserungswerk.