In den letzten Tagen gab es mehrere Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Ausländern auf dem Cottbuser Stadthallenvorplatz. Meist waren Alkohol oder ausländerfeindliche Motive, aber auch Belästigung im Spiel. Die Polizei hatte erklärt, dass sie genauer hinschauen will, um die Situation zu entschärfen. Gestern Abend gegen 20 Uhr kam es nun zu einem größeren Einsatz bei dem 51 jugendliche Personen, je zur Hälfte Deutsche und Flüchtlinge, kontrolliert wurden. Die zumeist Jugendlichen hatten sich wie oft in den letzten Abenden auf dem Stadthallenvorplatz versammelt, ihnen wurde Platzverbot erteilt. Drei wollten der Aufforderung nicht nachkommen und wurden vorläufig festgenommen. Bei der Personenüberprüfung wurde eine Person festgestellt, die eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten muss, zwei gestohlene Fahrräder wurden laut Polizei ebenfalls gefunden.
Ordnungsamt und die Polizei wollen in den kommenden Tagen weiter verstärkt auf dem Stadthallenvorplatz präsent sein, laut Stadtspreche Jan Gloßmann wird überprüft ob das öffentliche freie WLan am Platz eingeschränkt werden soll, auch ein Alkoholverbot ist im Gespräch, wobei bei beiden Maßnahmen wahrscheinlich nur eine Verschiebung des Problems stattfindet.
Meldungen der letzten Tage:
Sonntag, 14.05.2017: Zwei deutsche Männer im Alter von 29 und 58 Jahren (Atemalkoholwert 1,99 und 2,19 Promille) beleidigten am Sonntag gegen 03:00 Uhr im Bereich der Stadthalle eine Gruppe syrischer Asylbewerber mit fremdenfeindlichem Hintergrund und schlugen in der weiteren Folge mit einer Gürtelschnalle und mit der Faust auf die Syrer ein. Drei Asylbewerber im Alter von 18 und 19 Jahren erlitten leichte Verletzungen. Die zwei Deutschen wurden zur Verhinderung weiterer Straftaten und Durchführung polizeilicher Maßnahmen in die Polizeiinspektion gebracht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen.
Montag, 15.05.2017: Ein zunächst noch nicht identifizierter Ausländer trat am Montag gegen 19:20 Uhr auf dem Berliner Platz gegen den Hund eines mit 1,49 Promille alkoholisierten 30-jährigen Rollstuhlfahrers und anschließend gegen den Rollstuhl. Der Mann im Rollstuhl wehrte sich und schlug wiederum den Unbekannten mit der Hand und mit einer Bierflasche. Der unbekannte Ausländer ging zu Boden, verschwand und wurde wenig später durch Polizeibeamte entdeckt. Da er verletzt war, musste er durch Rettungskräfte wurde ins CTK gebracht werden.
Während der polizeilichen Maßnahmen rief ein mit 2,03 Promille alkoholisierter 37-jähriger Cottbuser, der nicht in diesen Konflikt involviert war, laut „Sieg Heil“. Gegen diesen Mann wurde eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen. Am Dienstag ermittelte die Kriminalpolizei zur Identität des Mannes und zu den gefährlichen Körperverletzungen. Bei dem Mann handelt es sich um einen 21 Jahre alten Syrer.
Dienstag, 16.05.2017: Am Dienstag gegen 15:30 Uhr überquerte ein 17- jähriger Syrer den Stadthallenvorplatz. Dabei traf er auf eine Gruppe anderer syrischer Asylbewerber. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung wurde er aus der Gruppe heraus in das Gesicht und den Körper geschlagen. Dadurch erlitt der Jugendliche eine leichte Prellung am Jochbein. Nach der Identitätsfeststellung erhielt die vierköpfige Gruppe einen Platzverweis. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Dienstag, 16.05.2017: Nach ersten Ermittlungen kam es am Dienstag gegen 21:30 Uhr im Bereich des Stadthallenvorplatzes sowie der Bushaltestelle Stadthalle/Puschkinpromenade nach einer Belästigung einer 17-jährigen deutschen Jugendlichen durch einen 20-jährigen syrischen Asylbewerber zu einer verbalen Auseinandersetzung. Kurze Zeit später eskalierte die Situation und es kam zwischen dem 20-jährigen Syrer und einem 24-jährigen Deutschen zu einer tätlichen Auseinandersetzung, wobei der Syrer eine zerschlagene Flasche an den Hals des Deutschen hielt und mit der Faust gegen den Kopf schlug. Im Rahmen weiterer Auseinandersetzungen bekam ein anderer 29-jähriger Deutscher eine Flasche an den Kopf. Insgesamt wurden bei dem Gerangel drei Personen leicht verletzt. Zur Prüfung der Identität des syrischen Asylbewerbers wurde er zur Polizeiinspektion gebracht und unter Hinzuziehung eines Dolmetschers zum Sachverhalt vernommen. Die Ermittlungen dauern an.
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