Hinsichtlich der Tötung der 82-jährigen Rentnerin Gerda Krüger am 08.12.2016 in der Cottbuser Inselstraße ist der Täter mittlerweile identifiziert und festgenommen worden. Im Zuge der von der Staatsanwaltschaft Cottbus und der Mordkommission der Polizeidirektion Süd unter Einbindung der Bevölkerung umfangreich geführten Ermittlungen hat sich ein dringender Tatverdacht gegen einen zur Tatzeit 17-Jährigen syrischen Staatsangehörigen ergeben. Er wurde am heutigen Montag (01.03.2017) von einer Sonderkommission festgesetzt und befindet sich in Untersuchungshaft, es wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Wie die Mordkommission weiterhin bekanntgab, kannten sich Opfer und Täter.
Die Befürchtung einiger Bürger, Gerda Krüger könnte während des Einkaufs aufgelauert und danach bis nach Hause verfolgt worden sein, bewahrheitete sich nicht.Weitere Durchsuchungen im Wohnumfeld des Täters sowie Befragungen dauern an. Insgesamt wurden seit der Tat durch die Polizei 361 Vernehmungen durchgeführt, 47 Hinweise von Zeugen gingen ein, so dass der letzte Tag der Rentnerin ziemlich genau rekonstruiert sowie die Tatzeit erheblich eingegrenzt werden konnten. Der konkrete Tatverdacht ergab sich laut Staatsanwaltschaft erst vor Kurzem, so dass der Zugriff heute erfolgte. Die ermittelnden Behörden gehen von einem Einzeltäter aus, weitere Straftaten sind bisher nicht bekannt. Er ist 2015 in Begleitung eines Vormundes nach Deutschland gekommen, lebt in Cottbus und war in Kursen zur Integration eingeschrieben.
Zum Motiv und weiteren Unständen der Tat liegen noch keine Ergebnisse vor, die Ermittlungen dauern an.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch hat sich zum Ermittlungserfolg geäußert: „Wir sind froh, dass es Aufklärung gibt und die wochenlange Ungewissheit beendet werden kann. Ich und die gesamte Stadtspitze appellieren an die Cottbuserinnen und Cottbuser, Ruhe zu bewahren. Wir wissen, dass die Herkunft des mutmaßlichen Täters Emotionen wecken wird. Ein einzelner junger Mann hat nach derzeitigem Erkenntnisstand Gastfreundschaft, Offenheit und Toleranz in Cottbus aufs Brutalste und Schändlichste missbraucht. Daher mischt sich in die Freude über den Ermittlungserfolg auch die Sorge, dass nun alle in Cottbus lebenden Ausländer unter Generalverdacht gestellt werden. Für die Verurteilung des Tatverdächtigen sind die Gerichte zuständig.”
Das Video der gemeinsamen Pressekonferenz von Mordkommission und Staatsanwaltschaft folgt.
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