Am Freitag, 15. Juli 2016, 19.00 Uhr, lädt das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Uferstr. / Am Amtsteich 15) zur Eröffnung der Ausstellung „In der Stadt. Ulrich Wüst“ ein. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei. Die Schau ist bis 11. September 2016 im dkw. zu sehen.
Das Cottbuser Kunstmuseum beherbergt ein größeres Konvolut an Fotografien von Ulrich Wüst (Jahrgang 1949), die bisher nur selten gezeigt wurden. Die Ausstellung stellt nun zwei Werkgruppen des Fotografen aus den 1980er Jahren in den Mittelpunkt, die den Zustand ostdeutscher Städte zeigen und den Umgang mit Plakaten im öffentlichen Raum erkunden.
Ulrich Wüst, der etliche Jahre als Stadtplaner gearbeitet hatte, ehe er sich Ende der 1970er Jahre gänzlich der Fotografie zuwandte, konzentriert sich in seinen Aufnahmen ausschließlich auf urbane Räume und überprüft diese auf ihre Qualität als Lebensraum für die Menschen. So beispielsweise in der dokumentarisch angelegten umfangreichen Serie „Stadtbilder“ (1979 bis 1983). Mit klarem, nüchternem Blick fixiert der Fotograf seine Umwelt und entlarvt vielerorts architektonische Stupidität, Uniformität und Banalität, genauso den allmählichen Zerfall und die Vernachlässigung historischer Bausubstanz.
Während in Wüsts Bildern die Bewohner der Städte zumeist abwesend sind, richtet er in den Schwarzweißfotografien des Leporellos „Automat-Imbiss“ seine Aufmerksamkeit gezielt auf die Menschen in einer Selbstbedienungsgaststätte. Mit wachem Auge spürt Wüst auch hier unterschiedlichste Konstellationen im Alltag auf und offenbart Brüche, Widersprüche und Unzulänglichkeiten der Gesellschaft.
Bild:
Ulrich Wüst
Aus der Serie: STADTBILDER
Silbergelatineabzug
Bitterfeld, 1979
dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
© Ulrich Wüst