Mächtig Glück hatten die 515 Skadower und deren Gäste am Wochenende, als diese ihr diesjähriges Dorffest gefeiert haben. Neben einigen sportlichen Aktionen von Tischtennis bis Volleyball und Fußball, gab es eine Reihe kultureller Aufführungen auf der kleinen Bühne, die auf dem Sportplatz des SV Fortuna aufgebaut war. Der Chor des Heimatvereins Döbbrick/Maiberg/Skadow animierte die Zuschauer, die unter dem schützenden Zeltdach vor der sengenden Sonne Zuflicht gefunden hatten, zum Mitsingen. Natürlich trug die Blasmusik von nAund” viel zur stimmungsvollen Atmosphäre des Festes bei. Bandchef Michael Mattusch hatte nahe seines Wohnhauses gewissermaßen ein Heimspiel, wenngleich der Termin für ihn keineswegs optimal daher kam: “Wir spielen hier bis um 19.00 Uhr Blasmusik, was für mich als Skadower ja eine ehrenwerte Pflicht ist. Danach aber geht es ruck zuck rüber nach Wittmannsdorf bei Luckau. Dort beginnt um 20.00 Uhr ein festlicher Tanzabend , dort spielen wir mit unserer “nAund-liveband” zum Jubiläum des Ortes auf. Aber wir kriegen das hin!”
Auf dem Skadower Festplatz waren indes knapp 100 Zwei- und Vierradfahrzeuge vergangener Zeiten eingetroffen. Am Ende einer 150-km-Ausfahrt nach Luckau hatten die Veteranenfreunde bereits zum dritten Mal diesen Cottbuser Ortsteil zum dritten Mal als Zielort gewählt. Ein gute Wahl, wie das rege Interesse der Bewunderer hinreichend nachwies. Organisiert wurde die gesamte Ausfahrt mit dem Titel “Alte-Spreewald-Gurken” vom Skadower Steffen Reinschke. Der gegen Ende der Ausstellung zur Siegerehrung aufrief. Diese wurde von Radio-Eins-Autopapst Michael Keßler moderiert.
Das schönste Motorrad brachte nach Ansicht der Jury Klaus Peter Noack aus Weißwasser an den Start, der eine “Nimbis” aus dem Jahr 1938 an den Start gebracht hatte. Unter den vierrädrigen Veteranenfahrzeugen war das Größte schließlich auch das außergewöhnlichste Automobil. Daniel Rogenz, ein Bestattungsunternehmer aus Bad Muskau, hatte dieses vorgestellt und damit das größte Publikumsinteresse gefunden. Handelte es sich doch um einen “Austro Fiat” -Bestattungswagen, der bereits 1928 in Wien zugelassen wurde. Mit 65 km/h ist dieses Fahrzeug unterwegs, allerdings zeigt es sich verdammt hungrig. Immerhin fließen 30 Liter Benzin bei 100 gefahrenen Kilometern durch die entsprechenden Schläuche. “Das Auto wie es hier steht, war bis in die 60er Jahre in Hainburg, nahe Wien im echten Einsatz. Und auch ich würde bei einem entsprechenden Wunsch der Hinterbliebenen mit diesem Wagen den Verstorbenen zum Friedhof fahren, aber bisher trat noch niemand mit diesem Wunsch an mich heran”, so der Inhaber des höchst seltenen Gefährts, der natürlich zünftig mit Gehrock und Zylinder hinter dem Lenkrad saß.
Übrigens zünftig. Geehrt wurde auch das schönste Outfit, das eine Besatzung präsentierte. Hier war es Marie Motzek, die die Auszeichnung freudestrahlend entgegen nahm. Als Jüngster Teilnehmer wurde schließlich auch Max Barthel geehrt, der mit einem Opel GT 1900 die veteranenfahrt bestritten hatte.