Einen personellen Wechsel hat es bei der diesjährigen Wahlversammlung an der Spitze des Cottbuser Stadtverbandes der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft gegeben. Nachdem er 25 Jahre den Vorsitz inne hatte, kandidierte Ulrich Mohaupt nach seinen großartigen Leistungen im Interesse “seines” Vereins bei der Neuwahl nicht mehr. Der langjährige Kassenwart Volkmar Schubert übergab ebenfalls sein Amt. Während Stefan Schüttenhelm nunmehr die Finanzen des 210-Seelen-Vereins verwaltet, wurde Steffen Zernick zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 43-jährige neue Vereinschef, der sich jahrelang beim 24-Stunden-Schwimmen als überragender Logistik-Experte größte Anerkennung verdiente, steht vor vielfältigen Aufgaben, wie er unserem Reporter in einem kurzen Gespräch verraten hat …
Steffen, man hat Sie über Jahre während des 24-Stunden-Schwimmens im Glaskasten der Lagune am Computer erlebt: Dort haben Sie sämtlicher Datenbanken mit Startern, Leistungen und Tabellen verwaltet. Geben Sie als neuer DLRG-Chef diese Arbeit nunmehr in andere Hände?
Wenn ich ehrlich bin, möchte ich das gar nicht so sehr. Immerhin ist diese Datenbank so etwas, wie mein Baby. Jahr für Jahr habe ich daran gefeilt um alle Werte, alle Namen, alle Ergebnisse zeitnah den Teilnehmern mitteilen zu können. Bei einem Umfang von zuletzt 1746 Startern, von den rund 4000 Kilometern, von den Startern oft auch in Etappen absolviert, muss man eine kurze Reaktionszeit für die Resultate haben. Das haben wir wohl gut hinbekommen, so dass ich gern diesen Job weiter machen werde.
Aber als Vorsitzender haben Sie doch bei dieser Mammutveranstaltung bestimmt hundert andere Aufgaben …
Das ist wohl wahr. Aber wie bei allen anderen Aktionen will, und werde ich mich auf meine treuen Helfer aus unserem Verein verlassen. Wir werden das hinkriegen, ganz bestimmt. Und so ganz weg bin ich ja in der Glaskabine am Beckenrand auch nicht, wenngleich dort drin die Anspannung über Stunden doch verdammt groß ist.
Sie sind 43 Jahre alt und übernehmen den Vorsitz von Uli Mohaupt, der 71 Jahre alt ist. Wird Ihnen Ihre Jugendlichkeit bei den Aufgaben helfen …
Ich sehe das nicht als einen so großen Unterschied, wie es die Zahlen ausdrücken. Der bisherige Vorsitzende war bis zuletzt ein Mann der Jugend, der ihre Sprache spricht, der sich in alle Altersklassen herein finden konnte. Von daher gibt es da wohl kaum Unterschiede. Was aber viel bedeutender ist, liegt in der Führungsarbeit unseres “UMO”. Stets hat er uns einbezogen, die Aufgaben verteilt aber diese auch kontrolliert. Selbst unterschiedliche Meinungen konnte er gut moderieren, so dass solche Dinge niemals ins persönliche gingen. So stelle ich mir meinen Führungsstil auch vor. Immerhin hatte ich ja ein halbes Jahr Zeit zum Nachdenken, ob und wie ich die Sache angehen werde.
Welche konkreten Dinge stehen kurz- und mittelfristig für den Cottbuser Stadtverband unter Ihrer Führung an?
An oberster Stelle steht die Aufrechterhaltung des Trainingsbetriebes, wofür wir eine Vielzahl von aktiven Mitgliedern brauchen. Auch die Suche nach Sponsoren und Unterstützern ist weiterhin ganz wichtig. Und dann gibt es ja unsere Riesenaufgabe rund um den Cottbuser Ostsee. Bereits in den vergangenen Jahren wurden dafür Zuarbeiten für die politische Gremien geliefert und viele Gespräche geführt. Das muss weitergeführt und sicher auch forciert werden. Unsere unterstützende ehrenamtliche Wasserrettung am Cottbuser Ostsee kann jedoch nur unter der gemeinsamer Anstrengung aller anliegenden Gemeinden erfolgreich sein. Schließlich lautet ja unser dazu gehörendes Motto “Der Ostsee bewacht sich nicht von allein!”
Titelbild: Stadtsportbund-Geschäftsführer Tobias Schick zeichnet den scheidenden Vorsitzenden Ulrich Mohaupt mit dem Ehrenpokal des Stadtsportbundes aus