Am Samstagabend, den 30.Januar 2016 strömten die Gäste in die Klosterkirche. Die Spannung löste sich als das Rastrelli Cello Quartett aus Russland ihre Plätze auf der Bühne einnahmen und auf ihren fünften Mann, den legendär israelischen Klarinettisten Giora Feidman warteten. Neugierig lauschte das Publikum anfangs den leisen Klängen, die vom hinteren Kirchenteil erklangen. Schritt für Schritt näherte sich Giora Feidman dem Mittelpunkt des Geschehens und mit der Lautstärke seiner Klarinette wechselte er zur temperamentvollen Klezmer-Musik.
Das darauffolgende musikalische Feuerwerk zündete das Empfinden von treuherziger Fröhlichkeit und begeisternder Lebenslust. Die Interpreten fassten gleich vier Stücke netzartig zusammen, die ineinander übergreifend ohne Pause wechselten. Von „Bublischki“, einer Folk-Melodie, über das von Feidman mit der Bassklarinette intonierte „Low Ring In The Deep“ ging es zu Carl Orffs Klassiker „Carmina Burana“ und dann zum Jazz-Thriller „Take Five“. Bemerkenswert zeigte sich das individuelle Zusammenspiel von Streich-, Zupf- und Rhythmusinstrument im ständigen Wechsel. Genau dieses taktvolle miteinander und gegeneinander spielen inspirierte die zahlreichen Gäste. Zwischendurch gelang es Giora Feidman mit lockeren Anekdoten die Lachmuskeln zu aktivieren. Bei „Donna Donna“ forderte er sein Publikum zum Mitsingen auf, was sie auch taten. Lächelnd sagte er zu ihnen: „Ich wusste es, Sie haben es gut gelernt.“
Beim „Lullaby“ nach der Pause herrschte in der Klosterkirche gemütliche Stille. Doch die vier Cellisten Sergio Drabkin, Kira Kraftzoff, Kirill Timofeev und Mikhail Degtjareff ließen der absoluten Ruhe keine Chance und wurden dementsprechend von den Besuchern mit kräftigem Jubel belohnt. International wurde es mit Manuel de Fallas „Danza del Molinero“ und verschiedenen Klezmer-Stücken aus der aktuellen CD „Klezmer Bridges“ wie unter anderem: „In The Self“ und „What a wonderful world“. Auch die traditionsverbundenen amerikanischen Südstaaten-Interpretationen wie beispielweise „Go Down Moses“ und „Swing Low, Sweet Chariot“ ließen die melancholische Stimmung hoch empor steigen, ehe mit dem BEATLES-Song „When I`m 64“ ein außergewöhnliches Konzerterlebnis endete. Natürlich durften diverse Zugaben nicht fehlen, an den sich die Gäste beteiligen konnten.