Virginie Hojetzki aus Cottbus ist seit fünf Monaten Azubine bei Cottbusverkehr und macht eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb. Wer denkt, es sei nur eine Verlegenheitsentscheidung gewesen, irrt. Virginie ist Feuer und Flamme für den Beruf, das Unternehmen und die Region. Wir haben mit ihr und Christin Heldt, Pressesprecherin von Cottbusverkehr, über Virginies Traumberuf gesprochen:
Virginie, seit wann ist klar das du diesen Beruf erlernen willst?
“Schon als Kind habe ich mit meiner Familie Straßenbahnen, Busse und Züge beobachtet und mich auch mit der Technik beschäftigt. Das Interesse ist nie verschwunden. Meine beste Freundin arbeitet auch bei Cottbusverkehr und hat mir zu einem Praktikum geraten. Das habe ich absolviert und mich dann beworben.”
Es folgten ein Aufnahmetest und Bewerbungsgespräche. Beides meisterte Virginie und ist derzeit in der Werkstatt auf dem Betriebshof eingesetzt. Was macht dir mehr Spaß? Schrauben oder fahren? “Zwar mache ich die Führerscheine für Bus und Bahn erst später, aber fahren macht mir ein bisschen mehr Spaß. Obwohl es auch sehr interessant ist, andere Bereiche kennenzulernen. In meiner Ausbildung durchlaufe ich das komplette Unternehmen, ich war schon in der Leitstelle und im Vorzimmer des Geschäftsführers. Dadurch bekomme ich auch ein gutes Verständnis vom Gesamtunternehmen.”
Christin Heldt, Pressesprecherin von Cottbusverkehr, ist stolz auf die Auszubildende: “Seit den 1990ern ist sie die erste Frau, die eine Ausbildung in dem Beruf macht. Etwa 1/4 aller Fahrer sind weiblich. Einige von ihnen sind Quereinsteiger oder haben noch zu DDR-Zeiten den Beruf gelernt. Die Ausbildung, die sie absolviert, ist universell. Klar ist die Zielstellung, sie später als Fahrerin einzusetzen. Aber wenn sie während ihrer Ausbildung merkt, dass ihr Interesse in anderen Bereichen zum Beispiel dem Kundenzentrum, dem Verkauf, der Mechanik oder in weiteren Bereichen des Büroalltags liegt, unterstützen wir auch das.”
Sie ist eine von drei Auszubildenden, die im Herbst 2015 neu bei Cottbusverkehr angefangen haben, ein weiterer Azubi wird ebenfalls Fachkraft für Fahrbetrieb, einer erlernt den Beruf des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers. In Cottbus ist Virginie die Ausnahme, die Berufsschule in Berlin ist etwa 50/50 aufgestellt, wenn es um weibliche und männliche Auszubildende geht. Dort ist sie immer dienstags und mittwochs. Cottbusverkehr unterstützt sie dabei mit einem Monatsticket.
Wie ist es für dich als einzige weibliche Auszubildende bei Cottbusverkehr?
“Ich freue mich sehr darüber, hier meine Ausbildung machen zu können. Ich wollte zu Cottbusverkehr und bin froh, dass ich nun das Fahren von Straßenbahnen und Bussen erlernen darf. Im Betrieb stelle ich viele Fragen, da mich hier alles interessiert. Ich kann mir gut vorstellen im Unternehmen alt zu werden. Die Region ist meine Heimat und ich würde gern hier bleiben.”
Nicht alle Bewerber kommen durch den Aufnahmeprozess. Wie schwer war der Aufnahmetest?
“Für die Bewerbungsphase habe ich mich gut vorbereitet und informiert. Aber ich finde das sollte man sowieso machen, wenn man irgendetwas erreichen will.”
Was müssen Bewerber generell mitbringen?
“Noten sind wichtig, aber nicht alles“, informiert Christin Heldt. „Nicht alle Fächer sind entscheidend. Wenn man in den Unterlagen sieht, dass der Bewerber technisch aktiv ist, kann auch die Physiknote zweitrangig sein. Manchen liegt die Praxis deutlich mehr als theoretischer Stoff. Gern können Interesseierte Bewerber deshalb auch Praktikas in unserem Unternehmen absolvieren. Darüberhinaus schauen wir uns jeden Bewerber persönlich an und gucken, ob es auch menschlich passt.”
Die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb dauert drei Jahre, technische Berufe meist dreieinhalb Jahre. Insgesamt lernen bei Cottbusverkehr derzeit sechs Auszubildende. Für nächstes Jahr sind sechs Berufe mit insgesamt sieben Stellen ausgeschrieben. “Cottbusverkehr bietet die Perspektive, auch nach der Ausbildung im Unternehmen zu bleiben. Die Übernahmechancen sind nicht zuletzt auch aufgrund des demografischen Wandels der derzeit 238 Mitararbeiterinnen und Mitarbeiter gut. “Wir bilden nur in den Bereichen aus, in denen in den nächsten Jahren Nachwuchsbedarf besteht. Für alle offenen Stellen gibt es immer mindestens eine handvoll Bewerber pro Beruf.” so Christin Heldt.
Auf den Straßeneinsatz im Fahrdienst muss Virginie bis zum dritten Ausbildungsjahr warten, da auch 16-jährige die Ausbildung beginnen können und es rechtlich nicht anders möglich ist. Ihre Lieblingsfahrzeuge hat sie sich schon ausgesucht, zum einen die “Stadtwerkebahn”, zum anderen der „Taxi-Bus“ mit Werbung der VSC haben es ihr angetan.
Weitere Ziele neben der erfolgreichen Absolvierung der Ausbildung hat sie sich schon gesteckt. Sie will selbst Ausbilderin werden, natürlich bei Cottbusvekehr.
Wir wünschen ihr alles gute für die Zukunft und demnächst allzeit sichere Fahrt und freundliche Fahrgäste. Wer sich für eine Ausbildung bei Cottbusverkehr interessiert findet Informationen unter www.cottbusvekehr.de Stichwort „Karriere“. Bewerbungsunterlagen für das Ausbildungsjahr 2016/17 können noch bis zum 15.01.2016 eingereicht werden.