Veranstaltung zum Antigewalttag informiert über Folgen von Zwangsprostitution und Armutsvermarktung in der EU
Anlässlich des Internationen Tages gegen Gewalt an Frauen zeigt das Frauenzentrum Cottbus am 25. November 2015 die Filmdokumentation „Zeit der Namenlosen“ der Filmemacherin Marion Leonie Pfeifer.
Neben dem Drogen- und Waffenexport gilt die Versklavung von Frauen mittlerweile als lukrativstes Geschäft der Organisierten Kriminalität. Tausende von Frauen insbesondere aus Osteuropa werden jedes Jahr als Zwangsprostituierte nach Deutschland und Westeuropa verkauft, um unter extremsten Bedingungen nur ein Ziel zu verfolgen: den Profit von Zuhältern und Menschenhändlern zu maximieren. Die Menschenwürde wird dabei mit Füßen getreten, Armut und Not der Frauen werden skrupellos ausgenutzt, die immensen körperlichen und psychischen Schäden der Frauen werden billigend in Kauf genommen.
Die Filmdokumentation zeigt anhand der Aussagen von Opferzeuginnen, Mitarbeiterinnen rumänischer und deutscher Nichtregierungsorganisationen sowie von Kriminalbeamten des BKA Wiesbaden und des Polizeipräsidiums München die perfiden Strukturen des Menschenhandles auf. Das Prostitutionsgesetz sollte die Lage der Frauen verbessern, in der Praxis wurden jedoch die Rechte der Bordellbetreiber und Zuhälter gestärkt. Die Journalistin Inge Bell bezeichnet den Film als „ein erschütterndes Zeitdokument über die sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Frauen in der Europäischen Union.“
Im Anschluss an den Film wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema Frauenhandel geben. Als Gesprächspartnerinnen sind Vertreterinnen von Hilfsorganisationen und der Politik eingeladen. Anliegen ist es, auf diese oft im Verborgenen stattfindende Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen und die bundesweite Aktion „Stop Sexkauf“ vieler Frauen- und Hilfsorganisationen zu unterstützen.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 25. November um 17:00 Uhr im Frauenzentrum Cottbus (Lila Villa) in der Thiemstraße 55 statt.
Der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind unter Tel. 0355 47 39 55 oder per Mail an [email protected] möglich.
Quelle & Foto: Koordinatorin Frauenzentrum Cottbus e.V.