„Tschthinzscht“ ist ein mehrteiliges Ausstellungsunternehmen im dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, das auf Initiative von Eva-Maria Wilde entstand. Die Künstlerin unterrichtet am Lehrstuhl für Plastisches Gestalten der BTU Cottbus-Senftenberg Architekturstudierende im Zeichnen.
Ein Anliegen des Projekts ist nicht nur, die Kooperation zwischen Universität und Kunstsammlung zu stärken, sondern vor allem, den Studierenden neben der praktischen Arbeit die Möglichkeit zu geben, an Originalen die Gestaltungsoptionen zeichnerischen Ausdrucks zu erfahren und darüber zu sprechen.
Im vergangen Frühjahr waren bereits zwei Versionen im dkw. zu sehen. Nach einer kleinen Unterbrechung geht das Projekt nun in die dritte Runde. Haben sich die ersten beiden Teile der Ausstellungsreihe unter dem Vorzeichen „urban“ der Repräsentation von Stadt im künstlerischen Medium der Zeichnung gewidmet, so ändert sich inhaltlich die Perspektive für die dritte und abschließende Präsentation von „Tschthinzscht“, die vom 30. August bis 26. Oktober 2014 in der Blackbox im dkw. gezeigt wird. Der Mensch beziehungsweise der weibliche Körper steht nun im Zentrum der Betrachtung.
Wie in den übrigen Ausstellungen der Reihe werden historische und zeitgenössische Positionen mit einem zeichnerischen Ansatz vorgestellt. Die skizzenhaften Aktzeichnungen von Christa Böhme und die feinen Tuschearbeiten von Annemarie Balden-Wolff verbildlichen je auf eine andere Weise das Verhältnis zwischen Figur und Raum.
Neben den Arbeiten der DDR-Künstlerinnen sind die Zeichnungen der Französin Sylvie Ungauer und die Plakatarbeit der Österreicherin Kerstin Cmelka zu sehen. Beide Positionen belegen die Aktualität der Frage nach der Stellung des weiblichen Körpers im gesellschaftlichen Raum. Wie verhalten sich diese Körper zu ihrem Umfeld, wie wird auf sie geschaut, wer schaut auf sie? Die Künstlerinnen nutzen das Medium Zeichnung, um ebensolchen Fragen je andere Aspekte abzugewinnen.
Eine Ausstellung in Kooperation mit der BTU Cottbus-Senftenberg, Fakultät für Architektur, Bauingenieurswesen und Stadtplanung, Lehrstuhl für Plastisches Gestalten.