Gestern war es soweit. Die BTU Cottbus-Senftenberg hat wieder einen Kapitän, ausgestattet mit den nötigen Vollmachten, um die zwangsfusionierte Uni und Fachhochschule inhaltlich und strategisch zu posititonieren. Der neu gewählte Gründungspräsident Steinbach hat dabei durchaus hohe Ziele. Er möchte die neue BTU Cottbus-Senftenberg als technische Universität etablieren, die sich vor den großen Einrichtungen nicht zu verstecken braucht und gerade durch ihre Kleingliedrigkeit und persönliche Nähe Studierende von nah und fern anlockt.
Frau Prof. Mißler-Behr, Mitglied des erweiterten Gründungssenats, hielt sowohl die Abschiedsrede für Herrn Hendriks, in der sie deutlich machte, dass dieser nicht immer einen leichten Stand in der Lausitz hatte und dennoch zugehört hat und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten eingesetzt hat. Der Gründungsbeauftragte Birger Hendriks hatte nur eingeschränkte Handlungsspielräume, die durch Klagen von BTU-Mitgliedern gegen die Fusion festgelegt wurden, ausserdem galt er immer als Mann des Ministeriums, dass die Fusion angeordnet hat. Auf Herrn Steinbach überleitend betonte sie, dass Cottbus nicht Berlin ist und die BTU keine kleine Schwester der TU Berlin (Steinbach war bis Anfang des Jahres 2014 Präsident der TU Berlin) sondern eine eigenständige Einrichtung mit ihren eigenen Stärken und Charme. “Genauso sei es mit der Lausitz”, sagte sie, “auf den ersten Blick verliebt man sich nicht sofort in die strukturschwache, vom Braunkohlebergbau geprägte Region, aber sie sei einen zweiten Blick wert, denn nicht alles zeige sich sofort.”
Gründungssenatsvorsitzender Reemtsen verwies noch einmal darauf, dass sich seit 2010 nicht mehr viel an der Uni tut, da es einen Besetzungsstopp gibt und mit der Wahl des neuen Präsidenten, dieses Prozedere nun endlich wieder Bewegung in die Sache kommt. Auch mahnte er, dass es noch keine genauen Mittelzuweisungen gibt, somit niemand genau weiß, womit er arbeiten kann. Dennoch wünscht er sich eine gute Zusammenarbeit im Sinne der BTU, die Identitätsstiftend für Mitarbeiter, Studenten und Umfeld ist.
Steinbach möchte die Einrichtung attraktiv machen für Unternehmen der Region und darüber hinaus, “da viele innovative Zweige hier nicht vertreten sind” wie er uns im Interview erläutert. Das vollständige Interview finden sie unter dem Artikel als Audiomittschnitt.
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