Ein Blick in die Geschichte der Psychiatrie in Cottbus und aktuelle Fragen aus diesem medizinischen Fach: Dieser Thematik
ist am 10. Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung im 100. Jahr des Bestehens des Carl-Thiem-Klinikums gewidmet, zu
der alle interessierten Bürger in den Hörsaal Altbau des CTK eingeladen sind. Beginn ist 10 Uhr.
Im Vorfeld beantwortete Dr. med. Dieter Sikorski, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik ein paar Fragen. Gab es mit Gründung des Krankenhauses vor 100 Jahren schon eine Psychiatrie? Dr. Sikorski: Wenn man die drei Betten für „unruhige Kranke“, wie es in den ersten Aufzeichnungen heißt, so nennen will,
ja... Diese Betten standen übrigens im Keller. Es war ja seinerzeit üblich, Menschen mit derartigen Leiden in möglichst
abseitige Einrichtungen zu verbringen, und so kamen die psychisch Kranken dann aus Cottbus nach Sorau, das heutige
Zary, gleich hinter der Grenze zu Polen. Dort befand sich eine der ersten großen Nervenkliniken im damaligen
Deutschland. Im Verlauf des letzten Jahrhunderts hat die Psychiatrie viele Veränderungen erlebt... Dr. Sikorski: Das wird auch an der Entwicklung unserer Klinik deutlich. Von der Nerven- zur psychiatrischen und
neurologischen Abteilung bis zur heutigen Struktur war es ein weiter Weg. Seit 1996 gibt es am CTK, neben einer Klinik
für Neurologie, unsere Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Wir verfolgen dabei moderne
Behandlungsmethoden wie die offene Station, die Gruppentherapien, die Tagesklinik. Von den Betten im Keller sind wir
inzwischen weit entfernt... Welche weiteren Themen stehen am 10. Mai im Programm? Dr. Sikorski: Da sind wir unmittelbar in der Gegenwart: Burnout ist ein viel diskutiertes Thema, Informationen zur Suchten
twicklung und Suchthilfe – mit Sorge verfolgen wir z. B. auch bei uns die zunehmende Zahl von Menschen, die Crystal
Meth konsumieren - und die Zusammenarbeit mit ausländischen Ärzten in unserer Klinik. Zudem gibt es nach den
Vorträgen, die bis etwa 13.30 Uhr dauern, für interessierte Teilnehmer die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops
teilzunehmen – z. B. zur Paar- und Familientherapie, zur medizinischen Hypnose und zur Suchttherapie. Außerdem kann
unsere Tagesklinik besichtigt werden.
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