Das Staatstheater Cottbus hat das Programm für die kommende Spielzeit vorgestellt: Auf dem Spielplan stehen insgesamt 17 Premieren in Schauspiel, Musiktheater und Ballett sowie acht Philharmonische Konzerte. Neu ist die TheaterCard 50, mit der Besucher ein Jahr lang zum halben Preis ins Theater können.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
17 Premieren in Schauspiel, Musiktheater und Ballett, acht Philharmonische Konzerte sowie Sonderkonzerte, Kammerkonzerte und Konzerte mit der Singakademie Cottbus e. V. – ebenso wie das neue Format KUNST hinterm EISERNEN und weitere zahlreiche Veranstaltungen der Reihen „Besonderes Format“ und „Spezial“ – stehen auf dem Programm der Spielzeit 25.26 am Staatstheater Cottbus.
Hasko Weber übernimmt in der Spielzeit 25.26 interimistisch als Intendant und Operndirektor die Leitung des einzigen Mehrspartenhauses im Land Brandenburg. Gemeinsam mit seinem künstlerischen Team – Raban Witt als neuem Schauspieldirektor, Generalmusikdirektor Alexander Merzyn und der Ballettdirektion mit Inma López und Stefan Kulhawec – setzt er sich ein für Theater, das für Gemeinsamkeit und Austausch, für Emotionalität und geistige Anregung steht. „Wie nun beginnen? Entscheidend ist für mich das WIR! Theater entsteht aus dem Zusammenspiel unterschiedlichster Kräfte, die ihren Raum und ihre Wertschätzung brauchen. Ich verstehe das ganz konkret als den täglichen Versuch, sich aufeinander einzulassen. Deshalb bin ich auf der Suche nach einem Konsens für unsere künstlerische Arbeit. Jede Inszenierung und jedes Konzert stehen für mich für das Ganze. Vielleicht klingt das an dieser Stelle etwas idealistisch. Aber ich bin sicher, dass Theater diesen Idealismus braucht, um sein Publikum für sich zu gewinnen.“, so Hasko Weber. Diesem Credo folgend – und ganz wörtlich gemeint – wird sich Hasko Weber bei „Hausbesuchen“ bis Mitte Juli 2025 den Cottbuser*innen persönlich vorstellen. Dabei möchte er mit ihnen über die Pläne in der kommenden Spielzeit ins Gespräch kommen und sich in kleineren Runden über Cottbus und sein Theater austauschen. Theater verbindet! – Einen ersten Einblick in die Vorhaben und die Möglichkeit, sich dazu mit Hasko Weber und dem künstlerischen Leitungsteam auszutauschen, gibt es am Montag, 26. Mai 2025, um 19.00 Uhr, für alle Interessierten bei freiem Eintritt im Großen Haus.
TheaterCard 50
Eine Novität ist die TheaterCard 50, die das bestehende Abonnement-Angebot ergänzt: Zu einem Jahresbeitrag von 50 Euro erwirbt man die Möglichkeit, alle Vorstellungen und Konzerte der neuen Spielzeit jeweils zum halben Preis besuchen zu können. Die TheaterCard 50 ist jederzeit buchbar und spielzeitübergreifend für ein Jahr gültig.
KUNST hinterm EISERNEN
Als Kooperation zwischen dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) und dem Staatstheater Cottbus widmet sich die neue Reihe „KUNST hinterm EISERNEN“ Künstler*innen, die in der DDR in den 1980er-Jahren mit interdisziplinären Formen neue Wege gingen und bis heute mit ihren Werken präsent sind. Die Reihe rückt diese künstlerischen Positionen in den Fokus und fragt, was künstlerische Freiheit heute bedeutet.
Schauspiel
Der Auftakt, Der Hauptmann von Köpenick nach Carl Zuckmayer, ist ein Plädoyer für einen von der Gesellschaft produzierten Außenseiter, der die Fäden, an denen er hängt, für sich zu nutzen lernt. (Regie: Sebastian Hartmann)
Die Uraufführung Die schönste Version nach dem Roman der Cottbuser Autorin Ruth-Maria Thomas erzählt vom Aufwachsen einer jungen Frau in einer männerdominierten Gesellschaft, von Liebe, Gewalt und Freundschaft. (Regie: Sarah Kohm)
Im Jahr seines 70. Geburtstags widmet sich der musikalische Abend Immer wieder wächst das Gras den Liedern, Texten und dem Leben von Baggerfahrer und Liedermacher Gerhard Gundermann. (Regie: Christiane Pohle)
In der Uraufführung von Die Krankschreibung geht das Autor*innenduo Sokola//Spreter gemeinsam mit Regisseur Aram Tafreshian der Frage nach, was Macht legitimiert, wenn der Herrscher körperlich und geistig geschwächt ist. Inspiriert von Heinrich von Kleists Fragment „Robert Guiskard“ zeigt die Inszenierung einen kränkelnden Gewalthaber, dessen Herrschaft weiterläuft, obwohl er die Erwartungen nicht mehr erfüllen kann. Wie kann man noch die Wahrheit sagen, wenn die lauteste Stimme den Diskurs dominiert?
Unter dem Deckmantel einer Abenteuergeschichte erzählt Soeren Voima in Ruf der Wildnis / Stimme des Kapitals nach Jack London von Ausbeutung und Konkurrenzgesellschaft. Das Regieduo Kaufmann/Witt holt die Erzählung einer menschengemachten Wildnis direkt in unsere von autoritären Sehnsüchten geprägte Gegenwart.
Musiktheater
Gerd Natschinskis Erfolgsoperette Messeschlager Gisela kehrt zurück auf die Cottbuser Bühne! Mit frischem Pepp setzt Musical-Spezialistin Katja Wolff das „Kleid für jede Frau“ nach dem erfolgreichen Schnittmuster neu in Szene, am Pult steht der 1. Kapellmeister Johannes Zurl.
In der Oper AscheMOND oder The Fairy Queen verbindet Helmut Oehring die Klangwelten der Barockmusik von Henry Purcell und seiner eigenen zeitgenössischen Musiksprache. Es geht um einen Zustand zwischen Diesseits und Jenseits, Leben und Tod, um Trauer und Trost angesichts der existenziellen Erfahrung der Vergänglichkeit. Die Titelpartie der Fairy Queen wird von der gehörlosen Tänzerin und bekannten Theater- und Fernseh-Schauspielerin Kassandra Wedel verkörpert. Elemente der Gebärdensprache prägen auch die Partie des Chores. Sebastian Baumgarten realisiert die Uraufführung der Cottbuser Fassung, die musikalische Leitung übernimmt GMD Alexander Merzyn.
Mächtige Chöre, großes Freiheitspathos und eine dramatische Wucht, die unter die Haut geht: Nach mehr als 60 Jahren kommt Verdis Nabucco im Staatstheater Cottbus wieder auf die Bühne. (Musikalische Leitung: GMD Alexander Merzyn, Regie: Armin Petras) Als Sommertheater Open Air inszeniert Tomo Sugao das Musical von Wolfgang Böhmer und Peter Lund nach Hugo von Hofmannsthal Jedermann – Ein Musical vom Sterbenlernen im Hof der Alvensleben-Kaserne.
Ballett
Der zweiteilige Ballettabend Im Verborgenen präsentiert Choreografien von Co-Ballettdirektorin Inma López und von Douglas Lee, die jeweils den Blick hinter die Fassaden wagen und die wertvollen Schätze des Verborgenen sichtbar machen.
Aschenbrödel ist ein erzählerisches Ballett für 16 Tänzer und Tänzerinnen, welches die bekannte Geschichte in unserer Gegenwart spielen lässt. Das Handlungsballett von Xenia Wiest wandelt zwischen den Zeiten, magische Momente verbinden sich mit der Darstellung menschlicher Erfahrungen von heute.
Choreograf Lucas Valente kreiert mit der Uraufführung Da Vinci einen Abend über den Renaissancekünstler und sein Streben, den menschlichen Körper zu Übermenschlichem zu befähigen.
Mit dem neuen Format „Berührungspunkte“ begeben sich die Tänzerinnen und Tänzer zu künstlerischen Interventionen an verschiedene Orte in der Stadt.
Konzert
Die Philharmonischen Konzerte der neuen Saison entführen in heldenhafte Klangwelten und fantastische Geschichten – mit Werken von Strauss, Smyth, Holmès, Mahler und Berlioz. GMD Alexander Merzyn sagt: „Ich freue mich auf viele Kompositionen, die uns in ganz unterschiedlicher Weise Heldenhaftes, Märchenhaftes, Fantastisches präsentieren.“
Für die Jüngsten gibt es musikalische Abenteuer mit Juri Tetzlaff, den beliebten Mini- und Mucki-Konzerten sowie dem interaktiven Format „mobile musiqa!“. Auch Jugendliche kommen auf ihre Kosten: Mit der „Groove Symphony“ trifft Klassik auf elektronische Clubmusik. Dieses einmalig stattfindende, genreübergreifende Konzert mit Schüler*innen und dem Philharmonischen Orchester ist ein partizipatives Projekt, das Grenzen sprengt.
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Red. / Presseinformation