In Cottbus fand am Donnerstag die 3. Lausitzer Wasserkonferenz mit rund 270 Teilnehmenden statt. Im Fokus stand der drohende Wassermangel durch Kohleausstieg und Klimawandel. Wie die BTU Cottbus-Senftenberg mitteilte, diskutierten Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Obersten Wasserbehörden von Berlin, Brandenburg und Sachsen über notwendige wasserwirtschaftliche Maßnahmen. Im Zentrum standen Herausforderungen für die Wasser- und Abwasserversorgung in der Lausitz sowie Lösungsperspektiven für die Zeit nach dem Kohleausstieg. Die nächste Lausitzer Wasserkonferenz ist für den 26. März 2027 geplant.
Thema Wasser große Herausforderung
Die 3. Lausitzer Wasserkonferenz fand unter dem Titel „Strukturwandel in der Wasserwirtschaft der Lausitz: Auf Schleichfahrt oder äußerste Kraft voraus?“ in Cottbus statt. Eingeladen hatten der Wasser-Cluster-Lausitz e. V., die Industrie- und Handelskammer Cottbus sowie die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vor Ort, etwa 100 weitere verfolgten die Konferenz online aus dem In- und Ausland. Die Präsidentin der BTU, Prof. Gesine Grande, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Rolle der Universität als Plattform für Austausch und Lösungen: „Das Thema Wasser stellt eine der größten Herausforderungen der Lausitz und weltweit dar. Wir können mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und der unserer Absolventinnen und Absolventen zu Lösungen beitragen.“
Auch für die regionale Wirtschaft sei eine gesicherte Wasserversorgung elementar. André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, erklärte: „Wasser ist für die Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor. Die Wirtschaft muss darauf vertrauen können, dass die wirtschaftliche Lage nicht weiter unter Druck gerät, weil Wasser knapp wird. Der Erfolg des Strukturwandels hängt an den Lösungen im Wassermanagement. Spätestens 2038 mit dem Ende des Kohleabbaus wird es trocken in der Lausitz, sollten wir nicht jetzt gegensteuern.“ Die Obersten Wasserbehörden der Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen – vertreten durch Dr. Birgit Fritz-Taute, Anke Herrmann und Dr. Regina Heinecke-Schmitt – stellten die aktuelle Lage dar und präsentierten einen gemeinsamen Arbeitsplan zur Wasserbevorratung und Wasserüberleitung. Ziel sei es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für kommende Jahre zu schaffen. Die Berliner Umweltstaatssekretärin Britta Behrendt sagte: „Wir wissen um die Zusammenhänge zwischen dem Kohleausstieg in der Lausitz und einer gesicherten Wasserversorgung der Metropolregion Berlin-Brandenburg und stehen bei der Vorbereitung und Umsetzung nachhaltiger wasserwirtschaftlicher Lösungen fest an der Seite der Länder Brandenburg und Sachsen.“ Sie forderte zudem eine stärkere Beteiligung des Bundes.
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz war das Thema Abwasser. Dr. Claus Gerhard Bannick vom Bundesumweltministerium stellte den aktuellen Stand zum geplanten Reallaborzentrum für Innovative Wasser- und Abwassertechnik in der Lausitz vor und erläuterte die Herausforderungen der Abwasserbehandlung in Deutschland. Zum Abschluss diskutierten Fachleute auf einem Podium über langfristige Zuständigkeiten bei der Bewirtschaftung von Bergbaufolgeseen. Prof. Michael Hübner, Vizepräsident der BTU für Forschung und Transfer, moderierte die Runde und erklärte: „Dies war erst ein Auftakt für eine weiter zu vertiefende Diskussion, in wessen Verantwortung die vielen bereits entstandenen und noch entstehenden Bergbaufolgeseen langfristig liegen sollten.“ Die vierte Auflage der Lausitzer Wasserkonferenz ist für den 26. März 2027 geplant.
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Red. / Presseinformation
Bild: BTU, Isabelle Grätz)