Die Stadt Cottbus fordert, unterstützt von Bürgervereinen und Fachleuten, einen Standortwechsel für die geplante Fischaufstiegsanlage am Kleinen Spreewehr. Statt des linksseitigen Eingriffs in den denkmalgeschützten Bereich rund um den Frühlingsgarten am Mühlgraben, wie es das Landesumweltamt favorisiert, sollte das Projekt rechtsseitig an der Ludwig-Leichhardt-Allee umgesetzt werden. Dies würde nicht nur den Parkbereich deutlich weniger belasten, sondern auch Bäume erhalten und bessere Bedingungen für Wassertouristen schaffen. Die Stadtverwaltung kritisiert zudem, dass die Anlage aufgrund des bislang gewählten Bemessungsfisches Wels überdimensioniert wäre, da künftig weniger Wasser in der Spree erwartet wird. Eine naturfreundliche, kleinere und gewendelte Anlage, abgestimmt auf die Bedürfnisse der kleineren Barbe, könnte demnach deutlich mehr Akzeptanz auch in der Bevölkerung finden.
Die Stadt Cottbus teilte dazu mit:
Die Stadt Cottbus/Chóśebuz fordert einen geänderten Standort der für das Umfeld des Kleinen Spreewehrs geplanten Fischaufstiegsanlage. Das Bauwerk könne und müsse aus Sicht der Verwaltung am rechten Spreeufer, also auf der Sandower Seite an der Ludwig-Leichhardt-Allee, errichtet werden. Darin sind sich die Stadtverwaltung, die Bürgervereine Mitte und Sandow sowie Fachleute einig. Gefordert ist eine angepasste, natur- nahe und gewendelte Form der Aufstiegshilfe.
Das Landesumweltamt favorisiert hingegen bislang den Bau der Fischaufstiegsanlage auf der linken Spreeseite. Somit würde es zu einem erheblichen Eingriff in den Denkmalbereich um den Frühlingsgarten am Mühlgraben kommen. Die Flächen befinden sich aktuell im Eigentum der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Die Stadtverwaltung und ihre Partner befürworten die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Demnach sollen Barrieren für den Aufstieg von Fischen in ihre Laichgebiete abgebaut werden, wie das beispielsweise im Stadtgebiet bereits am Großen Spreewehr geschehen ist. Der Standort für die FAA muss jedoch verträglicher gewählt werden.
Aus Sicht der Stadt führt zudem die Wahl des Bemessungsfisches Wels zu einer überdimensionierten Anlage. Untersuchungen zufolge führt die Spree bereits im Bereich Sanzeberg nicht mehr ausreichend Wasser, als das der Wels dort weiter aufsteigen könnte. Dabei sei zu beachten, dass die Spree künftig voraussichtlich deutlich weniger Wasser führen wird, wenn mit dem Braunkohlentagebau auch die Förderung von Sümpfungswasser eingeschränkt bzw. eingestellt wird. Vielmehr soll die Barbe als kleinerer Bemessungsfisch herangezogen werden. Das erlaube einen verträglicheren Eingriff in die Parkanlagen auf der rechten, der Sandower Spreeseite. Die von der Stadt befürwortete Variante führt zu weniger Baumverlusten, dem Erhalt bestehender Wege, besseren Bedingungen für den Wassertourismus sowie letztlich mehr Akzeptanz für die unvermeidbaren Eingriffe in die Natur in der Bevölkerung. Eine entsprechende Stellungnahme hat die Stadtverwaltung dem Landesamt für Umwelt als federführender Landesbehörde zukommen lassen.
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Red. / Presseinformation