Große Freude für Dr. Owen Ernst: Der Forscher der BTU Cottbus-Senftenberg wurde mit dem Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Kristallwachstum und Kristallzüchtung (DGKK) ausgezeichnet. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis würdigt seine innovative Forschung zur gezielten Strukturierung kristalliner Materialien – ein Ansatz, der die Halbleiterproduktion effizienter macht und Materialverluste minimiert. Dr. Owen Ernst erforscht Methoden, mit denen Kristalle direkt in der gewünschten Form wachsen.
Die BTU Cottbus-Senftenberg teilte dazu mit:
Die Freude war groß: Auf der Deutsch-Französischen Konferenz für Kristallzüchtung nahm Dr. Owen Ernst von der BTU Cottbus-Senftenberg den Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Kristallwachstum und Kristallzüchtung e.V. (DGKK) entgegen. Der Preisträger im Kurzinterview. Mit dem DGKK-Preis für Nachwuchswissenschaftler würdigt die Deutschen Gesellschaft für Kristallwachstum und Kristallzüchtung e.V. (DGKK) herausragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern, die auf dem Gebiet der Kristallzüchtung und des Kristallwachstums entstanden sind. Er ist mit 2.500 Euro dotiert. Beim Preisträger 2025 handelt es sich um Dr. Owen Ernst, Forscher im Fachgebiet Physikalische Chemie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Drei Fragen an den Preisträger.
Herr Dr. Ernst, herzlichen Glückwunsch zu diesem wunderbaren Preis. Bitte erläutern Sie doch den Hintergrund Ihrer Forschung, für die Sie ausgezeichnet worden sind.
Ernst: Kristalle spielen in unserer hoch technologisierten Gesellschaften eine zentrale Rolle. Nicht jedoch als Schmuck- oder Heilsteine, sondern als Technologieplattform. Heutige Elektronik wie Handys, Laptops und Fernseher wäre ohne Kristalle wie Silizium, Galliumnitrid oder Siliziumcarbid nicht denkbar. Darüber hinaus finden kristalline Materialien in Lasern, Solarzellen und vielen anderen Technologien Verwendung. Die Kunst liegt in der Herstellung der Kristalle. Bereits hier können die Strukturen des Materials beeinflusst werden, was für die spätere Anwendung entscheidend ist, da heute überwiegend Kristalle in Form von feinen Strukturen z. B. auf Mikrochips benötigt werden.
In welche Weise kann Ihre Forschung bei der Kristallgewinnung von Nutzen sein?
Durch meine Arbeit lässt sich Material sparen, denn häufig werden die feinen Strukturen für die Elektronik aus kompletten Kristallschichten herausgeschnitten oder geätzt (top-down-Ansatz). Dabei geht ein Großteil des Materials verloren. Der heilige Gral liegt in der Entwicklung von “bottom-up”-Ansätzen, bei denen von Beginn an nur die benötigten Strukturen gezüchtet werden. In meiner Doktorarbeit beim Leibniz-Institut für Kristallzüchtung in Berlin hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Bildung dieser Strukturen nicht nur theoretisch zu beschreiben, sondern auch vorherzusagen und im Labor umzusetzen. Bei der Deutsch-Französischen Konferenz für Kristallzüchtung durfte ich nun den mit 2500 Euro dotierten Nachwuchspreis des Kristallzüchtungsverbandes DGKK in Empfang nehmen. Ausgezeichnet wurden meine Arbeiten zu lokalem Wachstum und Strukturbildung auf kristallinen Substraten, welche auch eine Grundlage für unsere Forschung an der BTU Cottbus-Senftenberg bilden.
Was sagen Sie zu der Anerkennung und wie geht es jetzt weiter?
Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit viel Resonanz erhalten hat und mit diesem wichtigen Preis gewürdigt wurde. An der BTU Cottbus-Senftenberg kann ich nun weiter in diesem Bereich forschen und die Wertschöpfung von Kristallen für Zukunftstechnologie voranbringen. Mein Team und ich werden uns jetzt der nächsten Stufe von Technologieentwicklung auf Grundlage kristalliner Materialien widmen: der Herstellung isotopenreiner Halbleiter für halbleiterbasierte Quantentechnologie.
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation