Maximilian Dörnbach fuhr im 1000-m-Zeitfahren der Männer in 1:00,390 Minuten auf Rang zwei und sicherte sich seine dritte EM-Medaille in dieser Disziplin. Lea Sophie Friedrich und Clara Schneider erreichten im Sprint-Turnier das Achtelfinale, Friedrich schied später im Viertelfinale aus. Im Mannschaftsverfolgungs-Finale der Frauen unterlagen Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch knapp dem italienischen Quartett und gewannen Silber. Olympiasiegerin Brauße war erst zwei Tage vor dem Wettkampf aus den Emiraten angereist und zeigte sich stolz auf das Team.
Vom Bund Deutscher Radfahrer heißt es:
Die Olympiasiegerinnen von Tokio, Franziska Brauße, Lisa Klein und Mieke Kröger sowie Laura Süßemilch waren bereits in der Qualifikation mit 4:14, 996 Minuten die Zeitschnellsten, spielten Können und Routine aus und gewannen auch die nächste Runde gegen das Quartett aus der Schweiz souverän, waren mit 4:15,515 Minuten mehr als sechs Sekunden schneller aus die Eidgenössinnen und zogen ins Große Finale gegen Italien ein und wollten nach dem EM-Trikot greifen.
Dort unterlag das deutsche Quartett aber in 4:14,939 Minuten knapp den neuen Europameisterinnen aus Italien, die 4:14,213 Minuten fuhren.
„Es ist schon ein bisschen schmerzhaft, dass es im Finale nicht gereicht hat. Vom Gefühl her haben wir die ganze Zeit gekämpft, um auf die Pace zu kommen. Am Ende war es leider ziemlich eng,“ meinte Mieke Kröger, und Lisa Klein ergänzte: „Es tut weh, weil es so knapp war. Aber es ist jetzt so wie es ist und wir haben alles gegeben. Wir kennen uns gut, wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen.“ Laura Süßemilch meinte enttäuscht: „Ich weiß nicht, ob ich mich morgen über die Silbermedaille freuen kann.“ Im Moment der Niederlage war die Enttäuschung groß, aber letztlich hat das deutsche Quartett Silber gewonnen. Und das bleibt!
Franziska Brauße war erst zwei Tage vor dem EM-Start aus den Emiraten angereist, wo sie an einem Etappenrennen teilnahm. „Ich bin dem Bundestrainer dankbar, dass er so viel Vertrauen in mich gesteckt hat,“ sagte die Olympiasiegerin von Tokio, die zum Schluss noch mächtig aufs Tempo drückte. „Ich bin vor allem stolz auf die Mannschaft, dass wir wieder eine Medaille geholt haben.“
Und Bundestrainer Korff analysierte nach dem Rennen: „Sie haben sich viel vorgenommen, wollten unbedingt den Titel und sind jetzt ein wenig enttäuscht. Im Rennen lagen sie gegen die Italienerinnen auf Augenhöhe. Erst die letzten Meter brachten die Entscheidung für Italien. Das muss man akzeptieren.“
Es ist die siebte EM-Medaille eines deutschen Frauenvierers seit 2018. Zweimal, 2021 und 2022, holte man den Titel, 2019 und 2025 Rang zwei und dreimal die Bronzemedaille. 2020 verzichtete der deutsche Verband wegen der Corona-Pandemie auf eine EM-Teilnahme.
Im 1000-m-Zeitfahren der Männer belegten Maximilian Dörnbach (1:00,323 Minuten) und Henric Hackmann (1:00,758 Minuten) in der Qualifikation die Plätze zwei und fünf und zogen locker in Finale ein, wo sie ebenfalls zu überzeugen wussten. Maximilian Dörnbach fuhr in 1:00,390 auf den Silberrang und gewann damit seine dritte EM-Medaille in dieser Disziplin. Der Cottbuser holte 2022 in München und 2023 Grenchen schon Bronze. Teamkollege Henric Hackmann wurde guter Sechster.
„Das ist eine Genugtuung, nachdem wir gestern im Teamsprint Pech hatten. Ich habe mich im Finale einfach aufs Rad gesetzt und versucht, den Schmerz auszublenden. 1000 Meter, das ist wie 1000 Nadelstiche,“ sagte Dörnbach nach der Siegerehrung und konnte, nachdem die ganze Anspannung des Finales aus seinem Körper gewichen war, endlich lächeln. „Das Team hat mich toll angefeuert,“ lobte er seine Sprinter-Kolleginnen und Kollegen. „Wir sind toll zusammengewachsen.“
Im Punktefahren der Männer belegte der Berliner Roger Kluge den siebten Platz, erkämpfte sich zwei Rundengewinne und 47 Punkte. „Wenigstens stehe ich auf der ersten Seite des Ergebnisses,“ scherzte Kluge direkt nach dem Rennen. „Erst einmal ist ein siebter Platz ja nicht so schlecht, aber die Gruppen, in denen ich fuhr, sind nicht so gelaufen. Die ersten Drei haben es besser erwischt. Leitao (Anmerkung: der neue Europameister aus Portugal) hat so früh eröffnet, das hatte ich nicht erwartet. Aber vom Gefühl her war ich nicht schlecht unterwegs. Jetzt gilt es, mich die nächsten zwei Tage zu erholen für das Madison am Sonntag.“
Lea Sophie Friedrich und Clara Schneider belegten in der Qualifikation des Sprint-Turniers die Plätze vier (10,647) und zehn (10,903) und zogen direkt ins Achtelfinale ein.
Dort hatte die Olympia-Zweite Friedrich keine Mühe gegen Alla Biletska aus der Ukraine, während die erst 20-jährige Schneider der Italienerin Miriam Vece unterlag. Im Viertelfinale traf Friedrich auf eine harte Gegnerin, Champions-League-Siegerin Alina Lysenko, der sie nach drei Läufen mit 1:2 unterlag und ausschied.
Im Ausscheidungsfahren der Frauen hatte Lea Lin Teutenberg, im letzten Jahr EM-Zweite und amtierende Deutsche Meisterin, großes Pech, stürzte im ersten Renndrittel, nahm das Rennen aber wieder auf und konnte sich auf einem guten achten Platz behaupten.
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Red. / Presseinfo
Bild: BDR