Der Cottbuser Club „Scandale“ am Bunten Bahnhof muss vorerst seine Türen schließen. Laut einer Mitteilung des Clubs fehlen trotz großer Bemühungen behördliche Genehmigungen. Bereits heute Abend findet die letzte Veranstaltung statt. Das Team bedankt sich in der Mitteilung bei der Community für die Unterstützung. Die Stadt Cottbus bedauert die Schließung des Clubs als einen prägenden Kulturstandort. Allerdings betont sie, dass der Betrieb nur mit den notwendigen baurechtlichen Voraussetzungen fortgeführt werden kann, für die der Eigentümer des Gebäudes verantwortlich ist.
Club „Scandale“ in Cottbus: Schließung wegen fehlender Genehmigungen
Der Cottbuser Club „Scandale“ ist seit vielen Jahren ein zentraler Treffpunkt für Kultur, Musik und gesellschaftliches Miteinander. Doch nun steht die Location vor einem unerwarteten Problem: Laut einer offiziellen Mitteilung des Clubs selbst müssen die Türen vorübergehend geschlossen werden, da wichtige behördliche Genehmigungen fehlen. „Trotz großer finanzieller und organisatorischer Anstrengungen unsererseits reicht dies offenbar nicht aus“, erklärte das Team des „Scandale“ in einem emotionalen Statement. Die Betreiber haben die Schließung schweren Herzens für die kommenden vier bis acht Monate angekündigt. Diese Zeit könne allerdings nicht überbrückt werden, da laufende Einnahmen fehlen und zahlreiche geplante Veranstaltungen wie Hochzeiten, Kneipenquiz, Geburtstage, Partys und Konzerte oder Lesebühnen abgesagt oder verlegt werden müssen.
Stadt Cottbus: „Betrieb nur mit genehmigungsfähigen Voraussetzungen möglich“
Auf Nachfrage von Niederlausitz aktuell erklärte die Stadt Cottbus, dass sie die Entwicklung bedauere und den Club als wichtigen Kulturstandort sehe und auch gern erhalten würde. Gleichzeitig betonte sie, dass dafür allerdings die notwendigen baurechtlichen Voraussetzungen vom Eigentümer des Gebäudes geschaffen werden müssten. Besonders bei einem Veranstaltungsort mit einem so vielfältigen Programm gelten bestimmte Vorschriften. Welche Belange genau geklärt werden, sind den Verantwortlichen bekannt. Dazu will sich die Stadt öffentlich nicht äußern. Der Betrieb lief bisher mit Übergangsfristen und Sondergenehmigungen, doch nun müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden. Zusätzlich ist auch Lärmschutz durch Anwohnerbeschwerden ein Thema. Laut Stadt habe es bereits mehrere Gespräche mit den Verantwortlichen gegeben. Man sei weiterhin bereit, zusammenzuarbeiten, doch bestimmte baurechtliche Anforderungen müssten dringend umgesetzt werden, damit Genehmigungen erteilt werden können.
Heute mit letzter Veranstaltung
Wie der Club am Mittag bekannt gab, findet heut mit der Lesebühne die vorerst letzte Veranstaltung im Scandale statt.
Ein Rückschlag für die Cottbuser Kulturszene
Das „Scandale“ hat in den letzten Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Kulturlandschaft von Cottbus geleistet. Seit 2011 fungiert der Club als Veranstaltungsort für ein vielfältiges Programm – von politischen Diskussionen über Live-Podcasts bis hin zu Jugendweihen.„Ohne die laufenden Einnahmen können wir weder unser eingespieltes Team halten noch den Clubbetrieb sichern“, heißt es in der Mitteilung. Die Betreiber prüfen derzeit, ob Veranstaltungen an andere Locations verlegt werden können. Gleichzeitig steht die Zukunft des Clubs in Frage: „Auch ob eine Insolvenz unvermeidbar ist, müssen wir noch klären.“ Besonders bitter ist diese Situation, da das „Scandale“ in der Vergangenheit nach eigenen Aussagen bereits viele Herausforderungen an verschiedenen Standorten gemeistert hat. Der Club überstand nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch den Verlust von zwei Dritteln seiner Terrassenfläche am derzeitigen Standort und zahlreiche andere Rückschläge. Dennoch betont das Team die gemeinsamen Erfolge mit der Community: „Ihr habt diesen Ort mit Leben gefüllt. Ohne euch wäre all das nicht möglich gewesen.“
pm/red