Ein einziger Zeckenbiss veränderte das Leben des Cottbuser Erziehers Marco dramatisch: Vor rund eineinhalb Jahren infizierte er sich mit dem FSME-Virus und ist seither querschnittsgelähmt. Die schweren Komplikationen führten zu langem Krankenhausaufenthalt, künstlichem Koma und einer notwendigen 24-Stunden-Pflege. Um Marco und seine Familie in dieser belastenden Situation zu unterstützen, hat Ehefrau Maeriaen eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Das ursprüngliche Ziel von 8.000 Euro wurde dank einer beispiellosen Solidaritätswelle bereits weit übertroffen – doch die anhaltend hohen Kosten für Pflege und Lebensunterhalt machen jede weitere Hilfe willkommen. ->> Zur Spendenaktion bei gofundme
Im Spendenaufruf heißt es:
Hallo ihr lieben Menschen da draußen,
ich bin Marco, genannt Donni und möchte euch von einem Kampf erzählen, der mein Leben für immer verändert hat – einem Kampf gegen einen winzigen Feind, der mich an den Rand des Abgrunds gebracht hat: einer Zecke. Vor anderthalb Jahren, biss mich dieser kleine Parasit und katapultierte mich auf eine schmerzhafte Reise, die bis heute andauert. Ich war voller Lebensfreude, hatte gerade meine Berufung als Erzieher im Hort entdeckt und liebte jeden einzelnen Moment in meinem Leben. Doch dann kam dieser verhängnisvolle Tag, der alles auf den Kopf stellte: Ein epileptischer Anfall traf mich aus heiterem Himmel. Ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo ich für fünf lange Wochen in ein künstliches Koma versetzt wurde – eine Zeit, in der ich mir nicht einmal vorzustellen vermag, was meine Familie durchleiden musste.
Eine Zecke hatte mir das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) injiziert. Sofort begann die Behandlung, doch die Folgen waren verheerend. Mein Gehirn hatte enormen Schaden genommen und ich bin seither querschnittsgelähmt. Ich bin gefangen in meinem eigenen Körper, ein Schatten meiner selbst. Der Mensch, der ich einmal war, schien auf ewig verloren. Nach fünf Monaten auf der neurologischen Frührehabilitation im damaligen CTK, gab es keine weiteren therapeutischen Optionen mehr. In den folgenden drei Monaten verschlechterte sich mein Zustand weiter und ich kämpfte gegen eine Lungenentzündung und weitere Infektionen, die mir beinahe das Leben gekostet hätten. In dieser dunklen Zeit war es meine geliebte Ehefrau Maeriaen, mein Engel, die mir das Leben rettete.
Maeriaen erkämpfte mir einen Platz in der Kreischa Bavaria Reha-KLINIK und endlich, nach so langer Zeit, gab es Hoffnung. Ich konnte mich wieder bewegen – ein kleines Wunder, dass selbst die Fachleute verblüffte. Doch diese Krankheit hat uns seit anderthalb Jahren fest im Griff. Jetzt, da meine Behandlung in Kreischa endet und ich nach Hause zurückkehre, wird die Realität überdeutlich: Ich benötige eine 24-Stunden-Pflege. Diese Vorstellung ist belastend, für mich und für Maeriaen. Ihre unermüdliche Unterstützung ist ein Geschenk, dass ich nicht in Worte fassen kann. Aber auch ihre Kräfte schwinden. Auf Grund meines Trachostoma, benötige ich eine 24h Überwachung. Leider finden wir nicht den passenden regionalen Leistungsträger und meine Frau wird hierbei in erster Linie die Überwachung mit unseren Familien übernehmen. Daher ist Maeriaen gezwungen, unseren geliebten Laden „Weinfreundin“ für voraussichtlich sechs Wochen zu schließen. Doch in dieser Zeit wird unser Geschäft keinen Umsatz generieren und wir stehen vor dem finanziellen Ruin.
8.000 Euro sind notwendig, um unsere Fixkosten für die Vinothek und die zusätzlichen Ausgaben meiner Krankheit abzudecken. Meine Frau Maeriaen stellt mit ihrer Sommelière Fachkenntnis und ihrem geliebten Laden ein Alleinstellungsmerkmal in Cottbus dar. Im Zuge dessen, ist es wichtig, die Weinfreundin mit ihrer Einzigartigkeit für alle aufrecht zu erhalten. Jede noch so kleine Spende, hilft uns weiter zu kämpfen und unseren neuen Weg zu beschreiten. Ich danke von Herzen all den Menschen, die uns unterstützen. Ohne euch wäre ich nicht mehr hier. Außerdem möchte ich mich herzlich bei der medizinischen Universität Lausitz-Carl-Thiem, meiner Frau Maeriaen und allen Unterstützer*innen der Weinfreundin bedanken.
P.S. Cottbus gehört zum Hochrisikogebiet. Bitte denkt darüber nach, Euch impfen zu lassen. FSME ist nicht mehr selten und die Zecken sind ganzjährig aktiv. Passt auf euch auf und sorgt vor. Herzlichst Donni
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Red. / Presseinformation