Neugestaltung des Ströbitzer Schulgartens: Kinder und Experten im Dialog
Die Planungen für die Umgestaltung des Ströbitzer Schulgartens in Cottbus schreitet voran. Im Rahmen eines Workshops brachten Kinder des Niedersorbischen Gymnasiums und der Nevoigt-Grundschule, Architekten, engagierte Ströbitzer sowie Vertreter verschiedener Einrichtungen ihre Ideen zusammen. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, der sowohl den Bildungsansprüchen als auch ökologischen Zielen gerecht werden soll.
„Wir haben einen Spaziergang durch den Garten gemacht, unsere Wünsche gesammelt und in Gruppenarbeit die Ideen weiterentwickelt,“ erklärte Mia Mahling, Sprecherin des Kinderparlaments und gleichzeitig Schülerin der Nevoigt-Grundschule. Sie fügte hinzu: „Wir haben gehört, die Hügel sollen weg. Das fanden wir jetzt alle nicht so cool, weil wir fanden einfach, im Herbst liegt da immer so viel Laub und dann spielen wir da auch sehr gerne.“
Das Projekt „Nachhaltige Bildung für die Zukunft“ wird mit einer Förderung von 2.418.218,99 Euro unterstützt. Im Januar vergangenen Jahres wurde Oberbürgermeister Tobias Schick ein entsprechender Fördermittelbescheid überreicht (wie berichtet). Die Stadt Cottbus beteiligt sich mit einem Eigenanteil von 604.554,75 Euro. Die Laufzeit erstreckt sich insgesamt von Februar letzten Jahres bis Juli 2027, begleitet durch die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH und die KoMoNa-Förderung des Bundesumweltministeriums. Ziel ist es, das bestehende Pädagogische Zentrum für Natur und Umwelt (PZNU) in einen offenen Lernort für alle Altersgruppen zu transformieren. Das Projekt legt besonderen Wert auf die Einbindung von Kindern, Jugendlichen und verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren.
Ein Schwerpunkt ist die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Infrastruktur. „Das Gewächshaus wird modernisiert, Freilandlabore werden eingerichtet, und es entstehen neue Anbauflächen nach Prinzipien der Permakultur,“ erklärte Jens Peter vom Architektenbüro Fiedler und Peter. Zusätzlich wird ein Naturteich saniert, und Bewässerungs- sowie Kompostanlagen werden aufgebaut. Ziel ist es, innovative Bildungsangebote zu schaffen, die Themen wie nachhaltigen Konsum und Klimaanpassung abdecken.
Mia Mahling erklärte, wie sie sich gemeinsam mit ihren Mitschülern bereits in der Schule dem Thema angenähert hatten: „Wir haben schon so Plakate gemacht, also wir hatten in vier Klassen einer Umfrage gemacht und dort hatten wir drei Fragen. Was würden wir uns noch wünschen? Da durften wir auch träumen. Warum ist uns der Schulgarten so wichtig? Und ja, da haben wir halt alle gesagt, dass uns der Schulgarten sehr wichtig ist und dass er auch sehr gerne erhalten bleiben soll.“ Die Beteiligung der Kinder ist ein zentraler Bestandteil des Projekts. Jens Peter betonte: „Es war wichtig, die Nutzer eng in diesen Prozess mit einzufügen, um neue Perspektiven und Inspirationen zu erhalten.“ Die Kinder konnten ihre Ideen für eine Outdoorküche, Rückzugsorte für Tiere und Orte zur Pflanzenforschung einbringen. „Das Schöne an diesem Ergebnis ist eigentlich, dass Dinge genannt wurden, die wir so noch nicht mit betrachtet hatten, dass auch Standorte für mögliche Gebäude hinterfragt wurden und völlig neue Orte dafür vorgesehen werden können.“ ergänzte Peter.
Die ersten Bauabschnitte sollen Ende 2025 starten und bis 2027 abgeschlossen sein. Während der Bauzeit bleibt der Schulgarten für die Nutzung geöffnet. „Die Bauabschnitte werden so gestaltet, dass immer eine Nutzung möglich ist,“ führte Jens Peter aus. Der Ströbitzer Schulgarten, gegründet in den sechziger Jahren, bietet auf 1,4 Hektar Fläche seit Jahrzehnten Möglichkeiten zur Umweltbildung. Das Projekt wird als kommunales Modellvorhaben mit einer Zweckbindung von 20 Jahren durchgeführt. Es soll nicht nur Bildungsangebote für Kinder, sondern auch für Erwachsene und Senioren schaffen.
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Red.