Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) will neue Maßstäbe für die Gesundheitsversorgung und Ausbildung in der Region setzen. Heute fand im Universitätsklinikum Cottbus der erste Neujahrsempfang statt, bei dem rund 200 Gäste über den bisherigen Weg und künftige Herausforderungen diskutierten. Laut der MUL – CT stehen in diesem Jahr die Besetzung zentraler Professuren, der Ausbau der medizinischen Versorgung und die Entwicklung eines regionalen Medizinkonzepts im Fokus. Vertreterinnen der Landesregierung hoben die Bedeutung der Universität für die Fachkräftesicherung und regionale Entwicklung hervor. Die Stadt Cottbus flankiert das Großprojekt mit Baumaßnahmen und der Schaffung von Wohnraum für Studierende. So stellte Oberbürgermeister Tobias Schick auch die grundhafte Erneuerung der Thiemstraße für Ende der 2020er Jahre in Aussicht.
Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr
Die im vergangenen Jahr gegründete MUL – CT hat laut eigenen Angaben bereits wichtige Fortschritte erzielt. Prof. Dr. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der Universität, lobte das bisherige Engagement: „Nach dem ersten halben Jahr als neu gegründete Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem können wir sagen: Wir haben wesentliche Grundlagen und den Strukturwandel bereits umsetzen können. Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden.“
Für das Jahr 2025 kündigte Prof. Dr. Nagel die Besetzung zentraler Professuren und die Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung an. Er betonte die Herausforderung, ein Medizinkonzept für die gesamte Modellregion Lausitz zu erstellen, und zeigte sich optimistisch: „Wir sind davon überzeugt, dass wir den anspruchsvollen Erwartungshaltungen gerecht werden können.“
Unterstützung durch die Landespolitik
Auch Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle würdigte die bisherigen Leistungen und blickte optimistisch in die Zukunft:
„Wir haben in Rekordzeit ein Konzept für eine Medizin-Universität erarbeitet, vom Wissenschaftsrat prüfen lassen, in ein Gesetz gegossen und 2024 erfolgreich an den Start gebracht. Unser Ziel bleibt ambitioniert: Mit dem Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem investieren wir in die Zukunft der gesamten Region.“ Schüle verwies auf die ausgeschriebenen Professuren und die Förderung durch Bund und Land, die Planungssicherheit für die Universität bietet.
Gesundheitsministerin Britta Müller unterstrich die Bedeutung der MUL – CT für die Sicherung der Gesundheitsversorgung in Brandenburg: „Die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir stehen. Die Ausbildung eigener Ärztinnen und Ärzte ist ein zentraler Schlüssel. Ab 2026 wird die MUL – CT bis zu 200 Medizinstudierende pro Jahrgang ausbilden.“ Zudem sollen medizinnahe Studiengänge, wie der geplante Master „Advanced Nursing Practice“, das Berufsfeld Pflege stärken.
Stadt Cottbus setzt Fokus auf Rahmenbedingungen
Cottbus’ Oberbürgermeister Tobias Schick hob die Bedeutung der baulichen Maßnahmen auf dem Medizincampus hervor, die das Stadtbild der Spremberger Vorstadt nachhaltig prägen werden: „Hier wird in Cottbus-Geschwindigkeit gearbeitet. Unsere Projektgruppe steht bereit, um das Großprojekt zu flankieren.“
Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem den Umbau der Thiemstraße ab Ende der 2020er, den Bau eines Fahrradparkhauses ab diesem Jahr und die Schaffung von Wohnmöglichkeiten für Studierende und Auszubildende. Schick betonte: „Zur unglaublichen Größenordnung von 3,7 Milliarden Euro für die MUL – CT kommen kommunale Maßnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro hinzu. Auf den erreichten Stand der Vorbereitung können wir stolz sein. Doch die harte Arbeit kommt erst noch.“
Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte ein Streichquartett des Cottbuser Staatstheaters, das der feierlichen Veranstaltung eine besondere Atmosphäre verlieh.
Red. / Presseinfo