Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem feierte ihr 75-jähriges Bestehen mit einem festlichen Akt in Cottbus. Mitarbeiter und Weggefährten erinnerten an bewegte Jahrzehnte, in denen sich das Haus vom städtischen Krankenhaus zur größten Kinderklinik Brandenburgs mit 82 Betten entwickelte. “Rund 3.000 stationäre und 5.000 ambulante Patienten betreuen wir jährlich”, betont Chefärztin Dr. Simone Stolz und hebt die Bedeutung der Level-1-Neonatologie hervor, die selbst Frühgeborene unter 1.000 Gramm versorgt. Während früher schwere bakterielle Infektionen den Klinikalltag prägten, stehen heute chronische und Viruserkrankungen im Fokus. Eltern können ihre Kinder nahezu rund um die Uhr begleiten, unterstützt vom angrenzenden Ronald McDonald Haus. Für die Zukunft plant die Klinik weitere Spezialisierungen, stärkere Vernetzung und den Ausbau des Ambulanzbereichs. “Wir freuen uns darauf, zukünftige Ärzte auszubilden und durch Digitalisierung entlastet zu werden”, blickt Dr. Stolz optimistisch nach vorn.
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem teilte dazu mit:
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) feiert in diesen Tagen ihr 75-jähriges Gründungsjubiläum. Der Geburtstag wurde bei einem Festakt in Cottbus würdig begangen. MUL-CT-Vorstand, Chefärzte, medizinisches und pflegerisches Personal sowie etliche Weggefährten erinnerten an die vergangenen Jahrzehnte und skizzierten einige Meilensteine auf dem Weg vom städtischen Krankenhaus über das einstige Bezirkskrankenhaus und Carl-Thiem-Klinikum bis zur MUL – CT.
Ein Blick in die Geschichte lohnt allemal: 1949 wurde die erste pädiatrische Station eröffnet. Fünf Jahre später war daraus bereits eine pädiatrische Klinik mit stationärer und poliklinischer Betreuung in Cottbus gewachsen. Dazu zählten eine Frühgeborenenstation, Säuglingsstation, intern-pädiatrische Station und eine Infektionsstation. 1982/83 erfolgte der Umzug in den Neubau, die Klinik wurde auf neun Stationen erweitert. Die Neonatologie, Hämatologie/Onkologie, Gastroenterologie und Ernährung, Kardiologie und die Entwicklungspädiatrie am späteren Sozialpädiatrischen Zentrum waren wichtige Abteilungen der damaligen Zeit.
Die 80er Jahre waren vor allem von schweren bakteriellen Infektionen bei Kindern gekennzeichnet, die teilweise bis zu 17 Tage im Krankenhaus bleiben mussten. Zum Vergleich: Die heutige Verweildauer der jungen Patientinnen und Patienten liegt durchschnittlich bei vier Tagen. Zwischen 1993 und 2003 entwickelten sich mehrere Zentren, darunter das kinderrheumatologische Zentrum, das Zentrum für Kinderkardiologie, das kindergastroenterologische Zentrum oder das Zentrum für Stoffwechselerkrankungen und Pressemitteilung Endokrinologie. In den Folgejahren wurden die Neonatologie, die Intensivmedizin und die Schlafmedizin ausgebaut.
Heute ist die Kinderklinik mit 82 Betten die größte Kinderklinik im Land Brandenburg. „Rund 3000 stationäre und 5000 ambulante Patientinnen und Patienten werden jährlich betreut“, betont Dr. Simone Stolz, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die Bedeutung der Klinik für die Region. Rund 20 Ärzte, 80 Kinderkrankenschwestern sowie zwei Diplom-Psychologinnen und eine Ernährungsberaterin stehen zur Verfügung. „Uns zeichnet außerdem eine Neonatologie der Stufe Level 1 aus“, ergänzt Dr. Stolz. Das sei die höchste Versorgungsstufe in Deutschland, bei der auch Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm betreut werden dürfen.
„Während wir die schweren bakteriellen Infektionen durch Impfungen und Antibiotika-Therapien zurückdrängen konnten, haben wir heute vermehrt mit chronischen und Viruserkrankungen zu tun“, sagt Dr. Simone Stolz. Fachlich hat sich also einiges geändert, doch auch der Alltag der Kinder auf Station ist angenehmer geworden, Besuchszeiten ausschließlich am Mittwoch und Sonntag sind passé. Die Eltern haben heute die Möglichkeit, nahezu rund um die Uhr ihre Kinder zu betreuen. Dabei unterstützt auch das angrenzende Ronald McDonald Haus – ein Zuhause auf Zeit für Familien mit schwer kranken Kindern aus der Lausitz. In mehreren Apartments können Eltern in der Nähe ihrer Kinder sein, die in der MUL – CT behandelt werden. Mit den niedergelassenen Kinderärzten besteht eine sehr gute Zusammenarbeit, wie die Chefärztin in diesem Zusammenhang betont.
Und der Blick in die Zukunft? „Wir werden uns mehr spezialisieren. Damit wird die Vernetzung der einzelnen Kinderkliniken zunehmen, was auch Thema in der neuen Modellregion Gesundheit Lausitz sein wird“, sagt Dr. Simone Stolz. Und weiter: „Sicher wird der Ambulanzbereich für die Behandlung unserer kleinen Patientinnen und Patienten ausgebaut. Außerdem freuen wir uns, wenn wir durch die Universitätsmedizin neue Kolleginnen und Kollegen im Team begrüßen dürfen und zukünftige Ärzte selbst ausbilden. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung werden wir von administrativen Aufgaben zunehmend entlastet.“
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsticker
Mehr News, Content und Videos aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinfo