Das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus eröffnet am Freitag, 12. April 2013, 19.00 Uhr, die Ausstellung „Experimente: zwischen Figur und Abstraktion“. Bis zum 16. Juni 2013 sind spezifische Werkgruppen der beruflich und privat fast 50 Jahre engstens miteinander verbundenen Künstlerinnen Marta Hoepffner und Irm Schoffers zu sehen. Im Fokus steht hierbei der experimentelle fotografische Blick, der Landschaften sowie andere klassische Sujets der Malerei (Porträts und Stillleben) reflektiert. Die ausgewählten Werke stammen aus dem Nachlass der beiden Künstlerinnen und werden teilweise zum ersten Mal gezeigt.
„Die Fotografie als Darstellungskunst ist nicht eine einfache Naturkopie.“
Mit diesen Worten von Moholy-Nagy, dem Pionier der experimentellen Fotografie, lässt sich das künstlerische Anliegen der 1912 geborenen Marta Hoepffner (gest. 2000) in treffender Weise beschreiben. Marta Hoepffner hat mit ihren Arbeiten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der bildschöpferischen Fotokunst geleistet. Bekanntheit erlangt die “grande dame” der experimentellen Fotografie vor allem durch ihre während der nationalsozialistischen Diktatur entstandenen Solarisationen, Relieffotografien und Negativbilder, durch ihre nach dem Krieg geschaffenen kameralosen Fotografien und abstrakten Arbeiten sowie durch ihre seit Mitte der 1960er Jahre konzipierten, die Grenzen der Fotografie überschreitenden, variochromatischen Lichtobjekte. Marta Hoepffner bewegte sich mit ihrer Arbeit zwischen der getreuen Wiedergabe von Realität und der Schaffung von artifiziellen Wirklichkeiten.
Irm Schoffers (1927-2008) Arbeit ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem fotografischen Experiment, ihr eigentliches Versuchsfeld ist die Dunkelkammer. Ausgangspunkt ihrer unablässigen Suche nach neuen Ausdrucksformen sind vorhandene, realitätsnahe Fotografien mit durchaus profanen Motiven, die sie weiterentwickelt oder umgestaltet. Die diffizile grafische Verfremdung demonstriert die in der Materialität des Mediums liegenden Ausdrucksweisen auf vielfältige Art. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln, wie Spiegelungen, schafft sie gegenstandslos wirkende räumliche Strukturen, die traditionelle Sehgewohnheiten irritieren. Vor allem mit ihren auf direktem Wege, d.h. ohne Einsatz der Kamera, belichteten Alltagsgegenständen erzeugt sie visuelle Innovationen. An die Grenzen der Fotografie stoßen ihre polarisierten kristallinen Farbfotogramme, deren Oberflächenformationen an mikroskopische Vergrößerungen erinnern.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Lände, Kressbronn / Bodensee.
Foto 1: Marta Hoepffner
Porträt einer Tänzerin. 1939
Fotografie, Doppelbelichtung
© Museum Lände, Kressbronn
Foto © Marlies Kross
Foto 1: Irm Schoffers
Zentrale Phase II. 1976
Fotogramm
© Museum Lände, Kressbronn
Foto © Marlies Kross
Das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus eröffnet am Freitag, 12. April 2013, 19.00 Uhr, die Ausstellung „Experimente: zwischen Figur und Abstraktion“. Bis zum 16. Juni 2013 sind spezifische Werkgruppen der beruflich und privat fast 50 Jahre engstens miteinander verbundenen Künstlerinnen Marta Hoepffner und Irm Schoffers zu sehen. Im Fokus steht hierbei der experimentelle fotografische Blick, der Landschaften sowie andere klassische Sujets der Malerei (Porträts und Stillleben) reflektiert. Die ausgewählten Werke stammen aus dem Nachlass der beiden Künstlerinnen und werden teilweise zum ersten Mal gezeigt.
„Die Fotografie als Darstellungskunst ist nicht eine einfache Naturkopie.“
Mit diesen Worten von Moholy-Nagy, dem Pionier der experimentellen Fotografie, lässt sich das künstlerische Anliegen der 1912 geborenen Marta Hoepffner (gest. 2000) in treffender Weise beschreiben. Marta Hoepffner hat mit ihren Arbeiten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der bildschöpferischen Fotokunst geleistet. Bekanntheit erlangt die “grande dame” der experimentellen Fotografie vor allem durch ihre während der nationalsozialistischen Diktatur entstandenen Solarisationen, Relieffotografien und Negativbilder, durch ihre nach dem Krieg geschaffenen kameralosen Fotografien und abstrakten Arbeiten sowie durch ihre seit Mitte der 1960er Jahre konzipierten, die Grenzen der Fotografie überschreitenden, variochromatischen Lichtobjekte. Marta Hoepffner bewegte sich mit ihrer Arbeit zwischen der getreuen Wiedergabe von Realität und der Schaffung von artifiziellen Wirklichkeiten.
Irm Schoffers (1927-2008) Arbeit ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem fotografischen Experiment, ihr eigentliches Versuchsfeld ist die Dunkelkammer. Ausgangspunkt ihrer unablässigen Suche nach neuen Ausdrucksformen sind vorhandene, realitätsnahe Fotografien mit durchaus profanen Motiven, die sie weiterentwickelt oder umgestaltet. Die diffizile grafische Verfremdung demonstriert die in der Materialität des Mediums liegenden Ausdrucksweisen auf vielfältige Art. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln, wie Spiegelungen, schafft sie gegenstandslos wirkende räumliche Strukturen, die traditionelle Sehgewohnheiten irritieren. Vor allem mit ihren auf direktem Wege, d.h. ohne Einsatz der Kamera, belichteten Alltagsgegenständen erzeugt sie visuelle Innovationen. An die Grenzen der Fotografie stoßen ihre polarisierten kristallinen Farbfotogramme, deren Oberflächenformationen an mikroskopische Vergrößerungen erinnern.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Lände, Kressbronn / Bodensee.
Foto 1: Marta Hoepffner
Porträt einer Tänzerin. 1939
Fotografie, Doppelbelichtung
© Museum Lände, Kressbronn
Foto © Marlies Kross
Foto 1: Irm Schoffers
Zentrale Phase II. 1976
Fotogramm
© Museum Lände, Kressbronn
Foto © Marlies Kross