Am Montagnachmittag zog eine Gewitterfront über Cottbus, begleitet von starkem Regen, Blitz, Donner und Sturmböen. Zahlreiche Einsätze folgten, insbesondere in den nördlichen Stadtteilen. In Saspow entwurzelte Bäume blockierten die Lakomaer Chaussee. In Sielow beschädigte das Unwetter viele Dächer, möglicherweise durch einen Tornado, der jedoch noch nicht bestätigt wurde. Verletzte gab es nicht.
Unwetter über nördlichen Cottbus
Am Montagnachmittag zog gegen 15 Uhr eine recht starke Gewitterfront auf die Stadt Cottbus zu und traf diese kurze Zeit später auch. Neben starken Regen sowie Blitz und Donner wurde diese auch von teils schweren Sturmböen begleitet. Ab 15:20 Uhr liefen deshalb im Minutentakt wetterbedingte Einsätze in der Leitstelle Lausitz ein. Mehrere Freiwillige Feuerwehren sowie die Berufsfeuerwehr wurden an verschiedene Stellen alarmiert, diese befanden sich zum Großteil in den nördlichen Stadt- und Ortsteilen Saspow, Sielow, Teilen von Ströbitz sowie Schmellwitz.
Besonders stark getroffen hat es die Lakomaer Chaussee in Saspow. Hier wurden mehrere Bäume entwurzelt und kippten auf die Straße. Die Feuerwehr war hier bis in die Abendstunden damit beschäftigt, diese zu zerkleinern und die Fahrbahn zu beräumen. Teilweise verkeilten sich die Äste in anderen Baumkronen und mussten über die Drehleiter abgetragen werden. Die Lakomaer Chaussee war für die komplette Einsatzdauer vollgesperrt.
Tornado in Sielow?
Noch stärker traf es eine Siedlung in Sielow. Im Skadower Weg hat das Unwetter eine Schneise der Verwüstung angerichtet. An den meisten Häusern fehlt nun das Dach oder Dachteile, diese lagen in den Vorgärten und auf der Straße. Ein Anwohner berichtete Blaulichtreport Lausitz: „Erst fing es an zu regnen und die Sicht war dadurch gleich null gewesen. Plötzlich knallte und schepperte es und als man wieder was sah, sah man das ganze Ausmaß“. Die Feuerwehr wurde auch hierhin alarmiert und erkundete die Lage.
Bis in den Abend hinein waren mehrere Dachdeckerfirmen mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Des weiteren wurden Dächer erstmal provisorisch abgedichtet. Verletzte gab es glücklicherweise nicht. Auch die Feuerwehr war bis in die Abendstunden beschäftigt, alle Einsatzstellen abzuarbeiten. Augenzeugen berichteten von einer rotierenden Wolke, was die Vermutung stärkt, dass es sich dabei um einen Tornado gehandelt haben könnte. Offiziell bestätigt ist dies allerdings noch nicht.
Update 02.07.2024: Feuerwehrleute berichten, dass es sich auch um einen sogenannten “Downburst” (Fallhöhe) handeln könnte, die Nachfragen bei Experten anhand der Schadensbilder laufen, um zu klären, worum es sich gehandelt hat. Die Stadt Cottbus berichtet von einer 300 Meter langen Schneise der Verwüstung durch einen Kiefernwald und den Skadower Weg, verursacht durch eine Windhose (Tornado). Die Folge waren abgedeckte und beschädigte Dächer, umgestürzte und entwurzelte Bäume, ein durch die Luft fliegender Campingwagen, beschädigte Pkw, verbogene Gartenzäune und manches mehr. Insgesamt haben allein in dem Bereich 17 Einsätze stattgefunden. In der Thiemstraße in der Spremberger Vorstadt beschädigte ein umstürzender Baum 3 Autos.
Der Cottbuser Feuerwehrchef Branddirektor Jörg Specht: „Die extrem hohe gegenseitige Einsatz- und Hilfsbereitschaft durch die Bewohnerinnen und Bewohner war bemerkenswert und toll.“
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsticker
Mehr News, Content und Videos aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht–>> Hier zur Übersicht
Red. / Blaulichtreport Lausitz