Ministerpräsident Dietmar Woidke ehrte heute die Cottbuser Initiative „Cottbus braucht dich“ im Rahmen des 3. Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt“ mit einem zweiten Preis und 2.500 Euro. Das Projekt zielt darauf ab, Menschen aller Altersgruppen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen, um die Krisen- und Widerstandsfähigkeit der Stadt zu stärken. Initiator Thomas Bergner betonte die Bedeutung des Ehrenamts im Zivil- und Katastrophenschutz und hob die gesellschaftlichen Beiträge der freiwilligen Helfer hervor: “„Ich freue mich, dass mit dieser Initiative vor allem das Ehrenamt in unserer Stadt landesweite Aufmerksamkeit erhält. Diese Auszeichnung spornt uns an, weiter für das Ehrenamt in unserer Stadt zu werben, denn wir brauchen noch weiterhin viele neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter. In diesem Sinne: ‚Cottbus braucht Dich!‘“
Die Stadt Cottbus teilte dazu mit:
Heftige Unwetter, Autobahnunfälle durch Aquaplaning, Hochwasser, Großbrände und andere Großschadenslagen stellen haupt- und ehrenamtlich Tätige immer wieder vor neue Herausforderungen in unserer Region. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Cottbus/Chóśebuz bereiten sich auf die sich stetig verändernden Gefahrenpotentiale und Sicherheitslagen vor.
Ministerpräsident Dietmar Woidke ehrte Freitag (28.06.2024) die Cottbuser Initiative im Rahmen des 3. Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt“. Insgesamt wurden 50 Projektideen eingereicht und durch eine Fachjury acht Gewinnerprojekte ausgewählt. „Cottbus bracht dich“ erhält einen zweiten Preis und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Mit dem Projekt „Cottbus braucht dich“ sollen Menschen aller Altersgruppen für die ehrenamtliche Tätigkeit gewonnen werden. Initiator Thomas Bergner: „Ich freue mich, dass mit dieser Initiative vor allem das Ehrenamt in unserer Stadt landesweite Aufmerksamkeit erhält. Diese Auszeichnung spornt uns an, weiter für das Ehrenamt in unserer Stadt zu werben, denn wir brauchen noch weiterhin viele neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter. In diesem Sinne: ‚Cottbus braucht Dich!‘“
Bergner weiter: „Eine starke Leistungsfähigkeit im Zivil-, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ist nur gesamtgesellschaftlich zu lösen. Ehrenamtlich Tätige sind neben ihrem eigentlichen Beruf zusätzlich im Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz aktiv und haben eine große Bedeutung für das soziale Leben und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Ihr Einsatz und ihre Hilfeleistung kommen uneigennützig anderen Menschen zugute. Vielen Dank für dieses Engagement, welches in den Einsätzen und Übungen immer wieder unter Beweis gestellt wird.“ Bernd Puhlmann, Teamleiter der Notfallseelsorger: „In diesem Jahr wurde unser Team Notfallseelsorge/ Krisenintervention bereits zu mehr als 50 Einsätzen angefordert. Es ist ein stetiger Zuwachs der Einsätzen zu verzeichnen, was wir unserer Präsenz sowie der guten Zusammenarbeit mit den Rettungskräften zuschreiben. Wir erleben unsere Arbeit als sinnstiftend und befriedigend und erfahren durch die geschaffenen Strukturen Klarheit und große Wertschätzung, die durch unsere Notfallseelsorger stärkend und würdigend erlebt werden. In den zurückliegenden zwei Jahren konnten wir bereits drei weitere Personen zum Grundkurs delegieren.“
Franziska Burkow vom DRK: „Das DRK hat bereits 24 Ausbildungsabende durchgeführt. Hier wurden z.B. der Zeltaufbau, die Wundversorgung und die Herangehensweise zum Auffinden von Personen trainiert. 26 weitere Schulungen werden folgen. Mehr als 40 ehrenamtlich Engagierte sind für Sanitätsdienste bei verschiedenen Veranstaltungen in der Region geplant. Der DRK-Landesverband erfährt in Berlin beim EM-Großeinsatz Cottbuser Hilfe.“ Andreas Berger-Winkler, Vorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe: Gerade für jüngere Leute ist das Ehrenamt im Zivil- und Katastrophenschutz attraktiv. Sie erleben eine starke Gemeinschaft, erfahren eine sinnstiftende Freizeitbeschäftigung in Vorbereitung zum Katastrophenschutzhelfer und erwerben bei der Johanniter-Jugend neue Kompetenzen und Fähigkeiten, wie beispielsweise in Erste- Hilfe-Kursen, die auf Großveranstaltungen in der Betreuung Anwendung finden. Die ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer sind auch wertvolle Mitarbeiter in den Betrieben. Ehrenamtliche Helfer im Katastrophenschutz haben ein hohes soziales Verantwortungsbewusstsein. Durch ihre systematische Ausbildung können sie für ihre Arbeitgeber auch Aufgaben in der betrieblichen Sicherheitsvorsorge wahrnehmen. Allerdings haben noch nicht alle Arbeitgeber diese Vorteile für sich entdeckt.
Vielfach ärgern sie sich, wenn sie ihre Mitarbeiter für Übungen oder Einsätze freistellen müssen. Der Ausfall der Mitarbeiter ist aber ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag, den die Arbeitgeber zudem in vielen Fällen erstattet bekommen. Der Katastrophenschutz in Deutschland würde ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht funktionieren. Gerade in den Monaten von April bis September sind vermehrt Einsätze und Veranstaltungen zu verzeichnen, hier ist kaum Spielraum für Übungseinsätze. Wir waren z.B. mit unseren Drohnen und insgesamt 12 Helfern zur Unterstützung der Feuerwehr bei der Personensuche in Burg und am Ströbitzer Badesee und erstellten Luftaufnahmen vom Flächenbrand Sachsendorfer Wiesen im Mai 2024 oder jüngst in Sandow.“ In allen Einheiten der Johanniter konnten in den letzten 1,5 Jahren Zuwächse von ehrenamtlich Tätigen verzeichnet werden. Das größte Interesse besteht oft bei der SEG F.L.I.G.H.T. oder der SEG Wassergefahren.
Sebastian Münch, Vorsitzender der DLRG: „Der ehrenamtliche Katastrophenschutz ist eine wichtige Säule bei der Bewältigung nicht alltäglicher Lagen, das zeigten die Hochwasserlagen im Saarland, in Baden-Württemberg und Bayern. Wir bereiten uns mit der SEG-W (Schnelleinsatzgruppe Wassergefahren) auf unterschiedliche Situationen vor, vertiefen Einsatzabläufe und erweitern bzw. festigen unser Wissen. Dazu gehören unter anderem die Eisrettung, die Seiltechnik, Maßnahmen der Ersten-Hilfe, die Funktechnik, das Retten von Personen aus dem Wasser. Wir waren im Jahr 2024 bei der Suche nach einer vermissten Person im Ströbitzer Badesee eingebunden. Zudem standen wir für die Einsatzlagen mit zwei Bootsstaffeln ergänzt durch Strömungsretter im Rahmen des Hochwassers im Saarland sowie in Baden-Württemberg und Bayern in Bereitschaft. Für unsere Region, auch mit dem Blick auf den Cottbuser Ostsee, ist uns eine weitere personelle Stärkung der DLRG wichtig. Wir halten trotz des demografischen Wandels die Anzahl der aktiven Einsatzkräfte konstant. In allen Bereichen nehmen wir gern Engagierte als aktive Einsatzkräfte bei Veranstaltungen und Übungen, als Übungsleiter in der Schwimmausbildung oder in der administrativen Vereinsarbeit auf. Voraussetzung ist lediglich das Interesse an ehrenamtlicher Arbeit. Alles Weitere entwickeln wir gemeinsam mit dem Helfer.“ Die Strömungsretter der DLRG halfen zudem bei der erfolgreichen Suche nach vermissten Teilen der Skulptur „Schneckenreiter“ in der Spree.
Das Versprechen von Thomas Bergner zum Gründungstag der Ehrenamtsinitiative „Cottbus braucht dich“ an die Bürgerschaft ist aufgegangen: „Die Stärkung der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz vor Ort kommt allen zugute.“ Die Initiative war bereits vom Bundesministerium des Innern und für Heimat mit dem 3. Platz für das Innovative Konzept 2023 geehrt worden. Die Cottbuser Ehrenamtsinitiative setzt ihren Marketingschwerpunkt auf eine differenziertere altersbezogene Werbestrategie für die Akquise zukünftig ehrenamtlich Tätiger im Katastrophenschutz. Bauzaunbanner im öffentlichen Raum, Video-Werbestrategien über Facebook sowie Werbung über Instagram für unter 35-Jährige sollen für die Sensibilisierung des Ehrenamtes im Katastrophenschutz zum Einsatz kommen.
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Red. / Presseinformation