Heute haben die Stadt Cottbus, der Landkreis Spree-Neiße und die Städte Forst (Lausitz), Spremberg und Guben im Schloss Branitz einen Notfallverbund für den Kulturgutschutz gegründet. Ziel ist es, Kulturgüter gemeinsam sicher durch Krisen zu bringen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderem die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, die Stadt Cottbus mit ihren Städtischen Sammlungen und der Stadtbibliothek sowie die Archive und Museen der beteiligten Städte. Der Verbund soll Ressourcen bündeln und sich gegenseitig bei der Prävention, Notfallvorsorge und im Krisenfall unterstützen. Der Notfallverbund ist der erste seiner Art in Brandenburg, der alle Sparten des Kulturguts einbezieht.
Einzigartig im Land Brandenburg
Heute haben im Schloss Branitz die Stadt Cottbus/Chóśebuz, der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa und die Städte Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca), Spremberg/Grodk und Guben/Gubin bzw. deren oberste politische Vertreter, der Oberbürgermeister, der Landrat und die Bürgermeister, einen Notfallverbund für Kulturgutschutz gegründet, um Kulturgut gemeinsam sicher durch Krisen zu bringen.
Gründungsmitglieder des Notfallverbund Kulturgutschutz Cottbus – Spree-Neiße sind:
- die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) mit der Pückler-Sammlung, Carl-Blechen-Sammlung, Bibliotheken, Archiven, Gebäuden,
- die Stadt Cottbus/Chóśebuz mit den Städtischen Sammlungen und der Stadt- und Regionalbibliothek,
- der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa mit dem Kreisarchiv und dem Niederlausitzer Heidemuseum im Spremberger Schloss,
- die Stadt Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca) mit dem Stadtarchiv, der Stadtbibliothek und dem Brandenburgischen Textilmuseum,
- die Stadt Spremberg/Grodk mit dem Stadtarchiv sowie
- die Stadt Guben/Gubin mit dem Stadtarchiv und dem Stadt- und Industriemuseum.
Die Mitglieder wollen ihre Ressourcen für den Kulturgutschutz, vor allem Personal und Sachmittel, bündeln und einander in der Krise solidarisch Hilfe leisten. Außerdem wollen die beteiligten Institutionen sich bei der Prävention und Vorsorge wechselseitig unterstützen sowie Kontakte untereinander und zu den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben pflegen.
Die Verbundpartner unterstützen sich von nun an in einer Vielfalt von Szenarien – Hochwasser, Überflutung, Brand, Vandalismus aber auch gewaltsamen Konflikten und Krieg – bei der rechtzeitigen Evakuierung des betroffenen Kulturguts oder im Schadensfall bei dessen fachgerechter Bergung und Erstversorgung.
Die Partner arbeiten aber auch bei der Prävention und Notfallvorsorge intensiv zusammen. Gemeinsam entwickeln sie besondere Gefahrenabwehrpläne für Kulturgut, führen Schulungen durch und pflegen den Kontakt zu den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, wie der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz, der Polizei, dem Technischen Hilfswerk und der Bundeswehr.
Cottbus´ Oberbürgermeister Tobias Schick unterstreicht: „Ich danke ausdrücklich der Pückler-Stiftung für die Initiative zur Zusammenarbeit kulturgutbewahrenden Einrichtungen, schließlich wird in Branitz auch die wertvolle Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus/Chóśebuz bewahrt und arbeiten unsere Städtischen Sammlungen eng mit der Stiftung zusammen. Wenn es um Kulturgut in Krisen geht, braucht es Solidarität miteinander!“
Der Notfallverbund Kulturgutschutz Cottbus – Spree-Neiße ist der erste Notfallverbund in Brandenburg, der alle Sparten des Kulturguts, wie Archive und Bibliotheken, Museen und selbst Denkmäler berücksichtigt. 2020 wurden erste Grundlagen gelegt, 2023 formulierten die heutigen Gründungsmitglieder die zugrundeliegende Vereinbarung, die seitdem von allen relevanten politischen Entscheidungsgremien (Kreistag, Stadtverordnetenversammlungen) bestätigt und am 26. Juni 2024 unterzeichnet wurde.
Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa:
„Dass wir in Südostbrandenburg die Ersten sind, die einen Notfallverbund gründen, der alle wichtigen Sammlungen, Bibliotheken und Archive der Region umfasst, ist vorbildhaft für das ganze Land Brandenburg. Vor allem ist dies aber notwendig für die Absicherung unseres kulturellen Gedächtnisses, insbesondere in Zeiten multipler Bedrohungen. Regionale Kultur ist stets wichtiger Teil der Identität der Menschen vor Ort.
Es ist gewissermaßen ausgeschlossen, sich nicht mit Kultur auseinanderzusetzen und genau deshalb gilt es, sie zu bewahren und zu schützen.“
Deutschlandweit gibt es mehr als 60 Verbünde; der erste Verbund wurde 1997 durch die Berlin-Brandenburger Archive gegründet. Neben diesem existieren in Brandenburg zwei weitere Notfallverbünde für das schriftliche Kulturgut, so im Landkreis Elbe-Elster (Archive) und Frankfurt/Oder (Archive und Bibliotheken).
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Red. / Presseinformation