“Es waren offenere Gespräche als ich erwartet hätte und sie waren konstruktiv”, so fasst der Geschäftsführer der Cottbuser Stadtwerke, Vlatko Knezevic, den heutigen Besuch von der Bundestagsabgeordneten und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im Cottbuser Heizkraftwerk zusammen. Für den Infobesuch war sie laut eigenen Angaben in Funktion als Bundestagsabgeordnete angereist. Sie hatte sich im Beisein von Oberbürgermeister Tobias Schick über die Umsetzung der Energie- und Wärmewende in Cottbus informiert. Schick forderte dabei gezielte Unterstützung für Kommunen und Stadtwerke bei der Energiewende und betonte die Dringlichkeit, noch in diesem Jahr verlässliche Förder- und Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Fokus steht hier die Vision einer Seewasserwärmepumpe im Cottbuser Ostsee. Die Stadt will mit dem Vorzeigeprojekt in dieser Dimension möglichst zum Ende des Jahrzehnts einen erheblichen Teil ihrer Fernwärme produzieren. Was fehlt, ist das nötige Geld für diese Großinvestition. Dabei liegt die Hoffnung eben auch auf Fördermittel. Insgesamt schwebt eine Investitionshöhe von rund 80 Millionen Euro im Raum, von denen die Stadtwerke nur einen “kleinen Teil” stemmen können. Baerbock kündigte an, dass auf Bundesebene noch in diesem Jahr entsprechende Weichen gestellt werden müssen, um solche Projekte wie die Seewasserwärmepumpe auch unterstützen zu können. “Cottbus und die Lausitz sind Thema in der ganzen Welt. Hier wird gezeigt, die Energiewende verträglich zu gestalten. Dafür sind große Investitionen nötig, das habe ich eindringlich gehört”, so Baerbock. Konkreter wurde sie dabei aber noch nicht. Die Stadt und die Stadtwerke sahen in dem Besuch die Chance, ihre Anliegen präsenter auf Bundesebene zu platzieren. Die Statements nach dem Besuch seht ihr im Video ->> Hier anschauen.
Die Stadt Cottbus teilte dazu mit:
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick hat gezieltere Unterstützung zur Umsetzung der Energiewende für die Kommunen und die Stadtwerke eingefordert. Bei einem Besuch der Brandenburger Bundestagsabgeordneten Annalena Baerbock am Montag, 08.04.2024, betonte Schick die Notwendigkeit, noch in diesem Jahr verlässliche Förder- und Rahmenbedingungen zu schaffen, um beispielsweise die Pläne der Stadtwerke für eine Seewasserwärmepumpe im entstehenden Cottbuser Ostsee umsetzen zu können. „Das ist ein Beitrag zu einer verlässlichen Versorgung unserer Stadt zu verträglichen Preisen. Aber die Rahmenbedingungen und Förderstrukturen müssen passen.“ Annalena Baerbock besuchte das Cottbuser Heizkraftwerk, um sich über den Fortgang der Energiewende hinzu erneuerbaren Energien zu informieren. So läuft in Cottbus/Chóśebuz seit 2022 ein Gas betriebenes BHKW, das Teile der Stadt mit Strom und Fernwärme versorgt. Das Kraftwerk ist zudem wasserstofffähig und kann entsprechend umgestellt und umgerüstet werden, wenn grüner Wasserstoff zur Verfügung steht.
Annalena Baerbock erklärte vor Medienvertretern: „Cottbus und die Lausitz sind Thema in der ganzen Welt. Hier wird gezeigt, die Energiewende verträglich zu gestalten. Dafür sind große Investitionen nötig, das habe ich eindringlich gehört. Wir brauchen Sicherheit für diese Investitionen und müssen dafür in diesem Jahr die Weichen stellen. Wir wollen diesen Kraftakt gemeinsam stemmen, und das geht nur, wenn Stadtwerke wie in Cottbus verlässlich planen können.“ Bund, Land und letztlich auch die Europäische Union in Brüssel seien dazu gefordert. Die Seewasserwärmepumpe könnte, einen Projektstart in diesem Jahr vorausgesetzt, bis 2029/2030 in Betrieb gehen. Sie entnimmt Wasser aus dem Cottbuser Ostsee und entzieht die dort gespeicherte Wärme für die Haushalte. Das Wasser fließt dann zurück in den See.
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Red. / Presseinfo