Die Wasserstände an der Spree, Schwarzen Elster und Pulsnitz steigen aufgrund von Niederschlägen und Talsperrenabgaben. Alarmstufe I wurde teilweise erreicht; weitere Überschreitungen sind möglich. Die Situation bleibt angespannt, mit Ausuferungen in betroffenen Gebieten und einer Verlagerung des Wellenscheitels stromabwärts in den kommenden Tagen.
Hochwasserwarnung für die Spree
Das Landesamt für Umwelt hat für die Spree eine Hochwasserwarnung herausgegeben: “Seit Wochenbeginn wurden ca. 40mm Niederschlag im Einzugsgebiet der Spree registriert, die auf ein Gebiet mit bestehender hoher Wasserführung und bereits wassergesättigten Böden trafen. Seit heute Vormittag ist es trocken. Ab Sonntagmorgen ist mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Die verbreiteten Niederschläge führten zu einem weiteren Anstieg der Wasserstände an den Zuflüssen zur Spree und in der Spree. Zusätzlich wurde die Abgabe der Talsperre Spremberg stufenweise erhöht. Aus der Überlagerung der Niederschläge und der Talsperrenabgabe sowie weiterer Anlagensteuerung im Gebiet bildet sich aktuell im Bereich des oberen und unteren Spreewaldes ein Wellenscheitel aus. Der Pegel Leibsch UP (Spree) erreichte Samstag um 13:15 den Richtwert der Alarmstufe I von 410cm und stagniert seitdem (Stand 14:45). Ein deutliches Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe I am Pegel Leibsch UP (Spree) wird derzeit nicht erwartet. Der Wellenscheitel wird sich in den nächsten Tagen stromabwärts verlagern. Für die Müggelspree unterhalb Wehr Große Tränke UP (Wasserstand 176cm Samstag um 14:45) bis Mündung in den Dämeritzsee sind Ausuferungen möglich.”
Hochwasserwarnung für Schwarze Elster und Pulsnitz
Das Landesamt für Umwelt hat auch für Schwarze Elster und Pulsnitz Hochwasserwarnungen veröffentlicht: An den brandenburgischen und sächsischen Pegeln stiegen die Wasserstände zum Wochenbeginn deutlich an. An einzelnen sächsischen Pegeln wurde dabei der Richtwert der Alarmstufe I kurzfristig überschritten. Seitdem ging die Wasserführung nur kurzzeitig zurück und befindet sich somit weiterhin auf hohem Niveau.
Die Wasserstände an den brandenburgischen Hochwassermeldepegeln befinden sich seither immer noch deutlich über MW (Mittelwasserstand) und teilweise sogar über MHW (mittlerer Hochwasserstand). An den Pegeln in Bad Liebenwerda und Herzberg kam es im Gegensatz zu den anderen Pegeln im Einzugsgebiet noch zu keiner zwischenzeitlichen Entspannung.
Ab Samstag bis zum Sonntag ist mit erneuten Niederschlägen mit bis zu 20 mm zu rechnen. Die sächsischen Vorhersagen prognostizierten für den Pegel Neuwiese / Schwarze Elster einen Scheiteldurchgang im Bereich des Richtwertes der Alarmstufe II für Samstag. In Anbetracht der bereits deutlich erhöhten Wasserstände und der ab heute prognostizierten Niederschläge kann ein Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe I an einzelnen
Hochwassermeldepegeln derzeit nicht ausgeschlossen werden.
pm/red