Nur drei Tage nach der deftigen Pokalniederlage gegen den SC Paderborn hat der FC Energie Cottbus heute im Ligaduell bei Hansa Rostock II ordentlich Moral bewiesen und einen Zwei-Tore-Rückstand in einen 2:3-Auswärtssieg umgemünzt. In der ersten Halbzeit schockten die frühen Treffer von Thill (6.) und Bachmann (12.) die Lausitzer, im zweiten Durchgang drehten Heike (49./72.) und Campulka (65.) die Partie zum ersten Cottbuser Sieg der laufenden Saison. Drei immens wichtige Punkte für den FCE, vor allem für den Kopf.
Hansa Rostock mit Doppel-Schock in Halbzeit eins
Personell gab es im Vergleich zum Pokalspiel am Wochenende wie erwartet einige Veränderungen bei den Cottbusern: Tünay Bektas stand erstmals im Profikader, Alexander Sebald ersetzte Elias Bethke im Tor, der zusammen mit Torhüter-Kollege Karl Pischon auf der Bank Platz nahm. Dort gesellten sich auch Oesterhelweg, Heike, Juckel und Prokopenko dazu. Hildebrandt, Bornemann, Milde und Ndualu fehlten angeschlagen oder verletzt komplett im Kader. Ähnlich wie beim 0:7 gegen den SC Paderborn (zum Spielbericht) erwischte der FC Energie eine Startphase zum Vergessen: Direkt in der sechsten Spielminute trafen die Gastgeber von der Ostsee zum 1:0. Thill überlupfte Sebald, der bei einem Cottbuser Ballverlust weit vor seinem Tor stand, aus knapp 45 Metern. Kaum war der Schock verdaut, legte Hansa nach: Bachmann ließ dem Cottbuser Schlussmann zentral keine Chance, das 2:0 nach zwölf Minuten – ein Rot-Weißer Fehlstart wie er im Buche steht. Dem FCE fehlte es über lange Phasen an allen Ecken und Ende, die Verunsicherungen aus der Pokalklatsche und dem durchwachsenen Ligastart war der Mannschaft in etlichen Szenen anzumerken. Rostock wusste das ausnutzen, zeigte sich spritziger in den Aktionen und dominierte die erste halbe Stunde der Partie deutlich. Höhepunkt der Cottbuser Verwirrung: Bei einer der seltenen FCE-Offensivaktionen foulte man sich in der 30. Minute im gegnerischen Strafraum gegenseitig. Halbauer und Thiele versuchten beide, den Ball zu erlaufen und prallten unglücklich zusammen. Das Spielgerät rollte ins Aus. Zum Ende des ersten Durchganges kamen die Cottbuser langsam besser in Fahrt, blieben offensiv allerdings weiterhin viel zu unpräzise.
Doppelter Heike dreht torreiche Partie
FCE-Chefcoach Claus-Dieter reagierte zum Beginn der zweiten Halbzeit Personell: Putze, Halbauer und Euschen hatten frühzeitigen Feierabend, dafür betraten Heike, Oesterhelweg und Prokopenko den Rasen. Die Wechsel sollten sich auch direkt aufs Spielgeschehen auswirken, da der FCE mit deutlich mehr Druck aus der Kabine kam. Keine fünf Minuten waren gespielt, da schoss Tim Heike (49.) den Ball in seiner ersten Aktion mit ordentlich Wucht zum 2:1-Anschlusstreffer in die Maschen. Auf der Gegenseite im Anschluss allerdings beinahe der Gegenschlag, den Keeper Sebald stark verhinderte – ordentlich Tempo drin zu Beginn des zweiten Durchgangs. Das Erfolgserlebnis tat den Cottbusern sichtlich gut: Besonders in der Offensive gelang den Lausitzern deutlich mehr, während Hansa mit Müh und Not die zerbrechlich wirkende Führung verteidigte. So kam es, wie es kommen musste: Nach einem Freistoß in der 64. Spielminute glich Campulka das Spiel für den FCE aus – eine knappe halbe Stunde bleib den Gästen also, die Partie komplett zu drehen. Solange sollten die knapp 500 mitgereisten Fans allerdings nicht warten müssen. Mit einem Traumfreistoß ließ Tim Heike den Auswärtsblock in der 72. Minute komplett eskalieren – in weniger als 30 Minuten hatte der FCE einen Zwei-Tore-Rückstand auf den Kopf gedreht. Die Gastgeber wollten die Party allerdings noch crashen: Die Kogge kam in der 82. Minute noch zur Großchance, Dei setzte den Heber allerdings knapp am Kasten von Alexander Sebald vorbei. Am Ende fährt der FCE mit dem 2:3 bei Hansa Rostock den ersten dringend benötigten Sieg der Saison ein. Drei ganz wichtige Punkte, vor allem für den Kopf.
René Stiller vom FC Energie Museum hielt den Traum-Freistoß von Tim Heike zum 2:3-Auswärtssieg auf Video fest:
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Am Sonntag empfängt der FC Energie Cottbus den Chemnitzer FC zum Heimspiel im Stadion der Freundschaft. Anstoß ist um 13:00 Uhr.
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Red. [lb]