Nachdem bereits drei Hilfstransporter vom Cottbuser Menschenrechtszentrum das Kinderkrankenhaus und das Militärkrankenhaus in Odessa unterstützt haben, soll jetzt der Vierte vorbereitet werden. Wie der Verein mitteilte, werden insgesamt 21 Paletten im Laufe der nächsten Woche in Richtung Odessa starten. Zudem werden derzeit Spenden für einen zusätzlichen Weihnachtstransport gesammelt.
Das Cottbuser Menschenrechtszentrum teilte dazu mit:
Seit Beginn des Krieges unterstützt das Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. (MRZ) das Kinderkrankenhaus und das Militärkrankenhaus in Odessa mit überwiegend medizinischen Gütern. Drei Hilfstransporte haben bisher erfolgreich ihr Ziel erreicht. Mit den Materialien für die Behandlung von verwundeten Soldaten sowie den chirurgischen Instrumenten und Geräten werden Leben gerettet. Das MRZ bereitet nun den vierten Transport von dringend benötigten Materialien für die zwei Krankenhäuser in der ukrainischen Hafenstadt Odessa vor. Weitere Spenden werden für einen zusätzlichen Weihnachtstransport gesammelt.
„Die Solidarität mit der Ukraine ist ungebrochen. Einen herzlichen Dank an alle, die mit ihrer Spende dafür gesorgt haben, dass der Verein aus ehemaligen Häftlingen den mittlerweile vierten Transport auf den Weg bringen kann“, sagte die Geschäftsführerin des Menschenrechtszentrums Heide Schinowsky. Bei der Packaktion am Internationalen Tag der Menschrechte am 10. Dezember wurden Waren im Wert von über 125.000 € im ehemaligen Cottbuser Zuchthaus von Freiwilligen verpackt. An dem Tag halfen auch der Vorsitzende des Menschrechtszentrum e. V. Dieter Dombrowski sowie der Cottbuser Landtagsabgeordnete Prof. Michael Schierack mit.
21 Paletten werden im Laufe der nächsten Woche in Richtung Odessa starten; für den Chirurgen und Chefarzt der Notaufnahme im dortigen Militärkrankenhaus eine erlösende Botschaft. Der Arzt steht in engem Kontakt mit Sylvia Wähling, der Beauftragten des MRZ e. V. für humanitäre Aufgaben und der Cottbuser Ärztin Dr. Katharina Chosnis. Es fehle in seinem Krankenhaus an fast allem, berichtete der Mediziner. Notwendige Operationen würden immer wieder zurückgestellt, bis der Strom wieder da sei.
Neben medizinischer Ausstattung werden deshalb auch Stromgeneratoren und Radiatoren zur Sicherstellung der Energieversorgung benötigt sowie warme Kleidung für das Personal und Decken für die verwundeten Soldaten. Auch Stirnlampen werden geschickt, damit die Chirurgen auch ohne Strom ihre lebensrettende Arbeit fortsetzen können. Mit dabei ist erneut der Partnerverein des Menschenrechtszentrums „Lebensfahrten“ aus Meißen, der sich mit weiteren Hilfsgütern, vorwiegend Kindernahrung, beteiligt. Der Transport startet von Meißen aus in Richtung Odessa.
Spendensammlung für zusätzlichen Weihnachtstransport beginnt
Wenn es die Kriegslage zulässt, werden Mitglieder des Menschenrechtszentrums Cottbus zudem über die Silvestertage nach Odessa fahren. Ziel der Menschenrechtsaktivisten ist es, dem gesamten Personal sowie den verwundeten Soldaten des Militärkrankenhauses Weihnachtspakete zu überbringen und ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden. Weihnachtsgeschenke werden in der Ukraine an Silvester überreicht. Mit dem Paket kann zwar kein Magen gefüllt und keine Wohnung geheizt werden; für einige Momente kann so jedoch die Not gelindert und eine kleine Freude für den Gaumen bereitet werden. Die Empfänger der Pakete sollen wissen, dass sie nicht allein gelassen werden. Jedes Paket wird auch notwendige Sachen wie einen Schal, eine Taschenlampe, eine Kerze, Feuerzeug sowie deutsches und selbstgebackenes griechisches Weihnachtsgebäck enthalten.
Die Helfer werden auch das Kinderkrankenhaus in Odessa besuchen, das vom MRZ ebenso seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine unterstützt wird und den Kindern, ihren Müttern und dem Personal eine kleine Freude mit Spielen, Kuscheltieren, Malsachen und Süßigkeiten bereiten. Vor wenigen Tagen schrieb die leitende Krankenschwester des Krankenhauses Swetlana: „Bei uns sind derzeit 351 Kinder – 80 davon unter 12 Monate alt – aus der ganzen Region von Odessa bis zum umkämpften Mykolajiw für eine umfassende Versorgung; ebenso viele Mütter und durchschnittlich 300 Mitarbeiter täglich. Die Lage ist für uns wegen der Raketenbeschüsse ohne Kommunikation und Strom immer wieder sehr schwierig. Wir versuchen, mit Spielecken den Kindern ein kleines bisschen Ruhe fernab vom Krieg einzurichten.“
Die Helfer vom Menschenrechtszentrum starten ihre Reise mit den Weihnachtsgeschenken im voll beladenen Transporter von Cottbus nach Odessa am 27. Dezember. Der Wert der Pakete an das Militärkrankenhaus sowie für die Geschenke für die Kinder im Kinderkrankenhaus beträgt 35 €. Wer sich an dieser Aktion beteiligen möchte, kann auf das Konto des Menschenrechtszentrum Cottbus e. V., Sparkasse Spree Neiße, IBAN: DE92 1805 0000 3000 0414 50, BIC:WELADED1CBN, unter dem Stichwort „Ukrainehilfe“ einen Beitrag spenden.
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Red. / Presseinfo
Bild: Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.