Am Mittwochmorgen verbreitete sich digital über soziale Netzwerke und als ausgedruckte Version ein Handzettel, der auf den ersten Blick von den Stadtwerken Cottbus stammt und über Preissteigerungen und den Einzug von Geld bei Kunden informiert. Beim näheren Betrachten fällt auf, dass das Logo der Stadtwerke verfälscht wurde, im unteren Bereich wird zur Teilnahme an montäglichen Demos gegen den Ukrainekrieg an der Oberkirche aufgerufen. Verbreitet wurde der Flyer über die Gruppierung “Bürger für Bürgerrechte” und auch Monique Buder (siehe Screenshot). Sie war AfD-Stadtverordnete in Cottbus.
Stadtwerke Cottbus: Frei erfundener Unsinn!
Auf Nachfrage von Niederlausitz aktuell bestätigten die Stadtwerke Cottbus die Fälschung, reagierten am frühen Nachmittag mit einer Erklärung und der Ankündigung, rechtliche Schritte gegen die Verfasser einzuleiten: “Derzeit wird unter Verletzung unserer Markenrechte in Flugblättern und im Internet der Eindruck erweckt, dass wir als Stadtwerke Cottbus unsere Energiepreise um 400 % erhöhen und ungefragt entsprechende Beträge von den Konten unserer Kunden abbuchen werden. Bei dem Inhalt dieses Flugblattes handelt es sich um frei erfundenen Unsinn! Gegen die Verfasser des Flugblattes haben wir bereits juristische Schritte eingeleitet. Wir bedauern außerordentlich, dass Interessengruppen in der vorliegenden Art versuchen, den andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Auswirkungen auf den Gasmarkt zur Verunsicherung der Bevölkerung zu nutzen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir Ihnen als ihr Energieversorger versichern, dass wir Sie auch weiterhin zuverlässig entsprechend der mit Ihnen geschlossenen Verträge versorgen. Gemeinsam werden wir auch die aktuellen Herausforderungen meistern! Ihre Stadtwerke Cottbus”
Cottbuser Verein “Bürger für Bürgerrechte”
Monique Buder war Stadtverordnete in Cottbus, zunächst für die AfD-Fraktion. Nach dem Bekanntwerden einer Coronaparty in ihrer Wohnung bei der auch der Brandenburger Landtagsabgeordnete Daniel Freiherr von Lützow anwesend war und Polizisten angegriffen wurden, wurde sie aus der Fraktion ausgeschlossen. Zu Beginn des Jahres 2022 gab sie ihr Einzelmandat zurück und wurde durch Eva Engelhardt – zur letzten Kommunalwahl Listenplatz 7 im Wahlkreis 4 ersetzt, Engelhardt schloss sich wieder der AfD-Fraktion an.
Die Cottbuser Gruppierung “Bürger für Bürgerrechte” ist seit den Protesten gegen die Coronapolitik aktiv, auch hier spielt Buder eine aktive Rolle. Bis Ende Februar 2022 organisierte die Gruppierung Autokorsos, anfangs mit Unterstützung von der Partei “Die Basis” und den Gruppen “Freiheitsboten” “Querdenken355” und “Autokorso SPB”, bei den letzten Autokorsos trat nur noch “Bürger für Bürgerrechte” auf den Ankündigungen auf. Die Teilnehmerzahlen schwanden. Sie verfügen laut “Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Brandenburg” über enge Kontakte zur rechtsextremen Vereinigung Zukunft Heimat sowie zur AfD. Funktionär*innen beider Organisationen traten mehrfach als Redner*innen auf Versammlungen von „Bürger für Bürgerrechte“ auf.
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