Am Samstag und Sonntag war der Cottbuser Spreeauenpark ein Anziehungspunkt für Musikfans. Inmitten der derzeit laufenden Filmnächte traten am Samstag Mark Forster und am Sonntag ein Roland Kaiser vor tausenden Fans auf. Während am Samstag alles glatt lief, häufen sich in den sozialen Medien die Beschwerden über den Konzertsonntag. Knöllchen an Autos und ewige Getränkeschlangen mit Wartezeiten von anderthalb Stunden waren die Hauptkritikpunkte. Wir haben bei Stadt und CMT als Getränkeversorger nachgefragt.
Konzert in der Warteschlange
Nach dem Wochenende waren unter Konzertbeiträgen zum Roland Kaiser Konzert Kommentare wie “Cottbus hat gezeigt, dass es nicht in der Lage ist große Konzerte zu veranstalten. Von der oben beschriebenen Freunde wurde man ganz schnell wieder runtergeholt. Das halbe Konzert musste man nach einem Getränk anstehen und als es vorbei war, findet man ein Ticket am Auto.” oder “Also die Organisation war die blanke Katastrophe.. Zu wenig Getränkewagen!!! 1,5h anstehen, um sich etwas zu trinken zu holen!!! Egal ob Bier oder alkoholfrei!!! Ist eine Frechheit für diesen Eintrittspreis!!! Wer bitte kalkuliert das vorher durch?” in den sozialen Medien zu lesen. Während bei Mark Forster am Samstag (etwa 3.000 Fans) laut Besuchern alles klappte, sah es am Sonntag vor knapp 12.000 Fans bei Roland Kaiser schon anders aus, ein weiterer Besucher schrieb kurz und knapp: “Musik war top. Der Rest naja.”. Die Getränkeversorgung und Knöllchen nach dem Konzert am Auto sorgten für Ärger.
CMT reagiert
CMT-Chefin Daniela Kerzel reagierte auf Niederlausitz aktuell Nachfrage auf die Kritik: “Es tut uns aufrichtig leid, dass unsere Gäste so lange anstehen mussten und wir bitten dafür um Entschuldigung. Die Situation wurde von uns noch in der Nacht nach dem Konzert analysiert, die Schwachstellen aufgedeckt und die Gedanken und Ideen unserer Mitarbeitenden und Hinweise der Gäste fließen in die Vorbereitung der kommenden Großveranstaltungen ein.”
Trotz der Getränkesituation aufgrund Besucheransturms kam es laut CMT zu keinen weiteren Problemen, an beiden Tagen kam es zu keinen nennenswerten Sicherheitsvorfällen bzw. außergewöhnlichen Sanitätseinsätzen. “Unser umfangreiches Sicherheitskonzept hat sich in allen Punkten ausgezahlt.” berichtet Kerzel.
Selbstkritisch benennt sie die zwei Themen im Gesamtkonzept, die für Kritik der Besucher sorgten: Einerseits, das Fehlen einer angemessenen Parkplatzkapazität in unmittelbarer Nähe. Mehr noch, die nach dem Konzert am PKW vorgefundenen Knöllchen. Andererseits kam es am Sonntag leider zu langen Wartezeiten bei der Getränkeversorgung. Drei Gründe waren laut Kerzel dafür ausschlaggebend:
1. Insgesamt waren im Gastronomiebereich rund 100 Personen tätig. Die zwölf Bierwagen waren jeweils mit vier Personen besetzt. Sicherlich hätten es im Nachhinein mehr Getränkestände sein können. Leider gibt es – wie hinlänglich bekannt – in der Gastronomie immer weniger Servicekräfte, sodass es nicht möglich war, weitere Stände personell zu besetzen. Trotz monatelanger Suche im Vorfeld und selbst unter Einbindung eines externen Dienstleisters, gelang es nicht, weiteres Personal zu gewinnen.
2. Durch Änderungen im Programmablauf hatte sich die Einlasszeit verkürzt, sodass in kurzer Zeit sehr viele Besucher zu versorgen waren.
3. Unser Ziel war es, unseren Gästen ein umfangreiches Getränkeangebot anzubieten. Das hat sich leider als zu zeitaufwendig herausgestellt.
Viele Cottbuser unter Falschparkern
Zur Knöllchenthematik haben wir bei Stadtsprecher Jan Gloßmann nachgefragt: “Die Autos wurden teils im Halte- oder Parkverbot abgestellt. Zum Teil auf der denkmalgeschützten Vorpark-Wiese, zum Teil in Zufahrten für Rettungsdienst und Feuerwehr, zum Teil trotz höchster Brandgefahr nahe an und in Wald- und Grünflächen. Die Höhe der Strafen richtet sich nach dem jeweiligen Vergehen bzw. der jeweiligen Ordnungswidrigkeit. Eine Gesamtzahl zu den Knöllchen liegt aktuell nicht vor. ”
Waren die offiziellen Parkplätze (Sandower Dreieck, Tierpark, Parzellenstraße) ausgebucht?
Gloßmann: “Das wird von uns nicht kontrolliert. Selbst wenn sie ausgebucht sind, berechtigt das nicht zum Falschparken. Dann muss man auf freie Parkplätze im äußeren Umfeld ausweichen, aber nicht nach innen rücken. Die Situation am Spreeauenpark ist ja bekannt. Leider befinden sich unter denen, die ein Knöllchen bekamen, auch viele Cottbuser.”
Wie will die Stadt künftig mit Veranstaltungen im Spreeauenpark umgehen?
Gloßmann: “Wir freuen uns über jede gelungene Veranstaltung im Spreeauenpark. Die Parkplatzproblematik ist immer auch Bestandteil der Abstimmungen zwischen Veranstalter, CMT und Stadt – daraus resultiert ja der eindringliche Hinweis des Veranstalters auf die regulären Parkplätze.”
Welche Tipps gibt es für Besucher?
Gloßmann: “Wer sich an die Regeln hält, wird kein Knöllchen an seinem Auto finden. Zum Spreeauenpark kommt man gut zu Fuß, mit dem Rad, man kann sich hinbringen und wieder abholen lassen, man kann den ÖPNV nutzen (um den Fußweg abzukürzen), oder man reist zeitiger an, um einen regulären Parkplatz im Umfeld zu bekommen.”
Nächste Großveranstaltung Elbenwald-Festival
Vom 5.-7.08.2022 findet auf dem Gelände zum zweiten Mal das Elbenwald-Festival statt. Der Veranstalter rechnet mit einem höheren Besucheraufkommen als 2021 (ca 5.000 Besucher pro Tag inklusive Wochenendgästen). Im vergangenen Jahr wurde die Vorparkwiese von Crewmitgliedern und Wochenendbesuchern als Parkplatz genutzt, wie es in diesem Jahr aussieht, beantwortet Gloßmann abschließend: “Für das Elbenwald-Festival gibt es eine sogenannte Duldung, bestimmte Flächen des Vorparks als Parkplätze nutzen zu dürfen. Diese Parkflächen bleiben jedoch den Mehrtagesgästen (oft Familien oder Freundesverbünde) vorbehalten, die ganz in der Nähe im Spreeauenpark ihre Zelte aufschlagen und somit längere Zeit im Festivalgelände verbringen, aber auch mal zum Gepäck/zur Ausrüstung ans Auto müssen. Es ist aber davon auszugehen – das zeigen die Erfahrungen – dass die Gäste am Freitag an- und am Montag wieder abreisen, die Fahrzeugen sonst nicht bewegt werden. Die Nutzung im vergangenen Jahr blieb ohne nachhaltige Beeinträchtigung der Flächen der zum Denkmalbereich „Branitzer Park“ gehörenden Vorparkwiese. Die Duldung gilt für 2022. Die Konzerte im Spreeauenpark sind etwas anders gelagert. Der Zugang ist von den bestehenden Parkplätzen (u.a. PP Sandower Dreieck) machbar und im Normalfall nicht überfordernd. Bei Tagesveranstaltungen ist ein dauerhaftes Befahren der Flächen eher anzunehmen, einschließlich eines möglichen Parkplatz-Suchverkehrs. Daher gab es hier keine Ausnahmegenehmigung.”
Das Line-Up, Tickets und Programm: Elbenwald-Festival 2022
Die Parkeisenbahn plant Lichterfahrten mit Halt Festivalgelände vom Sandower Dreieck und Haltepunkt Schloss Branitz aus ->> Weiterlesen
Weitere Konzerte im August und September 2022
Die nächsten Veranstaltungen im Spreeauenpark werden der Kultursommer mit Taschenlampenkonzert am 12. August, Die Bierhähne am 14. August, Konzert von Matthias Reim am 20. August (ca. 2.000 Besucher), Joey Kelly am 26. August, Florian Schroeder am 27. August und das “Liebe kennt keine Liga”-Open Air mit Alexander Knappe am 3. September 2022 sein.
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Red. / Presseinformation