Das gestrige Landespokalfinale zwischen dem VfB Krieschow und dem FC Energie Cottbus war bereits Wochen vorher in der Region ein Thema, da die beiden Clubs nur etwa 15 Kilometer voneinander entfernt liegen. Der FCE siegte in Luckenwalde durch Tore von Tobias Hasse (76.) und Nikos Zografakis (92.) und sicherte sich dadurch nicht nur den zehnten Landespokalerfolg, sondern auch den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals in der kommenden Spielzeit.
Energie begann dominant und kreiierte erste Möglichkeiten, erst nach etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten befreite sich Krieschow ein wenig und kam vor allem durch den Schuss von Jonas Zickert und Freistöße von Rangelov zu Tormöglichkeiten. Bei Energie versuchten sich Mäder (6.), Pronichev (21.) und Engelhardt (37.) am Torabschluss. Cottbus war mit der besten Startelf angereist, bei den Krieschowern standen elf ehemalige Spieler der Junioren- oder des Profiteams des FCE in der Startelf, sie schlugen sich bis zur Pause achtsam und gestalteten die Partie mit zunehmenden Spielverlauf ausgeglichener. Meist dann, wenn der Spielfluss durch keine Fouls unterbrochen wurde und wenig Tempo aufkam.
Torerfolg in der zweiten Hälfte
Unverändert ging es vor 2.832 Zuschauern weiter, jedoch konnte Cottbus nun mehr Geschwindigkeit aufnehmen, was den Oberligisten immer wieder vor Probleme stellte. Mäder schoss in der 51. Minute aus spitzem Winkel noch daneben, Borgmanns Freistoß konnte Pflug zehn Minuten später gerade noch von der Linie kratzen und bei Pronichevs Schuss in der 69. Minute rettete die Latte Krieschow vor dem Rückstand. Als Hasse einen verunglückten Abwehrversuch von Knechtel nach 76 Minuten jedoch Maß nahm, landete sein Schuss unhaltbar zum 0:1 im Toreck. Die Gastgeber rannten danach nochmal an, Felgenträgers Kopfball nach Ecke landete am Außenpfosten (81. Minute). Eine Ecke in der dreiminütigen Nachspielzeit nutzte Cottbus zum Konter. Keeper Fritz Pflug war mit nach vorne gegangen, so hatte Zografakis freie Bahn und er brachte den Ball bis ins leere Tor. Die Freude übertrug sich danach direkt auf die Energiefans, die aus den Fanblöcken stürmten und eine Jubeltraube mit den Spielern bildeten. Schiedsrichter Jens Köppen pfiff die Partie direkt danach ab.
Wie schon während des gesamten Spiels wurde es nach Abpfiff nochmal emotional. Allen voran Dimitar Rangelov hatte noch Gesprächsbedarf mit dem Cottbuser Trainer, konnte aber im Kollektiv beruhigt werden. In der Partie waren insbesondere Jonas Zickert und Tobias Gerstmann durch Provokationen und Gesten aufgefallen, in einem gewissen Rahmen gehört so etwas sicher zu einem Finale, Gerstmanns Aktion in der 83. Minute gegen Engelhardt und die Verbalattacke danach gegen Wollitz jedoch, müssen nicht sein und schmälern die gute Vorstellung der Krieschower. Ebenso wie die Aktion von Fritz Pflug nach dem zweiten Tor in der 92. Minute. Er sprang Zografakis im Karate-Stil hinterher, traf ihn aber zum Glück nicht.
Die Polizei musste vor dem Krieschower Fanblock auflaufen, um Aktionen der Fans zu verhindern. Vom Haupttribünenfanblock mit vielen Offiziellen des VfB kamen während der Feierlichkeiten unterschiedlichste Beleidigungen gegen Trainer und Spieler, auch das trübt den Eindruck des Pokalfinals nachhaltig.
Danach konnte sowohl die Übergabe der Medaillen als auch der Pokale an beide Vereine erfolgen, die Cottbuser feierten ausgelassen mit ihren Fans den Erfolg.
Spielzusammenfassung (FCEnergieTV)
Zehnter Pokalerfolg
Für den FC Energie Cottbus ist es der zehnte Erfolg im Landespokal Brandenburg, damit ziehen sie mit dem SV Babelsberg gleich. Mit dem diesjährigen Sieg landen sie im Lostopf für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals in der kommenden Saison.
Stimmen zum Spiel
VfB Krieschow-Trainer Toni Lempke
FC Energie Cottbus Trainer Claus-Dieter Wollitz
Tobias Hasse und Toni Stahl
Erik Engelhardt und Axel Borgmann
FCE-Präsident Sebastian Lemke
Pressekonferenz nach der Partie (FCEnergieTV)
Fotos: Christiane Weiland