Trotz Winterferien in Brandenburg wurde in den Kinderzimmern und am Küchentisch fleißig geübt und knapp 60 Kinder meldeten sich auf den Aufruf für das Stimmen-Casting, um Paulina und Carlo im geplanten Trickfilm „Bademeusel – Die goldene Spindel“ das Sprechen beizubringen. Zwei Castingtage in Cottbus und Forst waren Ende vergangener Woche angesetzt. Teilnehmer*innen, die aufgrund der Ferien nicht da waren, konnten ihre Sprechproben per Video einschicken. Das Team um Kinderbuchautor Enrico Schnick sichtete am Wochenende alle Aufnahmen bis schließlich die Gewinner für die Hauptrollen feststanden: Die neunjährige Annika Krüger wird Paulina und der zehnjährige Arne Ruschke Carlo sprechen.
Im Titelvideo gibt Miriam Bergmann eine kleine Zusammenfassung der beiden Castingtage sowie einen Ausblick auf die weitere Filmentstehung und verrät etwas über den Film selbst.
Annika und Arne überzeugen
Beide verbindet, dass sie kleine Glückstreffer sind. Annika war aufgrund der Ferien mit ihren Großeltern in der Cottbuser SpreeGalerie unterwegs, sah das Castingplakat und sie fragten spontan, ob sie teilnehmen könne. Da ein anderes Kind kurzfristig abgesagt hatte, nutzte die Neunjährige im ausgebuchten Casting ohne Vorbereitung ihre Chance und setzte sich durch. Ihre Eltern stammen aus Cottbus, wohnen mittlerweile aber in Berlin und sie ist in der vierten Klasse der Grundschule Wilhelmsruh. Papa Jens Krüger war umso begeisterter: „Ich bin total stolz, sie hatte es uns danach erzählt, aber wir haben uns nicht viele Chancen ausgemacht. Nun sind wir alle aufgeregt.“
Arne Ruschke, Viertklässler in der Erich-Kästner-Grundschule Cottbus hat auch eine besondere Geschichte, da er bis zur Einschulung Probleme bei der Aussprache einiger Silben hatte und daran lange und hart bei der Logopädie gearbeitet hat. Jetzt hat er sich nicht nur getraut mitzumachen, er hat mit Mama Claudia Ruschke und auch heimlich selbst geübt, sich beim Stimm-Casting durchgesetzt und spricht nun in der Hauptrolle Carlo. „Ich bin richtig stolz, da es auch eine Belohnung für seine harte Arbeit ist.“ sagte Claudia Ruschke, nachdem ihr das Filmteam die Nachricht übermittelt hat.
„Wir hatten ein tolles Bewerberfeld und die Auswahl fiel schwer. Am Ende haben die Mischung aus Stimmcharakteristik, Aussprache, Umsetzung von Regieanweisungen und natürlich die schauspielerische Leistung den Ausschlag gegeben, sich für zwei Kinder zu entscheiden.“ sagt Miriam Bergmann, die bei der Entstehung des Films die künstlerische Leitung innehat.
Trickfilm kommt mit finanzieller Unterstützung voran
Die Castings ließ sich auch die VR Bank Lausitz nicht entgehen. Mirko Lippmann, Marktbereichsleiter der VR Bank Lausitz eG, schaute mit einem großen Scheck vorbei und übergab symbolisch die Crowdfundingsumme in Höhe von 8.410 Euro, die für die Entstehung des Films einen guten Beitrag leistet. Entgegennehmen durften ihn stellvertretend für Enrico Schnick, Benjamin Andriske und Miriam Bergmann.
„Die Summe bringt uns unserem Ziel, den Film bis Ende März fertig zu haben ein gutes Stück näher. Vielen Dank nochmal an alle privaten und Unternehmensunterstützer aus der Region, am Ende waren es über 100, was uns sehr stolz macht.“ sagt Andriske, der sich auch beim Museumsverein der Stadt Forst bedankt. Der Verein hatte die ideelle Trägerschaft für die Kampagne übernommen und das Filmprojekt unterstützt.
Nun kann die Arbeit hinter den virtuellen Kulissen richtig losgehen. Miriam Bergmann hat ein Profiteam hinter sich versammelt, das schon Erfahrung mit bekannten Animationsfilmen hat. Am Donnerstag folgen für Arne und Annika die Tonstudioaufnahmen in Cottbus, ein erstes Zwinkern ist bei den beiden animierten Mäusen auch schon entstanden. Bis zur Teampremiere ist noch viel zu tun, damit Carlo und Paulina mit der schwarzen Jule in das erste Forster Zeitreiseabenteuer starten können.
Ein Film in die Forster Geschichte
Entstehen soll ein Kurzfilm, bei dem die beiden mit der ehemaligen Forster Stadtbahn „Schwarze Jule“ ins Lausitzer Forst nach dem großen Brand reisen und dort den Grafen Brühl kennenlernen, der für den Aufschwung der Stadt als Textilmetropole mitverantwortlich ist.