Wie in ganz Brandenburg gewinnt die SPD auch den Wahlkreis 64 mit der kreisfreien Stadt Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße. Damit zieht SPD-Direktkandidatin Maja Wallstein in den 20. Deutschen Bundestag ein. Die 34-Jährige hatte sich anfangs ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit AfD-Kandidat Daniel Münschke geliefert, am Ende aber mit 27,6 % gewonnen. Daniel Münschke erreichte 25,8 %. Auch die Zweitstimme ging mit 28,5 % an die SPD. Das Debakel der Union wird auch in unserer Region deutlich. Bei der Bundestagswahl 2017 gingen insgesamt noch neun von zehn Brandenburger Wahlkreisen an die CDU-Direktkandidaten, in diesem Jahr holte sich die SPD alle zehn Direktmandate.
Maja Wallstein gab ein erstes Interview nach der Wahl (Titelvideo).
Erststimme
Zweitstimme
Wahlbeteiligung um 0,5 % in Cottbus gestiegen / Polizeieinsatz in Sachsendorf
Laut dem Kreiswahlleiter (64) CB/SPN Casten Konzack hat es in Cottbus in diesem Jahr eine um 0,5 Prozent höhere Wahlbeteiligung gegeben. Insgesamt waren in der kreisfreien Stadt 848 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz, im gesamten Spree-Neiße Kreis 2.209 Helfer.
An der ein oder anderen Stelle hat es laut dem Kreiswahlleiter allerdings auch gehakt. So gab es beispielsweise in Döbbrick längere Wartezeiten, da die Stimmzettel nicht ausreichten und nachgeliefert werden mussten. Außerdem hat es in Sachsendorf einen Polizeieinsatz gegeben. Dort wollte jemand für eine andere Person wählen gehen und zeigte eine Vollmacht vor. Allerdings wollte er nicht akzeptieren, dass der Wahlvorgang so nicht genehmigt werden kann, sodass die Polizei dazu gerufen werden musste. In Gallinchen hatte zudem eine Person den Musterstimmzettel ausgefüllt. Dieser wurde im Anschluss umgehend ausgetauscht, um die Meinung weiterer Wählernnen und Wähler nicht zu beeinflussen.
Reaktionen
Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch gratuliert Maja Wallstein
„Die Erwartungen sind hoch, die Sie als nunmehr alleinige Vertreterin aus Cottbus/Spree-Neiße mitnehmen nach Berlin. Unsere Region braucht Verlässlichkeit und Stabilität für das, was bereits in der Pipeline des Strukturwandels ist und für die weiteren Vorhaben. Trotz der Zeit der Kompromisse: Der für die Lausitz wichtigste Kompromiss – der zum Kohleausstieg – ist bereits gefunden. Dieser sollte aus politischen und aus rein Berliner Erwägungen nicht wieder aufgekündigt oder verwässert werden.“
Vorsitzender der LINKEN im Kreisverband Lausitz, Matthias Loehr:
„Wir danken allen Wählerinnen und Wählern, die uns ihre Stimmen und damit ihr Vertrauen geschenkt haben. Dieses Vertrauen wollen und werden wir nicht enttäuschen. Das Wahlergebnis ist eine herbe Niederlage für DIE LINKE. Die Ursachen hierfür liegen auch bei uns. Wir brauchen schnell einen klaren inhaltlichen Kurs und vor allem weniger öffentlichen Streit. Wir sind erleichtert, dass die AfD kein Direktmandat in Brandenburg erringen konnte. Unsere Glückwünsche gehen an Maja Wallstein zum Sieg im Wahlkreis Cottbus-Spree-Neiße. DIE LINKE wird als kleinste Fraktion im Deutschen Bundestag konstruktive und harte Oppositionsarbeit leisten; für eine friedliche Außenpolitik, für einen starken Sozialstaat und für unteilbare Menschenrechte. Die Lausitz stellt mit Christian Görke einen erfahrenen und verlässlichen Abgeordneten im neuen Deutschen Bundestag. Darüber freuen wir uns.“
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Red. / Presseinfo