„Tourismus ist eine Zukunftsbranche in Brandenburg. Der internationalen Wirtschaftskrise zum Trotz, von deren Auswirkungen auch Brandenburg nicht verschont geblieben ist, hat sich die märkische Tourismuswirtschaft 2009 als ziemlich krisenfest erwiesen. Bei den Gästeankünften wurden die Zahlen aus dem Rekordjahr 2008 fast wieder erreicht, bei den Übernachtungen sogar noch übertroffen.“
Diese Bilanz zog Wirtschaftsminister Ralf Christoffers heute in Potsdam. So kamen 2009 insgesamt 3.705.614 Besucher nach Brandenburg, 0,6 Prozent weniger als 2008. Sie buchten 10.251.982 Übernachtungen, 0,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Spitzenreiter in der Beliebtheitsskala war das Reisegebiet „Seenland Oder-Spree“, gebildet aus den bisherigen Reisegebieten Märkisch-Oderland und Oder-Spree. Nur knapp verfehlte das neu entstandene Reisegebiet die Zwei-Millionen-Marke bei den Übernachtungen. Deutlich die Millionenschwelle überschritten haben auch der Spreewald (1.274.014 Übernachtungen) und das Ruppiner Land (1.290.832). Die stärksten Zuwächse verzeichnete das Dahme-Seengebiet – mit einem Plus von 12,2 Prozent bei den Gästeankünften und einer Steigerung um 10,3 Prozent bei den Übernachtungen. „Hier macht sich die Entwicklung rund um den im Bau befindlichen Großflughafen BBI in Schönefeld schon jetzt positiv bemerkbar. Ebenso hat das Tropenparadies ‚Tropical Islands’ zu dieser Entwicklung beigetragen“, sagte Christoffers.
Erfreulich sei 2009 insbesondere die gute Entwicklung des Inlandstourismus gewesen, erklärte der Minister. Mit fast 3,4 Millionen Besuchern kamen 0,5 Prozent mehr inländische Gäste nach Brandenburg. Diese buchten rund 9,6 Millionen Übernachtungen – 1,7 Prozent mehr als in 2008. Dabei war vor allem eine positive Entwicklung bei den Urlaubsreisen für das gute Ergebnis verantwortlich. „Die Anziehungskraft des Reiselandes Brandenburg für Individualtouristen ist weiter gestiegen. Der krisenbedingte Rückgang beim Geschäftsreiseverkehr und bei den internationalen Gäste konnte dadurch erfreulicherweise kompensiert werden“, erläuterte der Minister.
Kurzfristig bestünden zwar nur geringe Möglichkeiten, die Entwicklung im internationalen Tourismus zu beeinflussen. Entscheidend sei hier die wirtschaftliche Situation im Heimatland, sagte Christoffers. Unabhängig davon gelte es aber, die internationale Vermarktung Brandenburgs als attraktivem touristischen Reiseziel in den Erfolg versprechenden Märkten – wie den Niederlanden, Polen und Dänemark – weiter voranzutreiben.
Besonderes Augenmerk müsse zudem auf eine stetige Verbesserung der Qualität der touristischen Produkte und Dienstleistungen gerichtet werden. „Vom Frühjahr an werden daher auch neue Regelungen bei der touristischen Förderung gelten. Stärker als bisher schon werden wir die Förderung an die Einhaltung von Qualitätskriterien binden“, kündigte Christoffers an. So werde bei der gewerblichen Förderung neben den deutschlandweit etablierten Qualitätssiegeln und Klassifizierungen – wie dem Gütesiegel „ServiceQualität Deutschand“, der Sterneklassifizierung bei Hotels, dem wassertouristischen Informationssystem „Gelbe Welle“ oder der Qualitätsmarke „Bett & Bike“ für radlerfreundliche Betriebe – auch das Thema Barrierefreiheit eine größere Rolle spielen.
„Ein wichtiges Kriterium für ein hohes Qualitätsniveau stellen zudem gut ausgebildete Fachkräfte dar. Dies muss auch in Zukunft so bleiben! Deswegen werden die neuen Richtlinien den Anteil der Auszubildenden an der Anzahl der Mitarbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung eines Unternehmens berücksichtigen. Die bisherige Berücksichtigung der Quote von Dauerarbeitsplätzen zu förderfähigen Investitionskosten entfällt damit“, erklärte Christoffers. „Durch die mit den touristischen Spitzenverbänden abgestimmte Umstrukturierung bei der Förderung können wir passgenau auf die Bedürfnisse der Branche eingehen.“
Insgesamt habe sich die bisherige Strategie, als Land mit der Förderung von Infrastrukturprojekten in Vorleistung zu gehen, aber bewährt, unterstrich der Minister. „Es hat sich gezeigt, dass Infrastrukturförderung gewerbliche Investitionen nach sich zieht und sich so eine nachhaltige touristische Wertschöpfung entwickelt. Räumlich konzentrieren sich die Investitionen in den Kur‑ und Erholungsorten und entlang der in Landesplanungen ausgewiesenen Rad‑ und Wasserwege. Gerade dort spüren die Hoteliers und Gastronomen eine wachsende Nachfrage, der sie nun mit Investitionen zur Qualitätssteigerung ihrer Betriebe nachkommen“, sagte Minister Christoffers.
Als Beispiel nannte der Minister den touristischen Radwegebau. Seit 1991 wurden Infrastrukturinvestitionen in Radwege mit rund 200 Millionen Euro gefördert. „Demgegenüber steht ein Gutachten aus dem im Jahr 2007, das dem Radtourismus einen jährlichen Umsatz von 780 Millionen Euro bescheinigt. Tendenz steigend“, erläuterte Christoffers.
Insgesamt waren im Krisenjahr 2009 Anzahl und Volumen der über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) geförderten Investitionen deutlich höher als 2008. Mit Fördermitteln in Höhe von rund 43 Millionen Euro (Infrastruktur- und gewerbliche Förderung) wurden 113 Projekte unterstützt und Investitionen in Höhe mehr als 90 Millionen Euro angeschoben. Das waren 23,5 Millionen Euro mehr Förderung als im Jahr 2008 sowie ein um mehr als 39 Millionen Euro höheres Investitionsvolumen.
Aus der GRW-Infrastruktur wurden im vergangenen Jahr 30 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 31,4 Millionen Euro unterstützt. Dafür wurden Fördermittel in Höhe von fast 18 Millionen Euro ausgereicht. Der Löwenanteil ist dabei in die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes geflossen: Allein der Bau des Überleiters 11 in Senftenberg ist mit rund zehn Millionen Euro unterstützt worden.
Bei der gewerblichen Förderung stand die Qualitätssteigerung bereits vorhandener Substanz im Mittelpunkt. Es wurden 83 Projekte – 24 mehr als 2008 – mit insgesamt 25 Millionen Euro geördert. Dadurch wurden Investitionen von nahezu 60 Millionen Euro angeschoben.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft
„Tourismus ist eine Zukunftsbranche in Brandenburg. Der internationalen Wirtschaftskrise zum Trotz, von deren Auswirkungen auch Brandenburg nicht verschont geblieben ist, hat sich die märkische Tourismuswirtschaft 2009 als ziemlich krisenfest erwiesen. Bei den Gästeankünften wurden die Zahlen aus dem Rekordjahr 2008 fast wieder erreicht, bei den Übernachtungen sogar noch übertroffen.“
Diese Bilanz zog Wirtschaftsminister Ralf Christoffers heute in Potsdam. So kamen 2009 insgesamt 3.705.614 Besucher nach Brandenburg, 0,6 Prozent weniger als 2008. Sie buchten 10.251.982 Übernachtungen, 0,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Spitzenreiter in der Beliebtheitsskala war das Reisegebiet „Seenland Oder-Spree“, gebildet aus den bisherigen Reisegebieten Märkisch-Oderland und Oder-Spree. Nur knapp verfehlte das neu entstandene Reisegebiet die Zwei-Millionen-Marke bei den Übernachtungen. Deutlich die Millionenschwelle überschritten haben auch der Spreewald (1.274.014 Übernachtungen) und das Ruppiner Land (1.290.832). Die stärksten Zuwächse verzeichnete das Dahme-Seengebiet – mit einem Plus von 12,2 Prozent bei den Gästeankünften und einer Steigerung um 10,3 Prozent bei den Übernachtungen. „Hier macht sich die Entwicklung rund um den im Bau befindlichen Großflughafen BBI in Schönefeld schon jetzt positiv bemerkbar. Ebenso hat das Tropenparadies ‚Tropical Islands’ zu dieser Entwicklung beigetragen“, sagte Christoffers.
Erfreulich sei 2009 insbesondere die gute Entwicklung des Inlandstourismus gewesen, erklärte der Minister. Mit fast 3,4 Millionen Besuchern kamen 0,5 Prozent mehr inländische Gäste nach Brandenburg. Diese buchten rund 9,6 Millionen Übernachtungen – 1,7 Prozent mehr als in 2008. Dabei war vor allem eine positive Entwicklung bei den Urlaubsreisen für das gute Ergebnis verantwortlich. „Die Anziehungskraft des Reiselandes Brandenburg für Individualtouristen ist weiter gestiegen. Der krisenbedingte Rückgang beim Geschäftsreiseverkehr und bei den internationalen Gäste konnte dadurch erfreulicherweise kompensiert werden“, erläuterte der Minister.
Kurzfristig bestünden zwar nur geringe Möglichkeiten, die Entwicklung im internationalen Tourismus zu beeinflussen. Entscheidend sei hier die wirtschaftliche Situation im Heimatland, sagte Christoffers. Unabhängig davon gelte es aber, die internationale Vermarktung Brandenburgs als attraktivem touristischen Reiseziel in den Erfolg versprechenden Märkten – wie den Niederlanden, Polen und Dänemark – weiter voranzutreiben.
Besonderes Augenmerk müsse zudem auf eine stetige Verbesserung der Qualität der touristischen Produkte und Dienstleistungen gerichtet werden. „Vom Frühjahr an werden daher auch neue Regelungen bei der touristischen Förderung gelten. Stärker als bisher schon werden wir die Förderung an die Einhaltung von Qualitätskriterien binden“, kündigte Christoffers an. So werde bei der gewerblichen Förderung neben den deutschlandweit etablierten Qualitätssiegeln und Klassifizierungen – wie dem Gütesiegel „ServiceQualität Deutschand“, der Sterneklassifizierung bei Hotels, dem wassertouristischen Informationssystem „Gelbe Welle“ oder der Qualitätsmarke „Bett & Bike“ für radlerfreundliche Betriebe – auch das Thema Barrierefreiheit eine größere Rolle spielen.
„Ein wichtiges Kriterium für ein hohes Qualitätsniveau stellen zudem gut ausgebildete Fachkräfte dar. Dies muss auch in Zukunft so bleiben! Deswegen werden die neuen Richtlinien den Anteil der Auszubildenden an der Anzahl der Mitarbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung eines Unternehmens berücksichtigen. Die bisherige Berücksichtigung der Quote von Dauerarbeitsplätzen zu förderfähigen Investitionskosten entfällt damit“, erklärte Christoffers. „Durch die mit den touristischen Spitzenverbänden abgestimmte Umstrukturierung bei der Förderung können wir passgenau auf die Bedürfnisse der Branche eingehen.“
Insgesamt habe sich die bisherige Strategie, als Land mit der Förderung von Infrastrukturprojekten in Vorleistung zu gehen, aber bewährt, unterstrich der Minister. „Es hat sich gezeigt, dass Infrastrukturförderung gewerbliche Investitionen nach sich zieht und sich so eine nachhaltige touristische Wertschöpfung entwickelt. Räumlich konzentrieren sich die Investitionen in den Kur‑ und Erholungsorten und entlang der in Landesplanungen ausgewiesenen Rad‑ und Wasserwege. Gerade dort spüren die Hoteliers und Gastronomen eine wachsende Nachfrage, der sie nun mit Investitionen zur Qualitätssteigerung ihrer Betriebe nachkommen“, sagte Minister Christoffers.
Als Beispiel nannte der Minister den touristischen Radwegebau. Seit 1991 wurden Infrastrukturinvestitionen in Radwege mit rund 200 Millionen Euro gefördert. „Demgegenüber steht ein Gutachten aus dem im Jahr 2007, das dem Radtourismus einen jährlichen Umsatz von 780 Millionen Euro bescheinigt. Tendenz steigend“, erläuterte Christoffers.
Insgesamt waren im Krisenjahr 2009 Anzahl und Volumen der über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) geförderten Investitionen deutlich höher als 2008. Mit Fördermitteln in Höhe von rund 43 Millionen Euro (Infrastruktur- und gewerbliche Förderung) wurden 113 Projekte unterstützt und Investitionen in Höhe mehr als 90 Millionen Euro angeschoben. Das waren 23,5 Millionen Euro mehr Förderung als im Jahr 2008 sowie ein um mehr als 39 Millionen Euro höheres Investitionsvolumen.
Aus der GRW-Infrastruktur wurden im vergangenen Jahr 30 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 31,4 Millionen Euro unterstützt. Dafür wurden Fördermittel in Höhe von fast 18 Millionen Euro ausgereicht. Der Löwenanteil ist dabei in die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes geflossen: Allein der Bau des Überleiters 11 in Senftenberg ist mit rund zehn Millionen Euro unterstützt worden.
Bei der gewerblichen Förderung stand die Qualitätssteigerung bereits vorhandener Substanz im Mittelpunkt. Es wurden 83 Projekte – 24 mehr als 2008 – mit insgesamt 25 Millionen Euro geördert. Dadurch wurden Investitionen von nahezu 60 Millionen Euro angeschoben.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft