Das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen wird in Brandenburg vorerst bis Ende Oktober 2020 verlängert. Darauf hat sich das Kabinett heute verständigt und setzt damit die entsprechende Vereinbarung zwischen Bund und Ländern um. “Damit schafft die Landesregierung Planungssicherheit und vor allem rechtliche Sicherheit für die Zeit nach dem 31. August 2020.” heißt es in einer Mitteilung.
Schutz der Gesundheit der Bevölkerung
“Die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen wie Volksfeste, Konzerte oder Sportevents ist zum vorrangigen Schutz der Gesundheit der Bevölkerung erforderlich, da bei derartigen Veranstaltungen Menschen aus verschiedenen Regionen auf engem Raum zusammenkommen. Diese Intensität der Kontakte erhöht die Gefahr einer Übertragung des SARS-CoV-2-Virus erheblich. Zudem ist bei Großveranstaltungen die Rückverfolgung von Kontaktpersonen extrem schwierig.” schreibt die Landesregierung.
Niedriges Niveau stabil halten
Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Zahl der Neuinfektionen ist dank der Eindämmungsmaßnahmen und des disziplinierten Verhaltens der Bürgerinnen und Bürger auf einem niedrigen Niveau. Damit das so bleibt, müssen wir weiter achtsam und solidarisch sein. Bei Großveranstaltungen mit tausenden Personen werden erfahrungsgemäß Abstands- und Hygieneregeln nicht beachtet. Das Infektionsrisiko ist hier besonders hoch. Darum bitten wir um Verständnis bei Veranstalterinnen und Veranstaltern, Künstlerinnen und Künstlern und nicht zuletzt beim Publikum: Zu unser aller Schutz ist die Verschiebung von Großveranstaltungen auf einen späteren Zeitpunkt geboten.“
Sachsen und Sachsen-Anhalt auf unterschiedlichen Kursen
In Brandenburgs Nachbarländern Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen in Sachen Großveranstaltungen. Sachsens Sozialministerin Köpping kündirgte am 7. Juli 2020 an, dass Großveranstaltungen ab 1.000 Personen ab dem 1. September 2020 wieder erlaubt sind. Darin eingeschlossen sind Jahrmärkte, Volks- und Weinfeste sowie zum Beispiel die Semperoper in Dresden, insofern ein Hygienekonzept vorliegt. Auch kleinere Theater sollen ihre Plätze wieder voll ausnutzen können, wenn Kontaktdaten der Besucher erhoben werden. Sachsen-Anhalt hingegen verbietet Großveranstaltungen ab 1.000 Personen bis mindestens Mitte September.
Schwierige Situation für Veranstalter und Eventdienstleister
Durch den Ausfall sämtlicher Feste, Konzerte und Events fehlen den meisten Veranstaltern und Eventdienstleistern bereits seit Mitte März fast 100 % der Einnahmen. Erst kürzlich hatte die Veranstaltungsbranche mit der #nightoflights bundesweit auf ihre prekäre Situation aufmerksam gemacht und Lösungen bzw. Hilfen gefordert. Auch in der Lausitz wurden viele Gebäude rot angestrahlt. Wir sprachen mit dem Chef der “Alten Chemiefabrik” in Cottbus über die Situation. Zu sehen im Video:
pm/red