Die aktuelle Corona-Virus-Infektion führt nicht nur zu einer großen Verunsicherung in der Bevölkerung, sondern stellt auch die Beteiligten des Gesundheitssystems vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist es dringend erforderlich, dass alle Sektoren des Gesundheitswesens (niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, Öffentlicher Gesundheitsdienst etc.) mehr als ohnehin schon den engen Schulterschluss suchen und noch stärker Hand in Hand zusammenarbeiten.
Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Informationsveranstaltung der Landesärztekammer Brandenburg zur COVID 19 – Epidemie, die gestern (Mittwoch, 04.03.2020) in Potsdam stattfand. Rund 200 Ärztinnen und Ärzte aus ganz Brandenburg waren ins Haus der Brandenburgischen Ärzteschaft gekommen, um sich dort von Experten des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Gesundheitsämtern, Krankenhäusern sowie des Rettungsdienstes über den über den aktuellen Stand der Epidemie und zu treffende Maßnahmen informieren zu lassen.
Dabei wurde auch deutlich, dass die Ärztinnen und Ärzte in Brandenburg fachlich gut auf die Situation vorbereitet sind. Allerdings fehlt es in nicht wenigen Praxen an ausreichenden Mengen von Schutzausrüstungen und Sterilisierungsmitteln. Hier ist allerdings bereits Abhilfe in Sicht. Der Krisenstab der Bundesregierung hat – ebenfalls gestern – beschlossen, dass das Bundesgesundheitsministerium diese Schutzausrüstung zentral für Arztpraxen, Krankenhäuser und Bundebehörden beschafft. Die Verteilung an die Praxen in den Regionen werden laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder übernehmen. Der Export von Schutzausrüstung aus Deutschland ist mit Ausnahme von konzertierten internationalen Hilfsaktionen verboten worden.
Weitere Abstimmungsgespräche zur COVID 19 – Epidemie sind bereits zwischen dem Ministerium, der Landesärztekammer und anderen Akteuren des Gesundheitssystems terminiert und werden kurzfristig stattfinden.
Allgemeine Informationen zum Coronavirus
Das neuartige Coronavirus ist direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege oder auch indirekt über Hände übertragbar. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tage. Bei einer Infektion mit dem Virus können Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber auftreten, einige Betroffene leiden auch an Durchfall.
Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen Husten- und Nies-Etikette, gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.
Momentan steht noch kein Impfstoff zur Verfügung.
Weitere Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) finden Sie auf der Internetseite des Robert-Koch-Institutes unter https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html
oder können auch unter 0800 01 17 722 bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland sowie dem Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit unter 030 34 64 65 100 telefonisch erfragt werden.
Weitere Informationen zum Coronavirus
- Schreiben an staatliche Schulämter/Schulen
- Schreiben an Kita-Träger/Kitas
- Schreiben an Gemeinschaftseinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
- Gesundheitsämter im Land Brandenburg
- Gesundheitsministerium Brandenburg
- Robert Koch-Institut
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Hotline des Bundesgesundheitsministeriums: 030 – 346 465 100
Bisherige Veröffentlichungen
Am 06.03.2020 hat das Landesgesundheitsamt ein Bürgertelefon für Fragen eingerichtet.
In Brandenburg wurde am 03.03.2020 der erste Coronafall im Landkreis Oberhavel festgestellt.
Die Tests bei allen 104 Mitarbeitern des Tropical Islands, die mit einem Besucher aus Nordrhein-Westfalen Kontakt gehabt haben könnten, der mit dem Coronavirus infiziert ist, sind negativ ausgefallen.
Das Bildungs- und Jugendministerium hat am Montag (02.03.2020) alle Brandenburger Kita-Träger und Kitas, staatliche Schulämter und Schulen sowie Träger von Gemeinschaftseinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe per Schreiben über die Verantwortlichkeiten in Sachen Coronavirus informiert.
Sonntag wurden zwei Patienten mit Verdacht auf das Coronavirus im Krankenhaus Lauchhammer getestet. Die Tests waren negativ
Am Wochenende (28.02.2020) berichteten Leser, dass teilweise lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Backmischungen aber auch Wasser und Toilettenpapier in Supermärkten und Einkaufszentren alle waren, da Kunden seit Donnerstag mit Hamsterkäufen reagierten.
Bisher gibt es in Brandenburg noch keinen bestätigten Fall des Coronavirus. Weltweit sind Stand 01.03.2020 (18:10 Uhr) 86.730 Fälle bestätigt, davon 79.968 in China. Insgesamt gab es bisher 2.979 Todesfälle, davon 2.870 in China.
Die Stadt Cottbus und das Carl-Thiem Klinikum haben sich auf das Auftreten des Virus vorbereitet, es gibt umfassende Hinweise zu präventiven Maßnahmen und Hotlines für Fragen. In Elbe-Elster befinden sich die Krankenhäuser mit dem Landkreis ebenfalls in Abstimmung. Auch die Barmer hat eine Corona-Infohotline geschaltet.
Die Unternehmen in Südbrandenburg spüren bereits Auswirkungen auf Produktions- und Lieferketten, wie die IHK Cottbus in einer Umfrage herausfand.