Das Land Brandenburg hat seinen ersten Coronavirus-Fall. Im Landkreis Oberhavel wurde am Montagabend der erste Coronafall nachgewiesen. Der 51-jährige Mann hatte sich nach einer Reise nach Südtirol mit grippalen Symptomen wie Fieber und Husten in einer Oberhaveler Rettungsstelle vorgestellt und war dort positiv auf das Virus getestet worden. Er war bis zum 29.02.2020 in Südtirol im Urlaub.
Auf Urlaubsreise in Südtirol infiziert
„Der Mann befindet sich in einem stabilen Zustand. Er hatte sich zuvor in der vergangenen Woche zu einer Urlaubsreise in Südtirol aufgehalten“, informiert Amtsarzt Christian Schulze. „Nachdem er positiv auf das Virus getestet wurde, hat das Gesundheitsamt umgehend eine häusliche Isolation für die infizierte Person angeordnet.“ Das Gesundheitsamt recherchiert derzeit die Kontakte des Mannes und die Infektionskette. Das Oberhaveler Gesundheitsamt hatte außerdem umgehend das Potsdamer Gesundheitsministerium über den Fall in Kenntnis gesetzt und notwendige Maßnahmen abgestimmt.
Der Landkreis Oberhavel hat für Bürgerfragen rund um das neuartige Coronavirus ein zentrales Infotelefon eingerichtet. Das Infotelefon ist seit Dienstag, 03.03.2020, unter der Rufnummer 03301 601-3900 montags bis freitags von 08.00 bis 15.00 Uhr zu erreichen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes informieren unter der Hotline zu allen Fragen rund um das Virus.
Nachfragen können auch per E-Mail an das Gesundheitsamt des Landkreises gerichtet werden. Die Mailadresse lautet: [email protected]. Auch auf der Webseite des Gesundheitsamtes sind zusätzlich aktuelle Informationen für Bürgerinnen und Bürger sowie für die Ärzteschaft Oberhavels verfügbar (https://www.oberhavel.de/Bürgerservice/Gesundheit).
Um 11:45 Uhr informiert Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher über den ersten Corona-Fall in Brandenburg auf einer Pressekonferenz in Potsdam.
Allgemeine Informationen zum Coronavirus
Das neuartige Coronavirus ist direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege oder auch indirekt über Hände übertragbar. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tage. Bei einer Infektion mit dem Virus können Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber auftreten, einige Betroffene leiden auch an Durchfall.
Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen Husten- und Nies-Etikette, gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.
Momentan steht noch kein Impfstoff zur Verfügung.
Weitere Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) finden Sie auf der Internetseite des Robert-Koch-Institutes unter https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html
oder können auch unter 0800 01 17 722 bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland sowie dem Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit unter 030 34 64 65 100 telefonisch erfragt werden.
Weitere Informationen zum Coronavirus
- Schreiben an staatliche Schulämter/Schulen
- Schreiben an Kita-Träger/Kitas
- Schreiben an Gemeinschaftseinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
- Gesundheitsämter im Land Brandenburg
- Gesundheitsministerium Brandenburg
- Robert Koch-Institut
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Hotline des Bundesgesundheitsministeriums: 030 – 346 465 100
Bisherige Veröffentlichungen
Die Tests bei allen 104 Mitarbeitern des Tropical Islands, die mit einem Besucher aus Nordrhein-Westfalen Kontakt gehabt haben könnten, der mit dem Coronavirus infiziert ist, sind negativ ausgefallen.
Das Bildungs- und Jugendministerium hat am Montag (02.03.2020) alle Brandenburger Kita-Träger und Kitas, staatliche Schulämter und Schulen sowie Träger von Gemeinschaftseinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe per Schreiben über die Verantwortlichkeiten in Sachen Coronavirus informiert.
Sonntag wurden zwei Patienten mit Verdacht auf das Coronavirus im Krankenhaus Lauchhammer getestet. Die Tests waren negativ
Am Wochenende (28.02.2020) berichteten Leser, dass teilweise lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Backmischungen aber auch Wasser und Toilettenpapier in Supermärkten und Einkaufszentren alle waren, da Kunden seit Donnerstag mit Hamsterkäufen reagierten.
Bisher gibt es in Brandenburg noch keinen bestätigten Fall des Coronavirus. Weltweit sind Stand 01.03.2020 (18:10 Uhr) 86.730 Fälle bestätigt, davon 79.968 in China. Insgesamt gab es bisher 2.979 Todesfälle, davon 2.870 in China.
Die Stadt Cottbus und das Carl-Thiem Klinikum haben sich auf das Auftreten des Virus vorbereitet, es gibt umfassende Hinweise zu präventiven Maßnahmen und Hotlines für Fragen. In Elbe-Elster befinden sich die Krankenhäuser mit dem Landkreis ebenfalls in Abstimmung. Auch die Barmer hat eine Corona-Infohotline geschaltet.
Die Unternehmen in Südbrandenburg spüren bereits Auswirkungen auf Produktions- und Lieferketten, wie die IHK Cottbus in einer Umfrage herausfand.