Das Risiko der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch infizierte Wildschweine aus Westpolen nach Deutschland wird größer. Die Ausbreitung der Tierseuche ist nicht abzuschätzen. Darin stimmten polnische und deutsche Veterinäre bei einem Treffen (Task Force ASP) am vergangenen Freitag in Berlin überein. Daher wird Brandenburg Wildschutzzäune entlang der Neiße und Oder aufstellen, um die Einschleppung der ASP durch infizierte Tiere abzuwehren.
Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher erklärte am heutigen Dienstag in Potsdam: „Wir sollten im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest nichts unversucht lassen. Angesichts des nahen und äußerst dynamischen Seuchengeschehens in der Wojewodschaft Lebuser Land haben wir nach dem intensiven Austausch mit den anderen Ländern und in enger Abstimmung mit den betroffenen Brandenburger Landkreisen jetzt entschieden, lokal und zeitlich begrenzt mobile Wildschutzzäune auf einer Länge von rund 120 Kilometern entlang der Hochwasserschutzanlagen einzusetzen. Schwerpunkte sollen die Kreise Spree-Neiße und Oder-Spree sowie die Stadt Frankfurt (Oder) sein. Wohl-wissend, dass Zäune keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Aber sie können infizierte Wildschweine daran hindern, von Polen nach Brandenburg einzuwandern. Für uns ist das eine von vielen Präventionsmaßnahmen, die wir umsetzen. Wildschutzzäune werden bereits zum Deichschutz eingesetzt. Hier haben sie sich bei der Abwehr von Wildschweinen schon bewährt. Und Tschechien hat, als sich dort im Jahr 2017 die Afrikanische Schweinepest ausbreitete, mit dem Einsatz von Elektrozäunen sehr gute Erfahrungen gesammelt.“
Der Aufbau erfolgt auf Kosten des Landes in der Verantwortung der Landkreise. Es werden sowohl Elektro- als auch Duftzäune verwendet. Die ersten Zäune, die das Land zentral beschafft, sollen noch Ende dieser Woche in Südbrandenburg entlang der Neiße errichtet werden.
Die Afrikanische Schweinepest breitet sich seit Mitte November in Westpolen aus. Der Erreger ist für Wild- und Hausschweine innerhalb weniger Tage meist tödlich. Für Menschen stellt die Krankheit keine Gefahr dar. Die auf polnischer Seite ein-gerichteten Restriktionszonen reichen bis an die deutsche Grenze und berühren die brandenburgischen Landkreise Spree-Neiße und Oder-Spree.
pm/red