Aktuell sind mit dem gesundheitsgefährdenden Insektenschutzmittel Fipronil belastete Eier im Umlauf. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind betroffene Eier auch in Brandenburg in den Handel gelangt. Annett Reinke, Lebensmittelrechtsexpertin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg, beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie findet man heraus, welche Eier betroffen sind?
Annett Reinke: „Auf jedem in Deutschland vertriebenen Ei ist ein gestempelter Erzeugercode zu finden, der die Herkunft des Eis verrät. Dabei steht das Herkunftsland an erster Stelle, es folgt die Angabe zur Haltungsform – Bio (0), Freiland (1) oder Bodenhaltung (2) und dann ein Zahlencode, aus dem sich das Bundesland, die Betriebs- und die Stallnummer erkennen lässt. In Deutschland stehen die ersten beiden Ziffern dieser Nummer für das Bundesland aus dem das Ei stammt (also beispielsweise 03 für Niedersachsen). Bislang sind sowohl Eier aus den Niederlanden als auch aus Deutschland mit den folgenden Stempelcodes betroffen:
- 0-NL-4310001
- 0-NL-4385501
- 0-NL-4392501
- 1-DE-0357731
- 1-NL-4128604
- 1-NL-4167902
- 1-NL-4286001
- 1-NL-4331901
- 1-NL-4339301
- 1-NL-4339912
- 1-NL-4359801
- 1-NL-4385701
- 2-NL-4385702
- 2-NL-4332601
- 2-NL-4332602
Sollten weitere Chargen dazukommen, veröffentlicht das Bundesamt die Stempelcodes auf www.lebensmittelwarnung.de.“
Was können Verbraucher tun, die betroffene Eier gekauft haben?
Reinke: „Wer Eier mit einer der betroffenen Stempelcodes zuhause hat, sollte sie zum Händler zurück bringen. Dort erhält man Ersatz, sofern Ersatz noch möglich ist, oder das Geld zurück. Die Vorlage des Kassenzettels ist dabei nicht erforderlich. Auf keinen Fall sollten die betroffenen Eier gegessen werden. Derzeit nehmen viele Handelsketten ihre Eier rein vorsorglich aus den Regalen.“
Gibt es Gesundheitsrisiken?
Reinke: „Fipronil kann toxisch auf das Nervensystem wirken. Dies wurde in Tierversuchen bei höheren Konzentrationen festgestellt. Die Substanz ist in der Lebensmittelproduktion nicht zulässig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat nach dem derzeitigen Stand bislang nur in einem Fall eine Fipronil-Konzentration gemessen, die für Kinder möglicherweise gesundheitsgefährdend ist. Alle weiteren Proben wiesen Konzentrationen unterhalb von als gesundheitsgefährdenden Grenzwerten auf.“
pm/red
Foto: Symbolbild; Petra Bork / www.pixelio.de