Es wird wieder schneller dunkler draußen, aufgrund der Witterung sind die Straßen und Gehwege nass und rutschig. Unter solchen Bedingungen sind ein Sturz oder ein Autounfall schnell passiert. Ob selbst betroffen oder Ersthelfer: Was ist zu beachten und welche Schritte sind einzuleiten, bis der Notarzt kommt? Die Landesapothekerkammer Brandenburg klärt auf.
1) Überblick verschaffen und Notruf wählen
Kommen Sie als Erster an einen Unfallort, versuchen Sie, schnellstmöglich die Lage zu überblicken. Oberstes Gebot: Sicherheit geht vor! Es ist niemandem geholfen, wenn Sie sich selbst in Gefahr bringen. Schauen Sie dann, ob es Verletzte gibt und ob andere Personen in der Nähe sind, die helfen könnten. Rufen Sie in jedem Fall den Notruf unter 112 und sichern Sie wenn möglich die Unfallstelle.
2) Psychische Unterstützung leisten
Auch wenn niemand verletzt ist, so sind Unfälle in der Regel dennoch ein Schock. Versuchen Sie also, die Betroffenen zu beruhigen, bis die Polizei oder der Rettungswagen kommt. “Machen Sie ihnen klar, dass sie nicht allein sind und dass Hilfe unterwegs ist. Hören Sie zu und sprechen Sie möglichst ruhig”, rät Apothekerin Julia Bang.
3) Im Notfall: Wiederbelebung einleiten
Im Durchschnitt braucht ein Krankenwagen rund zwölf Minuten, bis er am Unfallort eintrifft. Manche Betroffene können jedoch nicht so lange warten. “Treffen Sie auf eine Person, die nicht mehr atmet, müssen Sie umgehend mit der Herzdruckmassage beginnen. Das heißt: 100 bis 120 Mal pro Minute kräftig auf den Brustkorb drücken. Wer es sich zutraut, kann auch beatmen – nach 30 Herzmassagen zwei Beatmungen. Wichtiger ist jedoch die Herzdruckmassage”, so Julia Bang.
4) Stabile Seitenlage anwenden
Nicht selten sind Unfallbetroffene bewusstlos, das heißt, sie atmen zwar, reagieren jedoch nicht auf Berührung oder Ansprache. “In diesem Fall ist es am besten, die Person in die stabile Seitenlage zu bringen. Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Atemwege frei bleiben und der Betroffene nicht ersticken kann”, weiß die Apothekerin.
5) Blutende Wunden versorgen
Zum Glück gehen viele Unfälle glimpflich aus und der Schaden ist häufig nicht mehr als eine Schnitt- oder Schürfwunde. Um diese zu versorgen, helfen sterile Wundauflagen, Pflaster und Binden aus dem Verbandskasten, der in jedem Auto vorhanden sein muss. Damit die Sterilität gegeben ist, sollten die Verbandsmaterialien regelmäßig auf ihr Verfallsdatum überprüft werden. “Verbandskästen oder Ersatzmaterialien erhalten Sie in jeder Apotheke”, so Julia Bang.
pm/red
Martin Büdenbender / www.pixelio.de