Brandenburg trotzt dem Bundestrend: Während in Deutschland die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2015 um 0,4 Prozent sank, stieg sie in Brandenburg um 1,4 Prozent. Im Ländervergleich ist Brandenburg hier mit Abstand Spitze. Mit Blick auf das neue Ausbildungsjahr, das im September startet, rufen Arbeitsministerin Diana Golze und Bildungsminister Günter Baaske Jugendliche auf, rechtzeitig einen Ausbildungsvertrag abzuschließen. Auch Betriebe sollten jetzt für ihre Lehrstellen werben und aktiv auf junge Menschen zugehen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2015 in Brandenburg 10.200 Ausbildungsverträge im Rahmen des dualen Systems neu abgeschlossen, davon rund 9.400 betrieblich. Insgesamt gab es Ende 2015 rund 26.000 Auszubildende in den Bereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, Öffentlicher Dienst, Freie Berufe und Hauswirtschaft.
Arbeitsministerin Diana Golze: „Die betriebliche Ausbildung ist in Brandenburg gefragt. Der Spitzenwert ist auch ein Ergebnis der vielen guten Initiativen der Partnerinnen und Partner im Brandenburgischen Ausbildungskonsens. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt wird für junge Menschen immer besser. Sie haben so viele Chancen wie nie zuvor und werden immer stärker von den Betrieben umworben. Das Angebot an attraktiven Ausbildungsplätzen ist groß. Jugendliche, die im Herbst eine Ausbildung beginnen wollen, sollten aber keine Zeit verlieren, sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Je früher sie sich um ihre berufliche Zukunft kümmern, desto besser sind ihre Chancen, eine passende Lehrstelle in ihrem Wunschberuf zu finden. Um Enttäuschungen und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden kann es sehr hilfreich sein, im Betrieb das persönliche Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen und sich die Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten erklären zu lassen.“
Bildungsminister Günter Baaske: „Die Berufs- und Studienorientierung ist unseren weiterführenden Schulen fest verankert. Dazu gehört auch das Praxislernen, das wir im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bund und mit Unterstützung des ESF-Programms „Initiative Sekundarstufe I“ weiter ausbauen wollen. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, frühzeitig und praxisnah ihre Stärken, Fähigkeiten und Ambitionen auszuloten. Ein Beitrag dazu kann der ´Zukunftstag für Mädchen und Jungen` am 28. April bieten. Mit guter Berufs- und Studienorientierung können wir auch erreichen, die Zahl der Ausbildungsabbrecher zu senken.“ 44 brandenburgische Schulen wurden 2015 mit dem Titel „Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung 2015-2019“ ausgezeichnet.
Der Brandenburgische Ausbildungskonsens wurde im Jahr 2003 gegründet und ist ein Teil der Brandenburger Sozialpartnerschaft von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Landesregierung. Beteiligt sind die Landesregierung mit dem Ministerpräsidenten und dem federführenden Arbeitsministerium, den Ministerien für Bildung, Wirtschaft und Landwirtschaft sowie die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern (IHK), die Handwerkskammern (HWK), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) und der Landesverband der Freien Berufe Brandenburg (LFB).
Das Ziel des Konsenses ist, möglichst allen Brandenburger Jugendlichen, die ausbildungsfähig und -willig sind, einen Ausbildungsplatz anzubieten. Ein gemeinsames Werben soll Unternehmen und Betriebe dazu ermutigen, mehr Ausbildungsstellen in der Region zu schaffen. Weitere Schwerpunkte sind unter anderem die Verringerung der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss, mehr systematische Berufsorientierung für alle Schülerinnen und Schüler sowie weniger vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge. Jedes Jahr verleiht der Ausbildungskonsens den Brandenburger Ausbildungspreis.
Im Oktober 2015 starteten die Konsens-Partner die gemeinsame Ausbildungsoffensive „Brandenburg will Dich! Hier hat Ausbildung Zukunft“, um die Berufsausbildung weiter zu stärken.
Weitere Informationen unter www.ausbildungskonsens-brandenburg.de
Foto: BILDHAUS Karoline Wolf
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg