Der Regionalausschuss Dahme-Spreewald der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus fordert in Anbetracht des Volksbegehrens eine Versachlichung der Diskussion um Massentierhaltung im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) und in Brandenburg. Bei einer Besichtigung der Hühnerställe des Unternehmens SVB GmbH (Landkost-Ei) in Bestensee konnten sich die Ausschussmitglieder der IHK Cottbus über die Bedingungen der Haltung von Legehennen informieren.
Hierbei wurden die Argumente der Befürworter des Volksbegehrens gegen Massentierhaltung erörtert. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass viele der Forderungen der Massentierhaltungsgegner bereits von der Agrarindustrie erfüllt werden. „Unternehmen stehen im Wettbewerb und müssen auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen sowie veränderte politische Rahmenbedingungen schnell reagieren, um am Markt bestehen zu können. Auf populistische Forderungen von Tierschutzverbänden trifft das leider nicht immer zu“, konstatierte Dr. agr. Michael Kuttner, Vorsitzender des Regionalausschusses LDS der IHK Cottbus.
Zur Versorgung vor allem des Metropolenraumes Berlin-Brandenburg produziert und vertreibt die SVB GmbH jährlich ca. 1 Milliarde Eier. Die Käfighaltung der Hühner wurde gesetzlich initiiert bereits vor Jahren abgeschafft. Die Hühner bewegen sich frei. Auf das Kupieren der Schnäbel, welches ursprünglich zum Schutz der Hühner eingeführt wurde, kann aufgrund wesentlich verbesserter Managementsysteme in der Haltung bereits verzichtet werden, auch wenn das höhere Haltungskosten nach sich zieht.
Die sehr hohe Kontrolldichte seitens der Veterinärämter und Handelspartner bezeugen immer wieder die guten Haltungsbedingungen, die sich in sehr niedrigen Mortalitätsquoten widerspiegeln. Missbrauch von Antibiotika wird schon alleine deshalb unterbunden, da diese nur tierärztlich verordnet verabreicht werden dürfen. Durch die vielen Kontrollen wird dies sehr engmaschig überwacht.
„Moderne, artgerechte Tierhaltung in Brandenburg sichert Arbeitsplätze in der Region und sorgt dafür, dass wir als Verbraucher wissen, was wir im Einzelhandel einkaufen. Nicht gerechtfertigte noch höhere Hürden für die Agrarwirtschaft führen letztlich dazu, dass die Produktionen ins europäische Ausland mit weitaus niedrigeren Haltungsstandards verlagert werden.
Schon heute kommen von den jährlich 232 verbrauchten Eiern je Bürger 30 Prozent aus dem Ausland. Eine weitere Erhöhung dieses Anteils womöglich weniger tierfreundlich produzierter Eier nützt niemandem, weder dem Verbraucher noch den Tieren“, so Dr. Kuttner.
Quelle: Industrie- und Handelskammer Cottbus