Aufgrund des demografischen Wandels, ist zukünftig mit einem höheren Anteil pflegebedürftiger Menschen zu rechnen. Nach offiziellen Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit, wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 auf 3,22 Mio. und bis 2050 auf 4,23 Mio. ansteigen. Bereits heute nehmen hierzulande rund 2,54 Mio. Menschen Pflegeleistungen in Anspruch. Weil jedoch das Angebot an Pflegekräften deutlich schwächer als die Nachfrage nach Pflegeleistungen wächst, verschärft sich zunehmend die Debatte um einen Fachkräftemangel.
Pflegearbeit als wertvolle Stütze einer alternden Gesellschaft
Pflegekräfte übernehmen in unserer Gesellschaft eine essentielle Funktion. Sie pflegen und betreuen ältere Menschen, die ohne fremde Hilfe bei der Verrichtung grundlegender Aufgaben überfordert wären. Sie unterstützen die Pflegebedürftigen bei der Bewältigung des Alltags und motivieren sie, ihre Freizeit abwechslungsreich und sinnvoll zu gestalten. Darüber hinaus nehmen sie medizinisch-pflegerische Aufgaben wahr, wie etwa die Verabreichung von Medikamenten. Die Pflegekraft plant die Pflege im Rahmen des Pflegeprozesses, dokumentiert die Umsetzung und beurteilt pflegefachliche Maßnahmen hinsichtlich ihres Erfolges. Die Grundpflege erstreckt sich auf die Unterstützung des Patienten in sämtlichen alltäglichen Lebensbereichen, wie etwa der Nahrungsaufnahme, Positionsunterstützung, Ein- und Auskleiden sowie der Körperpflege. Zudem begleiten sie Schwerstkranke oder Sterbende. Der Aufgabenbereich umfasst auch die Assistenz bei ärztlichen Maßnahmen, die Durchführung ärztlicher Anordnungen sowie die Vorbereitung des Patienten auf therapeutische oder diagnostische Maßnahmen. Eingesetzt werden Pflegekräfte überwiegend in stationären sowie ambulanten Einrichtungen. Somit dienen sie als Repräsentanten ihrer Einrichtungen, da die Qualität des jeweiligen Pflegeheims stark von der Arbeit seiner Pflegekräfte abhängt. Es gibt die Möglichkeit auf Pflegeplatzvermittlungsportale wie seniorplace.de, Pflegeheime zu bewerten und vergleichen. Dies schafft auf der einen Seite Transparenz und auf der anderen Seite weiteren Druck für die teils überlasteten Pflegekräfte. Nicht zuletzt fungieren sie auch als Bindeglied zwischen Ärzten, Therapeuten, Patienten und Angehörigen. Wichtig ist zudem deren beratende Funktion gegenüber Patient und Angehörige im Bereich Selbsthilfe, Pflegemaßnahmen sowie Gesundheitsförderung. Hierbei wirkt die Pflegekraft bei der Feststellung der Pflegestufe durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) sowie bei der Kommunikation mit der Krankenkasse und hilft bei der Beschaffung von Hilfsmitteln (z.B. Rollstuhl, Körperersatzstücke, Medizinprodukte sowie Geh-, Hör- und Sehhilfen).
Bundesweiter Fachkräftemangel gefährdet Versorgung pflegebedürftiger Menschen
Besonders in Brandenburg besteht ein erhebliches Defizit zwischen Pflegebedürftigen und ambulanter und stationärer Pflege. Von insgesamt 85.129 Pflegebedürftigen werden lediglich 22.651 versorgt, das ergibt eine Betreuungsquote von gerade einmal 0,27. Somit bildet Brandenburg das traurige Schlusslicht einer ohnehin alarmierenden Statistik. Die hohe Anzahl der Pflegebedürftigen in Brandenburg weist auf einen Bedarf hin, dem schnellst möglich entgegen gekommen werden muss. Es dürfte für Pflegekräfte von Interesse sein, dass Brandenburg auf Platz 5 in Bezug auf den Mindestlohn für Pflegekräfte mit 600 € Brutto im Bundesländervergleich liegt. Beim Durchschnittsgehalt von 1628 € Brutto und einem Maximalgehalt von 2875€ Brutto liegt Brandenburg in der Mitte, weitere Informationen finden Sie auf Gehaltsvergleich.com.
Trotz des interessanten und abwechslungsreichen Aufgabenfeldes hält das Personaldefizit in Deutschland folglich weiter an. Die Statistik spricht hierbei eine klare Sprache: Hierzulande betreut eine Pflegekraft durchschnittlich 21 Patienten! Zunehmend werden Stimmen laut, wonach die Versorgungsqualität aufgrund der unzureichenden Personalkapazität zuletzt stark zurückgegangen sei. Bis 2025 erwartet das statistische Bundesamt, dass in der Kranken- und Altenpflege 150.000 Mitarbeiter bundesweit fehlen werden. Laut dem verd.di Pflegecheck fehlen in den Krankenhäusern bereits heute 70.000 Pflegekräfte. In Brandenburg siedelt sich vom Gehalt in der oberen Hälfte an sie liegen mit dem Mindest Brutto Gehalt von 600€ Auf Platz 5 und das maximal Gehalt an Hierfür werden diverse Gründe genannt:
– unzureichende Entlohnung,
– unregelmäßige Arbeitszeiten,
– unzählige Überstunden,
– zu hohe Belastung und Stress,
– zu geringes Ansehen in der Gesellschaft.
Um dem Mangel zu begegnen, hat die Politik bereits diverse Maßnahmen ergriffen, wie etwa:
– Der gesetzliche Mindestlohn wurde zum 1. Juli 2013 auf 9 Euro im Westen und 8 Euro im Osten erhöht
– Es wird verstärkt nach Pflegekräften im Ausland gesucht
– Unfreiwillig teilzeitbeschäftigte Pflegekräfte sollen vollzeitbeschäftigt werden
– Deutliche Erhöhung der Ausbildungsplätze
– Schaffung finanzieller Anreize für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bei Beschäftigung einer ausreichenden Zahl an Pflegekräften. Hierdurch sollen die Angestellten entlastet werden.
Darüber hinaus soll die Qualität der Betreuung erhöht werden, indem etwa Pflegekräfte mit Patienten auch mal spazieren gehen oder einfach ein Gespräch führen.
Für den Job des Altenpflegers sprechen viele gute Gründe
Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, wie sich in jüngster Vergangenheit immer mehr junge Menschen für eine Ausbildung oder Studium im Bereich der Altenpflege entscheiden. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Fakt ist, dass der Beruf zukunftsorientiert, krisensicher und spannend ist. Die steigende Zahl an Pflegebedürftigen erhöht die Jobsicherheit. Somit bestehen beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz und auf eine sichere Arbeitsstelle. Darüber hinaus erfahren Altenpfleger viel Dankbarkeit. Der Beruf ist ferner vielseitig und anspruchsvoll und bietet gute Aufstiegsmöglichkeiten. Nach der Ausbildung kann studiert oder der Weg in die Selbstständigkeit gewagt werden. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Arbeitgebern: Vom Krankenhaus bis zum ambulanten Pflegedienst. Auch die Verdienstmöglichkeiten sind nicht so schlecht, wie von den Medien oft behauptet wird. Es lässt sich also zu recht behaupten, Pflgekraft- ein Beruf mit Zukunft.
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