In den ersten Jahren des Lebens eines Kindes entdeckt es die Welt und lernt täglich neues. Dabei gibt es einige Meilensteine, die einen großen Fortschritt darstellen und daher eine besondere Bedeutung haben. Welche Entwicklungen gehören zu diesen positiven Einschnitten? Und wie können Eltern den Nachwuchs in diesen Situationen zielführend unterstützen?
Die ersten Worte
Sprache ist für Menschen unabdingbar, um sich in der Welt zurechtzufinden und ihre Wüsche und Emotionen zu kommunizieren. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die ersten Worte eines Kindes für viele Eltern einen besonderen Meilenstein markieren.
Die Besonderheit der ersten Worte
Sie stellen den Beginn der klaren und meist unmissverständlicheren Kommunikation zwischen den Eltern und dem Sohn oder der Tochter dar. Bis zum ersten Wort geht das Kind mehrere Entwicklungsschritte:
- Bereits in den ersten Lebensmonaten geben Säuglinge zunächst einfache Laute von sich.
- Ab dem sechsten Monat entstehen dann Silbenketten und Eigenkreationen für bestimmte Begriffe.
- Die ersten vollständigen Worte sprechen viele Kinder zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat. In einigen Fällen ist es bereits im 9. Lebensmonat soweit.
Zunächst verständigt sich der Junge Mensch mit einzelnen Worten wie „Ja“, „Nein“ oder „Mama“. Dennoch machen die Begriffe meist deutlich, was das Anliegen des Sohnes oder der Tochter ist.
Manchmal werden dabei auch Laute imitiert. Für die Eltern gibt es keinen Grund zur Nervosität, wenn es innerhalb des genannten Zeitraums etwas länger dauert bis der Nachwuchs die ersten Worte sagt, da die Phasen der Sprachentwicklung wie bei vielen anderen Entwicklungsschritten auch von Kind zu Kind variieren können.
Wie können Eltern den Nachwuchs unterstützen?
Eltern können ihre Kinder in dieser Phase unterstützen, indem sie in möglichst einfachen Worten und Sätzen mit ihnen sprechen. Gleichzeitig ist es bedeutsam, das Tempo so weit zu reduzieren, dass der Nachwuchs gut folgen kann.
Damit bieten der Vater und die Mutter ihrem Kind die Gelegenheit, immer mehr Worte aufzuschnappen, die es sich merkt und in seinen Sprachgebrauch aufnimmt. Wenn der Nachwuchs Fehler macht, können diese im Rahmen des exakten Wiederholens des Gesagten in korrekter Form korrigiert werden. Bei alledem sollten Eltern viel Geduld mitbringen und dem Sohn oder der Tochter Zeit geben, sich sprachlich zu entwickeln.
Die ersten Schritte
Ein weiterer Meilenstein im Leben eines jungen Kindes sind die ersten Schritte. Damit beginnt der Nachwuchs eine Form der Mobilität, die in späteren Lebensphasen für die meisten Menschen selbstverständlich ist und die Grundlage für eine Flexibilität im Alltag darstellt.
Wann und wie laufen Kinder ihre ersten Schritte?
Bereits in den Monaten vor den ersten Schritten bereiten sich Kinder auf diesen Meilenstein vor. Zuerst robben sie, dann beginnen sie zu krabbeln. Über die Zeit werden sie immer beweglicher, ab einem gewissen Punkt versucht der Nachwuchs dann, aufzustehen. Oftmals werden dabei Gegenstände in der Umgebung wie Möbel zum Hochziehen genutzt.
Im Schnitt laufen Babys ihre ersten Schritte zwischen dem 12. und 14 Lebensmonat. In einigen Fällen kommt der Nachwuchs bereits nach 8 Monaten das erste Mal für einige Meter auf die Füße, in anderen wiederum erst im 20. Lebensmonat.
Was können Eltern beitragen?
Eltern können die ersten Schritte ihrer Kinder auf verschiedene Arten begleiten und somit das Erlernen des Laufens fördern. Zunächst sollte hierfür eine sichere Umgebung geschaffen werden.
Das lässt sich durch das Anbringen eines weichen Kantenschutzes umsetzen an Möbelstücken. Darüber hinaus sollten die Eltern dafür sorgen, dass das Kind sich in Bereichen der Wohnung bewegt, in denen keine große Rutschgefahr besteht. Stolperfallen in Form von Gegenständen auf dem Boden sollten ebenfalls ausgeschlossen werden.
Eine konkrete Unterstützung kann in kleine Zwischenstopps hilfreich. So kann der Vater oder die Mutter das Kind nach einigen Schritten in Empfang nehmen und festhalten. Gleichzeitig sollte die Hilfe nur dann zum Tragen kommen, wenn der Nachwuchs sie wirklich benötigt. Je selbstständiger die Eltern das Kind laufen lassen, desto schneller automatisieren sich die Abläufe.
Schuhe binden
Ein weiterer großer Schritt, mit dem Kinder eine wichtige Entwicklung nehmen, ist das Binden der Schuhe. Damit haben sie die Fähigkeit, sich selbst auf Spaziergänge oder andere Aktivitäten außerhalb der gewohnten vier Wände vorzubereiten.
Alter und Voraussetzungen
Das Alter, in dem der Nachwuchs diese wichtige Fähigkeit erlernen kann, liegt meisten zwischen fünf und sechs Jahren. Machen Kids beginnen bereits mit vier Jahren mit dem Üben.
Die Grundlage für das Binden der sind gewisse motorische Fähigkeiten, die der Sohn oder die Tochter in den ersten Lebensjahren im Alltag entwickeln. Schließlich benötigt es einiges an Fingerfertigkeit, um die Schürsenkel zu verknoten.
Strategien zur Unterstützung
Eltern können den Nachwuchs beim Erlernen des Skills mit einfachen und kindgerechten Erklärungen unterstützen. Die „Hasenohren“ beispielsweise werden durch einen Reim vermittelt, den sich der Sohn oder die Tochter leicht merken kann. Ähnlich funktioniert „Der Baum“.
Wichtig ist, dass Eltern dem Nachwuchs ausreichend Zeit lassen und Geduld mit ihm haben. Zur Motivation kann der Vater oder die Mutter erklären, welche Vorteile das Binden der Schuhe für den Alltag mit sich bringt und wie wichtig es für das spätere Leben ist.
Das erste Mal Fahrrad fahren
Fahrradfahren erweitert nicht nur die Mobilität des Kindes. Vielmehr macht es vielen jungen Menschen großen Spaß, sich auf dem Bike fortzubewegen.
Großer Spaß für den Nachwuchs und viele Vorteile
Viele Kids können sich bereits in jungen Jahren für bestimmte Fortbewegungsmittel begeistern. Autos und Motorräder sind in diesen Lebensjahren äußerst interessant. Umso größer ist die Freude, wenn der Sohn oder die Tochter dann zum ersten Mal selbst ein solches Gerät nutzen kann.
Neben einer umfassenderen Mobilität hat das Fahrradfahren viele weitere Vorteile. So wirkt es sich positiv auf das Gehirn aus und fördert die Entwicklung einer gesunden Muskulatur. Gleichzeitig stärkt die Bewegung das Immunsystem und das Selbstbewusstsein. Es gibt also viele gute Gründe, warum der Nachwuchs früh damit beginnen sollte, Fahrrad zu fahren.
Vorbereitung und üben mit den Eltern
Das Radfahren wird im Normalfall in mehreren Schritten gelernt. Die Basis ist dann gegeben, wenn das Kind sich mühelos und souverän mit dem Laufrad fortbewegen kann. Stützräder wiederum haben einen geringeren Mehrwert, gleichzeitig erhöhen sie die Gefahr von Stürzen.
Zunächst sollten die Eltern mit dem Nachwuchs abseits des Straßenverkehrs ein wenig üben. Geduld ist hierbei ähnlich wichtig wie bei vielen anderen Entwicklungsschritten. Gleichermaßen ist es bedeutsam, alle einzelnen Fähigkeiten, die für das Fortbewegen mit dem Bike nötig sind, zu trainieren, neben geraden Strecken allen voran:
- das Anfahren,
- das Bremsen,
- sowie das Fahren von Kurven.
Nicht weniger wichtig ist es, dass der Nachwuchs beim Radeln einen Helm trägt. So ist er gerade in der Anfangsphase gut vor den schweren Verletzungen geschützt, die bei Stürzen entstehen können. Denn: Gerade Kinder und Jugendliche sind diesbezüglich aus verschiedenen Gründen besonders gefährdet.
Die erste Freundschaft
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Kindes ist die erste Freundschaft zu einem Gleichaltrigen. In diesem Rahmen entwickelt der Nachwuchs zunehmend seine sozialen Kompetenzen.
Besonderheit der ersten Freundschaft
Im Rahmen der ersten Freundschaft lernen junge Menschen die vielen positiven Seiten von zwischenmenschlichen Beziehungen kennen. Gleichzeitig entstehen gemeinsame Erinnerungen, die womöglich in späteren Lebensphasen gerne noch einmal geteilt werden.
Darüber hinaus lernen die Kids vielleicht gemeinsam neue Hobbys und Aktivitäten kennen, für die sie sich gegenseitig begeistern können. Andererseits entstehen womöglich in der gemeinsamen Zeit kleine Konflikte, die einer Lösung bedürfen, was einmal mehr die soziale Kompetenz stärkt.
Eltern können unterstützen – auf mehreren Wegen
Eltern können den Nachwuchs hinsichtlich der ersten Freundschaft vielseitig unterstützen. Zunächst sollten sie dem Sohn oder die Tochter die Gelegenheit geben, Gleichaltrige kennenzulernen.
Das ist durch einen frühen Start im Kindergarten sowie mit Kontakten zu anderen Eltern, die ein ähnlich altes Kind haben, möglich. Darüber hinaus können der Vater und die Mutter der Freundschaft Raum geben, indem sie viel gemeinsame Zeit ermöglichen. Schlussendlich sollten die Eltern bei Konflikten aufbauend und beratend zur Seite stehen.
Die Einschulung

Einer der zentralsten Schritte im Kindesalter ist die Einschulung. Damit beginnt für den Sohn oder die Tochter die intensive Vorbereitung auf das spätere Leben und auf eine berufliche Karriere.
Gerade der erste Schultag ist für viele Kinder eine äußerst aufregende Situation. Sie bekommen Geschenke sowie eine Schultüte und lernen viele gleichaltrige Kids kennen, mit denen sie in den nächsten Jahren viel Zeit verbringen werden.
Eltern können einen Beitrag leisten, indem sie den Kids frühzeitig erklären, wie der Schulalltag abläuft und warum er bedeutsam ist. Dabei sollte der Nachwuchs ein positives Bild von der Schule bekommen. Besonders wichtig ist dies, wenn eine gewisse Angst vor dem Schulstart besteht, der Eltern mit einigen Strategien entgegenwirken können.
Nicht nur bei der Einschulung, sondern bei allen Entwicklungsschritten gilt: Je weniger Druck die Eltern ihrem Kind machen, desto einfacher und komfortabler kann es lernen und Fortschritte machen.
Bildquellen:
Bild 1: Adobe Stock, © maxximmm (#622729873)
Bild 3: Adobe Stock, © Konstantin Yuganov (#370681172)