Nach den ersten Prognosen zur Bundestagswahl 2025 fordert die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Brandenburgs (IHKs) einen entschlossenen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik. Hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und übermäßige Bürokratie gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Die IHKs verlangen tiefgreifende Reformen und Investitionen.
Wirtschaft fordert Kurswechsel nach der Bundestagswahl 2025
Die Bundestagswahl 2025 ist vorüber, und die Wirtschaft sieht laut Brandenburger IHKs großen Handlungsbedarf. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Brandenburg machen deutlich: Ein „Weiter-so“ darf es nicht geben. Ina Hänsel, Präsidentin der IHK Potsdam und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs Brandenburgs, betont die Dringlichkeit struktureller Reformen, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
„Kein Weiter-so! Nach der Bundestagswahl braucht es jetzt einen entschlossenen Kurswechsel, um den freien Fall der deutschen Wettbewerbsfähigkeit zu stoppen“, fordert Hänsel in der gemeinsamen Pressemitteilung der IHKs Brandenburgs. Die größten Herausforderungen sieht die Wirtschaft in der Fachkräftesicherung, der Bürokratiebelastung und den hohen Energiekosten. Diese Faktoren behindern Unternehmen und gefährden die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Fachkräftemangel, Bürokratie und Energiekosten als Kernprobleme
Laut einer aktuellen IHK-Umfrage bewerten lediglich fünf Prozent der Unternehmen bundesweit das Fachkräfteangebot als gut, während zwei Drittel die Lage als negativ einstufen. Ein dramatischer Befund, der zeigt, dass Deutschland dringend eine nachhaltige Fachkräftestrategie benötigt.
Neben dem Arbeitskräftemangel stellt auch die Bürokratie eine erhebliche Belastung dar: Zwei von drei Betrieben sehen in der deutschen Bürokratie einen klaren Wettbewerbsnachteil. Die komplizierten und langsamen Verwaltungsprozesse hemmen Innovation und Wachstum.
Ein weiteres drängendes Problem sind die Energiekosten. Über 80 Prozent der Unternehmen halten Deutschland aufgrund der hohen Energiepreise für international nicht konkurrenzfähig. Kein einziger Betrieb sieht in der aktuellen Unternehmensbesteuerung einen positiven Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit.
IHKs fordern Investitionen und klare Rahmenbedingungen
Ina Hänsel formuliert klare Forderungen an die Politik:
- Bürokratieabbau durch einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren
- Internationale Wettbewerbsfähigkeit durch wettbewerbsfähige Energiekosten
- Gezielte Investitionen in digitale Verwaltung, Verkehrsinfrastruktur und Innovation
- Nachhaltige Fachkräftestrategie und eine gezielte Anwerbeoffensive
Diese Maßnahmen seien essenziell, um die deutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. „Deutschland hat ganz sicher die Experten – aber zu wenig Mut zur Veränderung. Das muss sich ändern“, betont Hänsel.
Die IHKs hatten ihre Forderungen bereits frühzeitig an die politischen Parteien herangetragen und kündigen an, die Umsetzung genau zu verfolgen. Die Wirtschaft braucht Stabilität, Verlässlichkeit und praxisnahe Rahmenbedingungen, um im internationalen Vergleich wieder attraktiver zu werden.
DIHK schlägt „5 Power-Punkte für Wachstum“ vor
Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) unterstützt die Forderungen der brandenburgischen IHKs und präsentiert mit den „5 Power-Punkten für Wachstum“ zentrale Maßnahmen, um Deutschland wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Brandenburgs vertritt die Interessen von rund 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Mit klaren Reformvorschlägen und einem kritischen Blick auf die neue Bundesregierung setzen sie sich für eine wirtschaftsfreundlichere Politik ein.
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Red. / Presseinformation